Kurz vor dem Startschuss der nächsten ISPO Munich am 28. November 2023 und damit dem offiziellen Kick-Off der neuen Ordersaison haben zahlreiche Brands die Chance genutzt, ihre neuen Produkthighlights beim ISPO Award einzureichen. Die Zahl der hochwertigen Produkt-Einreichungen war diesmal so hoch, dass das Meeting erstmals auf drei Tage angesetzt wurde. Wie immer mit dabei: Die sechsköpfige Expert*innen-Jury aus Branchenprofis und begeisterten Sportler*innen aus dem ISPO Collaborators Club.
Das Thema Multifunktionalität stand diesmal bei vielen Produktentwickler*innen im Fokus. Vor allem Bekleidung und Accessoires werden nicht mehr nur auf eine einzige Sportart ausgerichtet, sondern sollen möglichst vielseitige Einsatzgebiete abdecken. So werden beispielsweise Isolationsjacken zunehmend auch mit DWR wasserdicht ausgerüstet, wodurch sich ihr Anwendungsgebiet erweitert. Auch hochfunktionelle Jacken ergänzen ihre Premium-Komponenten durch einen modischen Look und werden damit auch tauglich für die Stadt.
Multifunktionalität lässt sich auch mithilfe von modularen Konzepten erreichen, beispielsweise bei Rucksäcken, die sich je nach Bedarf mit anderen Features ausstatten lassen. Sogar Goggles können in Sonnenbrillen umgewandelt werden und machen so einen Ganzjahreseinsatz möglich. Diese neue Multifunktionalität und Vielseitigkeit kommt nicht nur bei Konsument*innen gut an, die weniger und bewusster konsumieren wollen, sondern auch bei Sporteinsteiger*innen, die sich noch nicht festlegen möchten.
Während in den letzten Saisons die Verwendung von recyceltem Material noch neue Standards setzen konnte, gehen einige Brands jetzt einen Schritt weiter. Statt PET-Flaschen zu recyceln, nutzen sie ihre eigenen Textilabfälle oder gebrauchte Textilien. Denn nur so lassen sich unsere Textilmüllberge wirklich verkleinern. Auch wenn es noch nicht vollständig gelungen ist, neue Performance-Stoffe aus 100 Prozent Post-Consumer-Textilien herzustellen, entwickeln immer mehr Marken eigene, innovative Lösungen und erhöhen so den Anteil an recycelten Textilfasern. Auch im Schuhbereich gibt es inzwischen erste recycelbare Produkte. Gleichzeitig schreitet die Entwicklung von Monomaterial-Produkten voran, die am Ende ihrer Lebensdauer einfach recycelt werden können. Darüber hinaus arbeitet die Branche an digitalen Lösungen, um die Materialzusammensetzung von Produkten am Ende ihrer Nutzungsphase besser bestimmen zu können und damit das Recycling zu erleichtern.
Auch das Thema Reparaturfähigkeit steht auf der Agenda der Brands, damit Produkte länger genutzt werden können. Erreicht wird das beispielsweise durch einen weniger komplexen Aufbau von Produkten oder durch Reparatur-Sets, die gleich mitgeliefert werden.
Das Jury-Team setzt sich wie immer aus zwei Gruppen zusammen: Den Branchenprofis Martina Wengenmeir, Editor at Lage ISPO.com und Professorin für Sportjournalismus & Digitalisierung im Sport, Magazinmacher und Snowboard-Urgestein Andi Spies, sowie Textil-Expertin und Fachjournalistin Regina Henkel. Um die Perspektive der Konsument*innen in den Auswahlprozess einfließen zu lassen, wird die Jury durch leidenschaftliche Sportler*innen aus dem ISPO Collaborators Club unterstützt, die jedes Mal neu ausgewählt werden. Diesmal waren mit dabei: Anna Simkovics, Orientierungsläuferin und Athletin im österreichischen Nationalteam, Harald Angerer, Journalist, Blogger und Spezialist in den Bereichen Trailrunning und Skibergsteigen, sowie Dominic Rasp, Multisportler und Dozent für Sportwissenschaften an der TU München.