Innovation trifft Verantwortung: Wie Design neue Standards im Sportbusiness setzt

• Direkt zu den Trends
• Design, Funktion, Flexibilität – und das Ende des Wegwerfens
• Kooperation als Innovationstreiber
• Hartware-Design neu gedacht: Modularität, Personalisierung und nachhaltige Funktion
• Design als gewinnbringende Strategie
• Designtrends des letzten ISPO Award: Produkte im Überblick

Die ISPO Award-Gewinner*innen zeigen deutlich: Design ist längst kein reines Stilmittel mehr – es ist noch umfassender zur strategischen Kernkompetenz geworden. Und dies hat Gründe: Die ausgezeichneten Produkte zeigen, dass modernes Sportequipment nicht nur leistungsfähig, sondern auch nachhaltig, anpassbar und langlebig sein muss. Neue Produkte stehen für Haltung und ein geschärftes Bewusstsein für die Umwelt. Ob Textil oder Hartware: Zahlreiche Innovationen belegen, wie intelligent sich Funktion, Form und Verantwortung vereinen lassen.

In der Textilkategorie beeindruckte Patagonia die Award-Jury mit der Nano-Air Ultralight Freeride Jacket – ein Midlayer für Freerider und Tourengeher, der durch Materialwahl und Schnitt neue Maßstäbe setzt. Dominik Martin, Head of Business Unit bei Patagonia, erklärt:

Was dieses Produkt wirklich besonders macht, ist die Hybrid-Konstruktion aus zwei großartigen Materialien.

Die Kombination aus "20 Gramm Full Range Insulation" und dem abriebfesten Trail Craft Material optimiert sowohl Atmungsaktivität als auch Bewegungsfreiheit. Durch diese Kombination entsteht eine Jacke, die gezielt auf die Anforderungen von aktiven Wintersportler*innen zugeschnitten ist. 

Auch für Kinder rückt das Thema Schutz und Langlebigkeit stärker in den Fokus. Die Ballistic FlexFit Junior Weste von Komperdell bietet 360-Grad-Schutz – vorne wie hinten – und wächst durch ein flexibles Größensystem mit. Produktentwickler Maximilian Bolzer erläutert: 

Du kannst sie über oder unter der Skijacke tragen.

Die Weste ist leicht, waschbar und robust – ein Paradebeispiel für kindgerechtes und langlebiges Design. 

Ein Höhepunkt in Sachen nachhaltiger Entwicklung ist die Future Now: Designing to Disappear Jacke, eine Kooperation der Luxus-Outdoor-Marke Templa, Active Apparel Group und ALLIED Feather + Down.  Éimear McDermott von der Active Apparel Group zeigt:

Das Ziel war es, Design und Funktion zu erhalten und gleichzeitig vollständige Biologisch-Abbaubarkeit zu erreichen.

Das Ergebnis: 99,9 % der Jacke verrotten in fünf Jahren – einzig ein kleines Metallelement im Reißverschluss bleibt zurück. Bemerkenswert. 

Die Beispiele zeigen: Design in der Sporttextilbranche bewegt sich weg vom linearen Denken. Heute dominieren modulare Konstruktionen, leichte Reparierbarkeit und Materialkonzepte, die die Kreislaufwirtschaft unterstützen. Damit greifen viele Hersteller freiwillig eine Forderung der EU auf: Das "Right to Repair". Ziel ist es, durch durchdachtes Design Reparaturen zu erleichtern und die Lebensdauer von Produkten zu verlängern.

Auffällig ist: Eine größere Anzahl der prämierten Produkte entstanden nicht im Alleingang, sondern in Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern. Die bereits erwähnte Jacke von Templa ist hierfür ein Musterbeispiel – sie wurde gemeinsam mit einem High-End-Modebrand, einem Outdoor-Produzenten und einem Daunen-Spezialisten entwickelt. Auch bei der Entwicklung der Amak-Schuhe von ULU, einem ISPO-Award-Gewinner, war der Prozess stark auf partnerschaftliche Entwicklung ausgerichtet. Hier gab es eine Kooperation mit der Designagentur Kiska. Designer Corentin Bricout erklärt:

Es war eine echte Kooperation – wir haben gemeinsam iteriert, getestet und optimiert. 

Kooperationen ermöglichen den Zugang zu speziellem Materialwissen, verkürzen Entwicklungszyklen und bringen gestalterische Qualität mit funktionalem Anspruch in Einklang. Design wird so zur Schnittstelle zwischen Markenstrategie, Materialwissenschaft und Nutzererfahrung

Auch bei der Hartware zeigen sich neue Designparadigmen. Komperdell stellte mit der Big Art Series eine Freeride-Stocklinie vor, die Individualisierung in den Mittelpunkt stellt. Statt fester Griffe kommen austauschbare Tapes zum Einsatz – für mehr Grip, Persönlichkeit und Flexibilität. Maximilian Bolzer, Managing director bei Komperdell, informiert:

Wir nutzen Tapes, mit denen man den Griff individuell umwickeln kann – je nachdem, was man will.

Auch das Schlaufen-System wurde überarbeitet: Es lässt sich vollständig abnehmen – praktisch für Terrainwechsel. Ergänzt wird das Sortiment durch Modelle in verschiedenen Materialien (Carbon, Aluminium) sowie durch eine speziell entwickelte Junior-Serie. Die Big Art Series beweist: Durchdachtes Design kann auf spielerische Weise Individualisierung, Sicherheit und Nachhaltigkeit vereinen. 

Einen anderen Zugang verfolgt Oakley mit der Flow Scape Goggle. Trevor McGowen, Product Director für Sport Performance, erläutert:

Statt zylindrisch oder torisch nutzen wir erstmals eine konische Linse – das Ergebnis ist ein Sichtfeld, das 60 % größer ist als beim Vorgänger.

Die neue Linsentechnologie erlaubt eine klare Rundumsicht und wird durch Vision Wrapped Foam ergänzt – ein Schaumstoff, der sich ergonomisch ans Gesicht schmiegt. Mit der Switchlock-Technologie lassen sich die Linsen zudem schnell wechseln – zwei Varianten mit Prizm-Technologie sind bereits enthalten. 

Auch bei Oakley steht Modularität im Vordergrund: Austauschbare Linsen, nachhaltige Materialien und anpassbare Passformen erhöhen nicht nur die Funktion, sondern zahlen letztlich auch auf das Ziel des "Design to Repair" ein.

Die Designtrends beim ISPO Award 2024 zeigen deutlich: Design ist längst nicht mehr nur ein ästhetisches Thema. Es ist Strategie, Nachhaltigkeitsmotor und Differenzierungsmerkmal zugleich. Ob Midlayer, Skibrille oder Protektorweste – die besten Produkte kombinieren technologische Innovation mit klaren, nutzerorientierten Gestaltungsprinzipien. Gemeinsam ist ihnen ein Fokus auf Modularität, Materialethik, Reparierbarkeit – und oft auch: Kooperation. 

Hersteller, die heute Design ganzheitlich denken, sind nicht nur stilbildend – sie sind zukunftsfähig. Denn die Anforderungen wachsen: gesetzlich, ökologisch und vom Markt. Wer sich ihnen kreativ stellt, gewinnt – wie die mit dem ISPO Award ausgezeichneten Marken eindrucksvoll beweisen.

Welche Produke die nächsten Trends bestimmen werden, erährst du auf der ISPO 2025. Vom 30. NOV. – 02. DEZ werden in München erneut die innovativsten und hochwertigsten Produkte der Sportbranche mit dem ISPO Award 2025 geehrt. Dabei bewertet die Expert*innenjury Produkte aus den Bereichen wie Health, Lifestyle und Running anhand von Innovation, Funktionalität, Nachhaltigkeit und Design. Der Award hebt die neuesten Trends hervor und gibt der Branche wertvolle Impulse. Gewinner*innen genießen erhöhte Sichtbarkeit auf der ISPO und festigen gleichermaßen ihre Marktstellung. Das Gütesiegel des ISPO Award steht für Qualität und Innovation und fördert somit die Glaubwürdigkeit einer Brand.

Du hast selbst ein innvotvatives Produkt und möchtest wertvolles Feedback von Branchenexpert*innen? Dann melde dich für den ISPO Award 2025 an und gestalte die Zunkfts des Sports aktiv mit!

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