04.06.2018

Kido will mit der Transition Produktion neue Märkte erschließen

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Das Mantra „Diversifizieren oder sterben“ wurde in der Textilbranche zur Realität. Die Unternehmen streben neue Businesstätigkeiten an. Vorreiter waren dabei die gestrickten Performance-Textilien aus dem Wäschesektor. Potenzial wurde darin gesehen, die eigene Technologie in den Activewear-Sektor zu überführen und umgekehrt. Jetzt kommt es auf die Sport- und Outdoor-Textilhersteller wie Kido an, die einen charakteristisch stärkeren Style entwickeln, um auf dem Modemarkt zu bestehen.

Heißgeklebte Reißverschlüsse und Nähte bis hin zu gewölbten Nähten und Laserschnittverarbeitung sieht man in der Kido concept-Kollektion.
Heißgeklebte Reißverschlüsse und Nähte bis hin zu gewölbten Nähten und Laserschnittverarbeitung sieht man in der Kido concept-Kollektion.

Während sich die Textilindustrie weiter anpasst,ist der Bekleidungsherstellungssektor dabei, bestehende Fachkompetenz in neue Märkte zu überführen. Beim Besuch von Halle C3 bei der diesjährigen ISPO Munich, stach während des Rundgangs besonders der Stand des Motorradbekleidungsherstellers Kido mit seiner zukunftsorientierten Bekleidungskollektion hervor, die auf den Outdoor- und Wintersportmarkt ausgerichtet ist. Hier haben wir auch Florian Weingärtner getroffen, International Director bei Kido.

Übertragung von Know-how

Wir haben Weingärtner gefragt nach der Entwicklung in der Bekleidungsherstellung, der Übertragung von Expertise aus dem Motorradsektor, wie einfach dies war, wieviel dies neuen Märkten bringt und er erklärte den Nutzen.

„Wenn man eine eher ernsthafte Perspektive in Bezug auf Produkte und ihre Eigenschaften einnimmt, hilft dies in den Bereichen Outdoor und Wintersport, sowie im Leistungssport. Wen man hingegen zur Mode überspringt, hilft einem diese Ernsthaftigkeit nicht, da man diese nicht benötigt. Es kommen aber die Produktionstechniken zur Wirkung und können auf dem Fashionmarkt angewendet werden, der informeller ist als er einmal war und stattdessen sportlicher geworden ist.“

1986 gegründet, hat sich Kido über die Jahre einen internationalen Ruf als führender Hersteller von Motorradbekleidung erarbeitet, sowie die Kido-Marke für Motorradhelme gegründet. Die Möglichkeit für neue Marktentwicklungen begann 2000, als die Outdoor-Branche boomte und die Motorradbranche konstant blieb.

Anders als andere Sport- und Outdoorbranchen bewegt sich das Motorradgeschäft weniger schnell. Es verzeichnet keine Spitzen- aber auch keine Niedrigwerte. Im Herstellungsprozess von Motorradbekleidung sind technische Daten und Performance besonders wichtig, da Sicherheit entscheidend ist. Diese Bekleidung kann zwischen Leben und Tod entscheiden. Es geht nicht nur um die Herstellung der Bekleidung, sondern um die umfangreichen Prüfungen, die Kido in Bezug auf alle Produkte unternimmt, damit diese länger halten.

Das Unternehmen besitzt Produktionsstandorte in Vietnam und Indonesien. Seit kurzem zählt auch Myanmar dazu, das ein Freihandelsabkommen mit Europa hat. Kido spielt mit seiner weiteren Geschäftsentwicklung auf dem Outdoor- und Wintersportmarkt und seinen High-Performance-Herstellungsverfahren augenscheinlich eine große Rolle für die Crossover-Technologie.

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Die Wichtigkeit von F&E und Konzeptkollektionen

Ein wichtiger Aspekt von Kido als Bekleidungshersteller ist F&E und die Entwicklung der saisonalen Konzeptkollektion. Diese hebt die Produktentwicklungen hervor. Anders bei Kido als Hersteller ist, dass man hier nicht bloß produziert, sondern mit den Kunden an der Entwicklung arbeitet. Viele Kunden besuchen das Headquarter in Korea, um Fragen zu stellen, sich die Konzeptkollektion anzusehen und einen Eindruck zu bekommen, was an der Herstellerfront alles möglich ist. Markenentwicklern hilft es mit dem erweiterten Wissen der letzten Entwicklungen bei der Produktion ein besseres Produkt zu schaffen.

Kido stellt die neuesten Techniken der Bekleidungsherstellung durch Konzeptkollektionen vor.
Kido stellt die neuesten Techniken der Bekleidungsherstellung durch Konzeptkollektionen vor.
Bildcredit:
ISPO.com

Da wir einen Wandel im Bereich der sauberen Technologien sehen, nicht nur in textilen Prozessen, sondern auch im Herstellungsprozess von Bekleidung, ist das Wissen, das Kido einbringen kann unbestritten. Kunden reichen von Jack Wolfskin bis hin Norona und Spyder. In der letzten Konzeptkollektion gab es thermisch verfestigte Nähte, verstärkte Bereiche und digitale Laserstanzungen. Details wurden im Bereich der Hosentaschen und darauf gesetzt, was über Herstellung an der Styling-Front erreicht werden kann. Zusätzlich heben die Vorteile der letzten Schnitte und Stoffe der letzten Kollektion in der Bekleidungsphase die Umsetzbarkeit dieser neuen Produkte und wie diese eingebunden werden hervor.

Möglichkeiten erkennen und Risiken minimieren

„Für eine Marke, die Sourcing betreibt, ist es wichtig die bestehenden Möglichkeiten und Chancen zu erkennen und zugleich das Risiko zu minimieren. Jeder, der also Produkt-Sourcing betreibt, egal ob es sich um Stoffe, Materialien oder Herstellung handelt und einen Partner sucht, für den ist es nicht mehr so wie früher. Man ist eine großartige Marke und hat einen unbekannten Dienstleister und gibst diesem einen Produktionsauftrag. Diese Art der Zusammenarbeit beschränkt sich nicht nur auf den Sport- und Fashionbereich. Man kann dies auch auf andere Branchen beziehen. Es geht um Partnerschaften und um viel mehr als um bloße Preisgestaltung und Zeiteinteilung. Als Hersteller musst du weiter reichen, nämlich bis zur Kundenseite und mehr Service-, Produkt- und selbst Designentwicklung bieten“, meinte Weingärtner.

Sourcing im Allgemeinen ist, wie andere Branchen, auf zweierlei Weisen transparenter und wettbewerbsfähiger geworden. Wettbewerb gibt es untereinander, aber auch in Bezug auf die Suche nach neuen Trends und Richtungen oder den Wettbewerb mit neuen Trends und Richtungen mitzuhalten. „Jeder in der gesamten vorgelagerten Lieferkette muss wachsam sein und bei egal welcher Art von Geschäft, war mein Motto immer keine Mühen zu scheuen! Wer möchte schon durchschnittlich sein? Die Welt ist nicht schwarz und weiß. Die Organisation von Designproduktentwicklung und -management ist von Marke zu Marke und von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich“, sagt er.

Synergetische Partnerschaften

Interessant zu sehen ist die Veränderung in der Textilkette, dass Markennamen sich nicht länger bloß auf die Bekleidungsmarken beziehen. Heute haben wir Fasermarken, Färbemittel, Ausrüstungen und Textilmarken und jetzt mit Kido eine anspruchsvolle Marke an der Herstellungsfront, die den letzten Entwicklungen und Endprodukten Schutz bietet, Konzeptdesigns mit den Kunden teilt und diese daran beteiligt.

„Jeder hat eine bestimmte Organisation. Diese basiert auf den Investitionen, die man macht, auf Maschinen, auf F&E, auf Menschen und weiteren Faktoren und man kann nicht unendlich viel investieren, niemand hat das Geld dafür. Irgendwie muss man einen Fokus setzen, eine Entscheidung treffen, mehr nach links gehen, mehr nach rechts gehen. Aus diesem Grund muss man sich auf die beste Wettbewerbsfähigkeit beschränken, die man sich vorstellen kann. Im Vergleich zu den aktiven Textilfabriken geworden, versuchen die Zwischenhändler neue Ideen zu entwickeln. Ich denke, dass wir, auch weil wir F&E und Innovation ernst nehmen, dazu tendieren auf das beste Zusammenspiel und die besten Partner da draußen zu vertrauen“, folgert Weingärtner.

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