Autor:
Martin Jahns

Breakdancing bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris

Breakdance bei Olympia: Wie Breakdance ab 2024 die Olympischen Spiele aufmischt

Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris schafft Breakdance das, was noch kein Tanzsport vor ihm schaffte: Dann nämlich breaken B-Boys und B-Girls erstmals um olympische Medaillen. Der nächste Meilenstein für einen Sport, der seine Ursprünge im urbanen Style der Bronx hat.

B-Boy Phil Wizard beim Breaken
Der Kanadier Phil Wizard ist einer der Medaillenfavoriten bei der Olympia-Premiere des Breakens

B-Boys und B-Girls, das waren schon immer Pioniere. Schon in den 1970er Jahren, als vor allem afroamerikanische Jugendliche in der Bronx in New York mit dem Breakdancing einen völlig neuen Tanzstil auf den Asphalt der Straßen und Plätze wirbelten. Pioniere werden sie auch 2024 in Paris sein. Dann nämlich wird Breakdance als erster Tanzsport überhaupt bei Olympischen Spielen sein.

Ein ungewöhnlicher Move des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), setzt es doch bei seinen zugelassenen Sportarten vor allem auf vorhandene, gewachsene Vereinsstrukturen. Beim Breaken hingegen dominieren keine Vereine, sondern inoffizielle Gruppen, die sich zum Breaken zusammentun.

Eine Generalprobe für die Olympiapremiere fand bereits 2018 bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires statt, wo der Sport erstmals ins Programm aufgenommen wurde. Auch bei den Südostasienspielen 2019 in den Philippinen wurden erstmals Breaking-Wettkämpfe ausgetragen.

Wie beurteilt die Breakdance-Szene die Olympia-Premiere?

Es überwiegt die Vorfreude. „Meiner Ansicht nach ist das super. Es können sich jetzt Leute beweisen, die vorher nur im Untergrund getanzt haben“, sagt etwa Marco Greawert, Gründer der Crew Street Beatz.

Aber in der Breaker-Szene sorgt der Aufstieg zur olympischen Sportart auch für Vorbehalte. Breaking, das ist nicht einfach ein durchorganisiertes Sport-Event, sondern ein Lifestyle voller Spontanität und Kreativität, sagt Thorsten Süfke, Präsident des Berliner Tanzsportverbands: „Man muss die Lebenskultur des Breakings mit den Anforderungen des organisierten Sports zusammenbringen – das ist ein großer Spagat.“

So befürchtet etwa B-Boy und Street Beatz-Mitglied Carl Ferdinand Beccard: „Bei Olympia gibt es dann wahrscheinlich so was wie eine Liste und die Jury setzt Häkchen, was alles erfüllt werden muss - das nimmt die Kreativität raus.“

Wie laufen die Breakdance-Wettkämpfe bei Olympia 2024 ab?

Geplant sind insgesamt zwei Medaillenentscheidungen – eine bei den Männern, eine bei den Frauen. Dabei treten jeweils 16 B-Boys und 16 B-Girls in Solo-Battles, also in Eins-gegen-Eins-Duellen an. Dabei wechseln sich in einem Battle die beiden Teilnehmer*innen in sogenannten „Throw Downs“ ab. Ein Throw Down dauert dabei 60 Sekunden, in denen die Teilnehmer die Jury mit ihren Moves beeindrucken können.

Die Jury vergibt anschließend eine Wertung, die sich aus sechs Kriterien zusammensetzt: Kreativität, Persönlichkeit, Technik, Vielseitigkeit, Darstellungskraft und Musikalität. Dabei machen Technik, Darstellungskraft und Kreativität 60 Prozent des Gesamt-Scores aus, die drei anderen Kriterien 40 Prozent.

Wer den höchsten Punktewert hat, gewinnt und zieht in die nächste Runde des Wettkampfs ein.

Wann und wo finden die Breakdance-Wettbewerbe bei Olympia 2024 statt?

Noch stehen die genauen Wettkampftermine und der Veranstaltungsort der Breakdance-Wettkämpfe nicht fest.

Wer sind die Stars der Breakdance-Szene vor Olympia?

Bei den Männern ist der Kanadier Phil Wizard, dreimaliger Weltmeister und Red-Bull-Athlet, einer der Top-Favoriten. Ebenfalls Chancen rechnet sich der japanische Breakdance-Star Shigekix aus, der bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires 2018 Dritter wurde.

Bei den Frauen gelten die US-Amerikanerin Logistx sowie das russische B-Girl Vavi als die Favoritinnen.

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Martin Jahns
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