Sportbusiness/18.04.2019

Deutsche sind verrückt nach Sport – aber nicht nach Vereinen

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Eine Studie zeigt, dass die große Mehrheit der Deutschen regelmäßig Sport treibt. Doch gerade bei den beliebtesten Sportarten verzichtet der Großteil auf Vereine. Das schlägt sich auch in den Ausgaben für den Sport nieder.

80% der Deutschen treibt regelmäßig oder unregelmäßig Sport.
80% der Deutschen treibt regelmäßig oder unregelmäßig Sport.

In ihrer Studie „Sport inner- oder außerhalb des Sportvereins: Sportaktivität und Sportkonsum nach Organisationsform“ haben das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Daten zum Sportverhalten der Deutschen veröffentlicht. Das Resultat: Die Mehrheit der Deutschen übt regelmäßig Sport aus – und das größtenteils auf eigene Faust und nicht im Verein.

Von der Gesamtbevölkerung ab 16 Jahren treiben lediglich 20% keinen Sport. Unregelmäßige Sportaktivität (mindestens aber einmal pro Jahr) berichten insgesamt ca. 19% der Befragten (darunter 17% ausschließlich selbstorganisiert, 2% in mindestens einem Sportverein).

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (ca. 61%) treibt regelmäßig, also mindestens einmal die Woche Sport, davon 20% in mindestens einem Sportverein und 41% ausschließlich selbstorganisiert. Mehr als doppelt so viele Personen führen also in Eigenregie regelmäßigem Sport, als durch den Vereinssport.

Radsport und Schwimmen die populärsten Sportarten

Noch deutlicher wird die Diskrepanz zwischen selbstorganisiertem Sport und Vereinssport gemessen am Anteil der tatsächlichen Sportaktivitäten: 92% aller Sportaktivitäten waren zum Befragungszeitraum im Februar 2019 selbstorganisiert.

Die meist-ausgeübten Sportarten waren Radsport und Schwimmen, die von jeweils 36% der Befragten als regelmäßig oder unregelmäßig ausgeübte Sportarten genannt wurden. Im Radsport waren dabei nur 1% in einem Verein organisiert, im Schwimmen 3%. Höher war der Vereinsanteil.

Fußball rangiert mit 13% auf Rang acht der meist-ausgeübten Sportarten. Auch dort liegt der Anteil des selbstorganisierten Sports mit 76% deutlich höher als der Vereinsfußball (23%).

Besonders hoch ist der Anteil der Vereinssportler im Handball (53%), beim Schießen (50%) sowie beim Kampfsport (49%).

Asbolute Ausgaben für Vereinssport deutlich niedriger

Der hohe Anteil an informellen Sportaktivitäten spiegelt sich auch bei den sportbezogenen Ausgaben wider: Dort ist der Anteil der Konsumausgaben mit 81% für selbstorganisierten Sport höher. Lediglich 19% der Ausgaben für die aktive Sportausübung werden für Vereinssport getätigt.

Gemessen daran, dass nur 8% aller Aktivitäten Vereinssport sind, bedeutet das allerdings, dass Sportlerinnen und Sportler in Deutschland für Sport im Verein je Aktivität mehr ausgeben als für selbstorganisierten Sport.

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