E-Mountainbiker fährt durch den Wald
Bildcredit:
Klemens König
LISTICLE/20.09.2024
07

Fahrrad Trends der neuen Saison

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um die Bewertungsfunktion zu aktivieren!

Diese Funktion ist nur verfügbar, wenn eine entsprechende Zustimmung erteilt wurde. Bitte lesen Sie die Details und akzeptieren Sie den Service, um die Bewertungsfunktion zu aktivieren.

Bewerten
Merken

Der Fahrradboom setzt sich fort, das heißt: Radfahren ist nach wie vor voll im Trend. Die Nachfrage nach Bikes ist riesig - egal ob als Alternative zum immer teureren Auto oder für Abenteuer und Bewegung in der Natur. Wir zeigen, welche Fahrrad Trends die neue Saison prägen und wie die Fahrradbranche beim Thema Nachhaltigkeit und Produktion umdenkt.

01

Der Fahrradboom hält an

Hohe Spritpreise, immer mehr fahrradtaugliche Infrastruktur und der Drang der Menschen nach Bewegung und Natur bedeuten eines: Der Fahrradboom ist noch lange nicht vorbei!

Laut European Cycling Federation (ECF) wird die Zahl der verkauften Fahrräder bis 2030 um rund ein Drittel auf 30 Millionen ansteigen. Der Anteil der E-Bikes an den Verkaufszahlen dürfte dabei weiter steigen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass das Fahrrad Trend ist und bleibt.

Allein in Deutschland wurden im Jahr 2021 erstmals mehr als zwei Millionen E-Bikes verkauft - trotz der Lieferkettenprobleme der Branche. Die Nachfrage in Europa wächst stetig, doch der größte Markt für E-Bikes ist Ostasien.

Betrug der Gesamtwert des E-Bike-Markts im Jahr 2021 noch rund 24 Milliarden Euro, wird er bis 2027 laut den Marktforschern von "Mordor Intelligence" mit einer jährlichen Wachstumsrate von über zwölf Prozent auf rund 48,5 Milliarden Euro anwachsen.

02

E-Bikes: E-MTBs im Trend, SUV-E-Bikes im Kommen

Die Entwicklung im innerstädtischen Verkehr geht immer weiter weg vom Auto. Die Fahrradinfrastruktur wächst dagegen stetig, der E-Bike-Boom macht es möglich, selbst hügelige Strecken entspannt und ohne schweißtreibende Anstrengungen zu bewältigen. 

In Deutschland machten E-Bikes laut dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) im Jahr 2024 53 Prozent aller Fahrradverkäufe aus. Allein im Mountainbike-Segment wurden in Deutschland mit 820.000 E-Bikes mehr als 15-Mal so viele E-MTBs wie "herkömmliche" Mountainbikes (54.000) verkauft.

Ebenfalls beliebt: SUV-E-Bikes – angelehnt an die Autokategorie mit teils zweifelhaftem Ruf. Bei Fahrrädern bedeutet SUV: Alltagstaugliche Mountainbikes mit Gepäckträger, Beleuchtung, Ständer und teilweise sogar tiefem Einstieg.

Das bringt stressfreien Fahrradalltag und gleichzeitig Spaß, wenn’s mal auf eine Radtour gehen soll. Der größte Vorteil der SUV-E-Bikes sind aber die mächtigen Akkus und leistungsstarken Motoren für eine riesige Reichweite im Gelände oder bei langen Touren.

Hersteller wie Winora und Flyer bedienen die Zielgruppe mit ihren neuen Modellen "Yakun" und "Goroc 2".

03

Nachhaltigkeit: Eine Branche denkt weiter

Vom Auto aufs Rad umsteigen – und alles ist gut. So einfach könnte die Welt sein. In punkto Nachhaltigkeit ist sie es aber nicht. Denn auch die weltweite Fahrradproduktion hinterlässt ihre Spuren, die aus ökologischer Sicht nicht zu vernachlässigen sind. Lange Transportwege, energieintensive Produktion, problematische Rohstoffe – der Fahrradboom hat auch negative Begleiterscheinungen.

Doch gleichzeitig entstehen im Zuge dieses Booms neue Fahrrad Trends, die nicht nur den Komfort verbessern, sondern auch auf mehr Nachhaltigkeit in der Branche abzielen. Ende 2021 haben beispielsweise 22 Unternehmen der Branche eine Charta für nachhaltiges Handeln ins Leben gerufen. Der E-Bike-Produzent Riese & Müller, einer der Unterzeichner der Charta, gewann im November 2024 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Unternehmenskategorie "Zweiräder". Der Reifenhersteller Schwalbe entwickelt in einem Pilotprojekt ein Recyclingsystem für Altreifen. Statt alte Reifen zu verbrennen, sollen ihre Rohstoffe der Kreislaufwirtschaft zugutekommen.

Darüber hinaus ist besonders der Einsatz von recyceltem Aluminium eine Innovation. Aus rund 400 alten Getränkedosen lässt sich ein neuer Fahrradrahmen herstellen, wobei 95 Prozent weniger Energie benötigt wird als bei der Neuproduktion. Ebenso zukunftsweisend: Bio-Carbon-Compounds, die den CO2-Abdruck der Rahmenproduktion um bis zu 64 Prozent reduzieren. Und auch die Kreislaufwirtschaft gewinnt im Fahrradbau zunehmend an Bedeutung. Beim "Aus drei mach eins"-Konzept werden alte Räder gespendet und aufbereitet. Zudem entstehen immer mehr Komponenten, die am Ende ihrer Lebensdauer vollständig recycelbar sind – unterstützt durch neue Normen, die die Wettbewerbsfähigkeit stärken und Nachhaltigkeit in der Fahrradbranche vorantreiben.

04

Antrieb, Konnektivität und Sicherheit

Zu den spannendsten Fahrrad Trends zählen aktuell nicht nur neue Materialien, sondern vor allem technologische Innovationen in den Bereichen Antrieb, Konnektivität und Sicherheit. Im Fokus stehen dabei besonders leistungsstarke und kompakte Motren wie das neue DJI Avinox Drive System mit 105 Nm Drehmoment und bis zu 1000 W Leistung bei nur 2,52 kg Gewicht. Auch ZF überzeugt mit dem CentriX: Ein 2,5 kg leichter Antrieb, der trotzdem 90 Nm Drehmoment liefert.

Neben der Technik unter der Haube wird das Rad auch smarter: Bosch bringt 2025 neue KI-gestützte Features wie "Range Control", das dein Fahrverhalten analysiert und die Reichweite genauer kalkuliert, oder einen "Eco+ Modus" zur energiesparenden Fahrweise. Die Navigation auf dem Display wird ebenfalls deutlich intuitiver.

Und auch in Sachen Sicherheit tut sich einiges. Vernetzte Sensoren erkennen gefährliche Situationen und können im Ernstfall automatisch Hilfe rufen. GPS-Tracker mit App-Anbindung sorgen zudem für besseren Diebstahlschutz – inklusive Live-Ortung und Cloud-Anbindung für den Zugriff durch die Polizei.

05

Bikes Made in Europe

Mit dem Fahrrad auf dem Asphalt
Bildcredit:
ORTLIEB

Schwerer als die härtesten Trials war es 2020 und 2021 oft, überhaupt an ein neues Fahrrad zu kommen. Lieferengpässe durch den Coronavirus, Rohstoffknappheit und steigende Transportpreise trafen zugleich auf eine riesige Nachfrage.

Inzwischen haben viele Fahrradmarken reagiert und verlegen die Produktion von Rahmen oder Komponenten wieder vermehrt von Asien nach Europa. In Portugal, Ungarn und Polen sind laut "Pressedienst-Fahrrad" zuletzt die Produktionskapazitäten erhöht worden. Auf Deutschland als Produktionsstandort setzen Marken wie Abus, Ortlieb, Brose oder Puky.

06

Neue Power auf zwei Rädern: E-Bikes im Wandel

Im Zuge des anhaltenden Fahrradbooms setzt die Branche vermehrt auf technische Innovationen, die das E-Bike noch smarter, sicherer und komfortabler machen – ein klarer Indikator für aktuelle Fahrrad Trends. Besonders hervorzuheben ist das neue Bosch ABS Pro, das 2025 in ausgewählten Modellen zum Einsatz kommt. Es sorgt für mehr Sicherheit durch präziseres Bremsverhalten, erkennt Fahrsituationen intelligent und unterstützt auch bei sportlicher Fahrweise.

Auch beim Laden tut sich einiges: Neue öffentliche Ladestationen ermöglichen das Aufladen ganz ohne eigenes Ladegerät – ideal für unterwegs. Zusätzlich wird an kabellosen Ladesystemen gearbeitet, die den Komfort weiter erhöhen. Mit der Funktion "Range Control" lässt sich sogar vorab festlegen, wie voll der Akku am Ziel sein soll, was perfekt für effizientes Energie-Management ist.

Nicht zuletzt wird Nachhaltigkeit zum Standard: Seit Februar 2024 erhalten alle Batterien einen digitalen Produktpass mit Infos zu CO2-Fußabdruck und Lebensdauer. Damit wird Transparenz in der gesamten Fahrradbranche weiter gestärkt.

07

Fahrradleasing und -Sharing lohnt sich

Ein dicker Firmenwagen war lange Zeit Statussymbol und Privileg gleichzeitig. Seit es Fahrradleasing gibt, hat sich das grundlegend geändert. Weil Fahrräder sich immer mehr zu Statussymbolen entwickeln und weil immer mehr Arbeitgeber das Thema „Dienstfahrzeug“ nicht mehr nur der Chefetage vorbehalten. Mehr als 300.000 Leasingfahrräder befanden sich deshalb bereits 2020 auf den deutschen Straßen und Radwegen. Mit stark steigender Tendenz.

Attraktiv dabei: Die Leasingrate wird vom Bruttogehalt bezahlt, also vor Abzug von Steuern und Abgaben. Dafür muss jeden Monat 0,25 Prozent des Verkaufspreises als geldwerter Vorteil versteuert werden. Dadurch entstehen attraktive Monatsraten, die in der Regel auf drei Jahre Nutzungsdauer gerechnet werden. Danach kann das Rad zurückgegeben oder zu einem Restwertpreis übernommen werden.

Fast alle Fahrradhändler oder Internetversender arbeiten mittlerweile mit großen Leasinganbietern zusammen. Das Prinzip ist einfach: Wunschrad aussuchen, Leasingangebot erstellen lassen, unterschreiben, losfahren. Zudem zeigen sich auch im Bereich Bike Sharing spannende Fahrrad Trends, die die Fahrradbranche nachhaltig verändern. Immer mehr Städte setzen auf flexible Sharing-Modelle, bei denen Nutzer*innen ganz ohne eigenes Rad mobil bleiben. Die Vorteile liegen auf der Hand: keine hohen Anschaffungskosten, volle Kostenkontrolle, und oft sind Wartung und Versicherung bereits inklusive.