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Kajak Fahrer auf einem See
Wassersport

Kajak fahren: 5 gute Gründe für den Wassersport

  • Dominik Petermeier
  • 19. September 2021
Credits Titelbild: William Kempf / shutterstock.com

Stell dir vor, du befindest dich inmitten eines großen Sees. Der Sonnenuntergang steht kurz bevor und die Abenddämmerung glitzert in den Wellen. Du gleitest lautlos durch das stille Wasser. Das Einzige, was du hörst, ist das leise Plätschern des Paddels, während du die orange beleuchteten Berge und Ufer am Rand des Sees bewunderst. Kajak fahren begeistert immer mehr Menschen. ISPO zeigt dir, warum auch du diesem Trend folgen solltest.


Was ist ein Kajak?

Zusammen mit dem Kanadier ist das Kajak eine der Hauptuntergruppen des Kanus. Dieses ist vor allem durch seine längliche Form und den Blick in Fahrtrichtung charakterisiert. Kajaks werden mit einem Doppelpaddel im Sitzen mit den Beinen nach vorne gestreckt gefahren. Kanadier hingegen benutzt man in kniender Position und einem Stechpaddel mit nur einem Paddelblatt.

Das Kajak wurde ursprünglich von den Eskimos als schnelles und wendiges Fortbewegungsmittel zum Jagen auf dem Wasser genutzt. Genau wegen dieser Eigenschaften hat es sich zu einem der beliebtesten Sportgeräte für Wassersport auf Flüssen und Seen entwickelt und bereits viele Anhänger gefunden. Wir haben 5 Gründe zusammengestellt, warum der Sport garantiert auch zu dir passt.

1. Kajak fahren ist vielseitig

Je nach Vorlieben kannst du aus unterschiedlichen Varianten wählen, die jeweils perfekt an verschiedene Strömungs- und Fahrbedingungen angepasst sind. Nachfolgend haben wir die drei wichtigsten aufgelistet.

Kajak fahren ist vielseitig. Auch im Wildwasser möglich
Kajak fahren: Ein wildes Vergnügen
Bildcredit: Helioscribe / Shutterstock.com / Helioscribe / Shutterstock.com

Wildwasser Kajaks sind optimal auf die Bedingungen in Wildflüssen abgestimmt. Durch die Länge von ca. 3 Metern und den breiten, voluminösen Körper kann man in einem solchen Modell nicht so leicht kentern und kommt besser aus Walzen und Rückläufen heraus. Gerade wegen dieser Stabilität wird es gerne von Anfängern gefahren.       

See- und Wanderkajaks hingegen sind mit 4 - 5 Metern länger und schmaler als die Wildwasser-Variante. Da die Gefahr zu Kentern bei der Fahrt auf stillen Flüssen und Seen deutlich niedriger ist, wird bei dieser Bauart mehr Wert auf die Reduzierung des Wasserwiderstandes gelegt. So können weite Strecken mit deutlich weniger Anstrengung zurückgelegt werden. Vor allem geeignet sind See- und Wanderkajaks für ruhige Fahrer, die die Umgebung genießen wollen.

Freestyle Kajaks sind mit 1,80 bis 2,60 Metern am kürzesten und werden vorwiegend von Profis gefahren. Durch ihre überragende Wendigkeit können Wellen, Walzen und Rückläufe spielerisch durchfahren werden. Dieses Modell liegt sehr unstabil im Wasser und ist nicht für Anfänger geeignet. Wer mit solch einem Kajak fahren will, sollte bereits einiges an Erfahrung mitbringen.

2. Kajak fahren - ein Ausdauersport, der fordert

Kajak fahren trainiert vor allem Arme und Rumpf, doch auch die Beine müssen gut mitarbeiten, um optimal voranzukommen. Es ist ein Ausdauersportgerät, das den ganzen Körper fordert. Besonders lange Fahrten sind sehr Kräfte raubend und verbrauchen viel Energie. Wem es zu anstrengend wird, der kann auch jederzeit an ruhigen stellen eine Pause einlegen, um sich zu erholen. Die meisten Modelle haben dafür wasserdichte Stauräume, in denen Proviant mitgenommen werden kann.

Kajak fahren: Bewundere die schöne Natur

3. Mit dem Kajak mitten in die Natur

Viele Sportarten sind auf begehbare und befahrbare Wege oder eine feste Route angewiesen. Die Orientierung und Navigation erfordert Konzentration und lenkt oft von der Umgebung ab. Beim Kajak fahren hingegen wird man vom Verlauf des Flusses geführt oder ist auf offenen Seen unterwegs, auf denen die Orientierung sehr einfach ist. So kann man ungestört den Anblick der Natur genießen. Einen Einblick in dieses Gefühl bietet unser Interview mit Peter Csonka und Nina Csonkova, den besten Freestyle-Kajakfahrern der Welt. 

Ansicht eines Kajak Fahrers auf einem See
Bildcredit: nadtochiy / shutterstock.com / nadtochiy / shutterstock.com

Das ist es vielleicht auch, was Kajak fahren so besonders macht. Ein Gefühl: Ein Gefühl, das kaum eine andere Sportart bieten kann. Ein Mix aus friedlichen Routen und wilden Fahrten in der wunderschönen Natur unserer Welt.

4. Ein aufblasbares Kajak für mehr Flexibilität

Herkömmliche Modelle brauchen viel Platz und lassen sich nur schwer transportieren. Spontane Fahrten im Urlaub sind daher mit viel Arbeit verbunden, vor allem mit mehreren Personen. Wem das zu viel Aufwand ist, der kann sich eine aufblasbare Variante als flexible Alternative zulegen. Diese nehmen im leeren Zustand im Auto nicht viel Stauraum ein und sind schon nach kurzem Aufblasen mit einer elektrischen Luftpumpe einsatzbereit.

STRG_F: Eine wunderbare, entspannende Reportage über eine Kajak-Tour in Norwegen.

5. Kajak fahren – das ganze Jahr über

Das Kajak ist ein Sommersportgerät - das denken zumindest viele. Die kalte Luft und das noch kältere Wasser schreckt die meisten Paddler ab, doch es ist tatsächlich das ganze Jahr über möglich Kajak zu fahren, sogar im Winter. Nach einigen Vorbereitungen wird man mit atemberaubenden Schneelandschaften, weiß bedeckten Ufern und einer beruhigenden Stille belohnt. Diese muss man wegen der wenigen Fahrer im Winter auch nur selten teilen.

Kajakfahrer im Wasser vor einem Gebäude am beschneiten Ufer
Trotz der Kälte lohnt sich ein Kajak-Ausflug
Bildcredit: Alisha Bube / shutterstock.com / Alisha Bube / shutterstock.com

Kajak fahren im Winter - auf die Kleidung kommt es an

Das Wichtigste in der Kälte ist die richtige Kleidung. Der Körper gibt viel Wärme über den Kopf ab, deshalb ist eine Kopfbedeckung sehr empfehlenswert, um Unterkühlung zu vermeiden und die Ohren warm zu halten. Das Gleiche gilt für die Hände: Mit eiskalten Fingern das Paddel festhalten zu müssen, kann eine gemütliche Tour schnell ruinieren. Dick gepolsterte Handschuhe sind unerlässlich für eine Fahrt im Winter. Selbstverständlich gehört warme Kleidung für Oberkörper, Beine und Füße dazu. Diese sollte am besten geschichtet werden, sodass bei Bedarf Lagen ab- und angelegt werden können.

Das Risiko eines Kenterns besteht immer. Da das kalte Wasser den Körper schnell abkühlt und das Schwimmen erschwert, sollte unbedingt eine Schwimmweste und eine wasserdichte äußere Kleidungsschicht getragen werden. Sicherheit steht auch beim Kajak fahren an erster Stelle.

Kajak fahren ist eine der wenigen Wassersportarten, die das ganze Jahr möglich ist. Ob allein, mit Freunden oder der Familie – als anstrengender Sport im Wildwasser oder ruhig im See zum Beobachten der Natur – Kajaks bereiten vielen Menschen Spaß. Vielleicht entdeckst auch du bald deine Leidenschaft im Paddeln!

Kajak Ausrüstung: Die ISPO Checkliste

Du weißt jetzt so ungefähr welche Ausrüstung du benötigst – damit bei deiner Kanutour nichts schief geht und du bestens ausgerüstet bist, haben wir für dich nachfolgende Checkliste zusammengefasst:

• Schwimmweste
• Helm
• Sonnenbrille und Sonnenschutz (im Sommer)
• Stirn- oder Taschenlampe
• Erste-Hilfe-Kit
• Paddel
• Dick gepolsterte Mütze (im Winter)
• Handschuhe (im Winter)
• Tonnen oder Säcke (wasserdicht)
• Wurfbeutel (als Rettungsanker)
• Gewässerkarte

Mit dieser Checkliste im Gepäck wird in Zukunft jede deiner Kanutouren erfolgreich!

FAQ

Nachfolgend haben wir die am häufigsten gestellten Fragen zum Kajakfahren beantwortet.

Was kostet ein Kajak?

Die Preise variieren und hängen von Qualitätsfaktoren ab. Einsteigermodelle sind ab 250 bis 300 € erhältlich. Profimodelle kosten mehrere Tausend Euro.

Was ist der Unterschied zwischen einem Kajak und einem Kanu?

Es gibt keinen. Kanu ist der Oberbegriff für Kajaks.

Ist ein Kajak ein Boot?

Kajaks sind geschlossene Boote mit einer Sitzluke.

Was ist ein aufblasbares Kajak?

Manche Kajaks sind aufblasbare Boote, die im Wasser treiben und im Normalfall für zwei Personen ausgelegt sind.

Wie hoch ist die Traglast eines Kajaks?

Die Traglast variiert und beträgt im Normalfall 200 bis 300 Kilogramm. Aufblasbare Kajaks haben eine Traglast von 150 bis 250 Kilogramm.