Claudia Klingelhöfer
Autor:
Claudia Klingelhöfer (Chefredakteurin)

Interviewserie ISPO Digitize Keynote Speaker: Günter Althaus

CEO ANWR Group: „Digitalisierung muss konkret sein, nicht abstrakt“

Beim ISPO Digitize Summit tritt mit Günter Althaus, CEO der ANWR Group, ein Keynote-Speaker auf, der die europäische Handelslandschaft kennt wie kein zweiter. Im Vorab-Interview auf ISPO.com verrät Althaus wie Mitarbeiter ein digitales Mindset entwickeln und welches seine drei wichtigsten Learnings aus der digitalen Transformation sind.

Günter Althaus während der ISPO Munich 2018
Günter Althaus während der ISPO Munich 2018

Günter Althaus ist Vorstandsvorsitzender der ANWR Group. Rund 5500 europäische Unternehmen, unter anderem aus der Sportbranche, sind in der Handelskooperation organisiert. Althaus sitzt zu dem in mehreren Aufsichtsräten und zeichnet sich durch seine besondere Expertise in den Bereichen digitale Transformation, Informationstechnologie sowie Strategie und Innovation aus. Zusätzlich ist er Präsident des Mittelstandsverbundes.

Auf dem ISPO Digitize Summit wird er als Key Note Speaker über die Digitalisierung im Einzelhandel sprechen.

Passende Digital-Strategie ist Mangelware

ISPO.com: Was sind die größten Herausforderungen, denen Unternehmen (insbesondere aus der Sportartikelbranche) beim Thema digitale Transformation gegenüberstehen?
Günter Althaus: Voraussetzung für eine erfolgreiche Transformation ist eine Strategie, die zur DNA des Unternehmens passt. Das haben nur ganz wenige.

Was sind für Sie die drei wichtigsten Learnings aus der digitalen Transformation?
1. Viel früher die Chancen als die Risiken in den Vordergrund zu stellen.

2. Nicht so tun, als gäbe es nur noch Digitalisierung. Das Basisgeschäft muss auch analog weiter funktionieren.

3. Digitalisierung verstehen, heißt, wir müssen lernen. Nicht wissen.

Durch was zeichnen sich im digitalen Zeitalter erfolgreiche Unternehmen aus? Sind die Strukturen maßgeblich oder digital denkende Mitarbeiter?
Beides. In der Struktur müssen wir den „Könnern“ mehr Verantwortung einräumen, um schneller zu werden. Und die Mitarbeiter müssen zwar nicht digital denken, aber mindestens digital übersetzen können.

ISPO - Perspectives of Sports & Outdoor
Frau liegt mit Tennisschläger in der Hand auf dem Boden
Mut zum Risiko, zum Abenteuer oder einfach zu neuen Wegen: Wer einmal in die Welt des Sports und Outdoor-Lebens eintaucht, will sie nicht mehr missen. Wir von ISPO.com lieben diese Welt und wollen dich einmal im Monat mitnehmen - auf eine ganz besondere Reise. Mit vollem Fokus auf ein Thema und auf den Punkt gebracht entführen wir dich mit unserem Editorial Letter von ISPO - Perspectives of Sports & Outdoor in eine Welt, die so spannend wie einzigartig ist.

Individualisierbare Sportschuhe ein digitales Paradebeispiel

Wie entwickeln Mitarbeiter ein digitales Mindset?
Indem Sie mit ganz konkreten Aufgabenstellungen rund um ihren Arbeitsplatz konfrontiert werden. Digitalisierung muss konkret sein, nicht abstrakt.

Welches Produkt, das digitale und Sportwelt verbindet, begeistert Sie am meisten?
Ich halte die Individualisierung in der Anfertigung von Sportschuhen für eine Schlüsselgröße zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit der Hersteller im oberen Preissegment.

Sie haben durch Ihre unterschiedlichen Positionen einen tiefen Einblick in die Wirtschaft, insbesondere des Mittelstandes. Wie digital ist die Sportartikelbranche im Vergleich zu anderen Branchen?
Wir waren gezwungen, früher und schneller als andere Branchen auf die Digitalisierung zu reagieren. Außerdem lebt die Sportbranche von Innovationen, daher kam uns die Digitalisierung mit ihren vielfältigen Möglichkeiten sehr Recht.

Die Speaker auf dem ISPO Digitize Summit

Auf dem ISPO Digitize Summit (28./29.6.) sprechen digitale Vordenker, namhafte Unternehmer und Größen aus der Sportbranche. Vorab haben sie ISPO.com ihre wichtigsten Learnings aus der Digitalisierung verraten.

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Claudia Klingelhöfer (Chefredakteurin)
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