Sportbusiness/21.05.2019

Früherer Karstadt-Sports-Chef soll Fachhändler Sport Voswinkel retten

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Sport Voswinkel strukturiert die Geschäftsführung um. Marcus Neul verstärkt den Fachhändler, der sich in einem Schutzschirmverfahren befindet. Der gleichberechtigte und bisherige Geschäftsführer Helge Mankowski könnte dagegen zur Firmenmutter wechseln.

Sport Voswinkel ist seit 2003 ein Tochterunternehmen von Intersport.
Sport Voswinkel ist seit 2003 ein Tochterunternehmen von Intersport.

Bei Sport Voswinkel verändert sich die Führungsstruktur. Marcus Neul, der auf 35 Jahre Handelserfahrung zurückblickt, ist ab sofort gleichberechtigtes Mitglied der Geschäftsführung des 1904 gegründeten Unternehmens.

„Marcus Neul ist mit seiner Erfahrung eine hervorragende Ergänzung der Geschäftsführung. Mit dieser Entscheidung fühlen wir uns für den weiteren Prozess des Schutzschirmverfahrens sehr gut aufgestellt und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm“, sagte der Sport-Voswinkel-Generalbevollmächtigte Dr. Lorenzo Matthaei von der Frankfurter Kanzlei Finkenhof Rechtsanwälte.

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Geschäftsführer Mankowski könnte zu Intersport wechseln

Neul sei ein erfahrener Manager von Restrukturierungsprozessen, schreibt Sport Voswinkel. Er arbeitete bereits als Director Omnichannel bei der Signa Sports Group und kümmerte sich dabei um die Digitaltöchter der Firma. Er war jedoch auch schon beim Unternehmen Karstadt Sports, von dem sich Intersport kürzlich getrennt hatte. Bei Karstadt Sports war Neul Chief Merchandise Officer in der Geschäftsführung. Als Director Sports steuerte er zudem bereits bei Karstadt Warenhaus 85 Warenhausabteilungen sowie 28 Sportgeschäfte.

Neben Neul gehören auch Anna-Lena Schulte-Angels und Helge Mankowski zur Sport-Voswinkel-Geschäftsführung. Mankowski befindet sich jedoch in Gesprächen mit Intersport Deutschland. Er soll dort eine „leitende Funktion“ übernehmen. Mankowski beantragte für den schlingernden Sporthändler im April ein Schutzschirmverfahren. Im Gegensatz zu einem Insolvenzverfahren liegt die unternehmerische Verantwortung dabei nicht bei einem Insolvenzverwalter, sondern bleibt im Fall Voswinkel in den Händen der Geschäftsführer. Ein Sachwalter überwacht die Sanierung im Interesse der Gläubiger.

Sport Voswinkel kämpft mit Umsatzrückgang

„Aufgrund der Sondersituation des Schutzschirmverfahrens ist es wichtig, dass die Schnittstelle zwischen der Intersport Deutschland und Sport Voswinkel gestärkt wird. Wir würden uns daher freuen, wenn wir von Helge Mankowskis Erfahrung auf unserem Weg zur Händlerorganisation profitieren würden“, sagt Frank Geisler, Vorstand für den Bereich Kooperationspartner bei Intersport Deutschland.

Sport Voswinkel, das seit 2003 Mitglied im Intersport-Verbund ist und 74 Filialen in Deutschland hat, erlöste nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2017/18 rund 139 Millionen Euro, was einen Rückgang von etwa fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet (circa 146 Millionen Euro). Ein Grund dafür ist auch der Wettbewerbsdruck mit dem Onlinehandel, den Neul bereits kennt.