Andreas Bartmann, Geschäftsführer Globetrotter Ausrüstung GmbH
„Heute ist Naturverbundenheit für einen Großteil der Bevölkerung bereits ein Lebensgefühl. Der Wunsch nach Entschleunigung in einer hektischen Welt gewinnt zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Menschen reduzieren Stress durch aktiven Urlaub oder eine aktive Freizeitgestaltung. Wir haben es hier also verstärkt mit einer neuen Zielgruppe zu tun, für die wir passgenaue Angebote benötigen. Gemeinsam mit unseren Markenlieferanten freuen wir uns darauf, dieses Potenzial auszuschöpfen.“
Ingo Froböse, Professor an der Deutschen Sporthochschule Köln
„Die Bewegung im Freien ist die ursprünglichste Aktivitätsform der Menschheit. In der Vergangenheit wurde der Sport jedoch zusehends in Hallen und strikte Bewegungsmuster gebracht. Deshalb sollte es in den nächsten Jahren heißen: Back to the roots! Sich einfach von der Natur treiben zu lassen, ohne Zwänge völlig frei zu trainieren und dabei die Umwelt bewusst wahrzunehmen muss in Zukunft wieder das Ziel sein. Nicht die Verpflichtung, sondern die Lust am Sport in der Natur sollte wieder Antrieb werden. Ein aktuelles Beispiel ist die Wiederbelebung der Trimm-dich-Pfade in den Parks, die sich erneut zunehmender Beliebtheit erfreuen. Sie sind simpel, aber äußerst effektiv und stehen jedermann kostenfrei zur Verfügung.“
Hans Allmendinger, Bereichsleitung Marketing und Kommunikation bei Sport 2000
„Wie auch in den vergangenen Jahren wird der Gesundsporttrend weiter anhalten und insbesondere für den Sportfachhandel ein noch wichtigerer Faktor zur Differenzierung und Profilierung am Markt werden. Wir unterstützen unsere Partner bei diesem Trend mit Schulungsangeboten zum zertifizierten Gesundsportberater. Teilnehmer können damit der steigenden Nachfrage im Bereich Sport und Gesundheit gerecht werden und mit Fachwissen rund um die Themen Herz-Kreislauf-System, Stoffwechsel, Orthopädie und Biomechanik im Verkaufsgespräch punkten.“
Antje von Dewitz, Geschäftsführerin Vaude Sport GmbH & Co. KG
„Outdoor und Nachhaltigkeit sind ganz klar gesellschaftliche Trendthemen. Ich denke, das allgemeine Interesse wird in Zukunft noch weiter anwachsen. Menschen suchen einen Ausgleich zur immer hektischeren Arbeits- und Alltagswelt. Draußen gilt: Genuss statt Hetze. Erlebnis statt Ergebnis. Wer gern und viel in der Natur unterwegs ist, macht sich zwangsläufig auch Gedanken über einen bewussten Umgang mit den knapper werdenden Ressourcen. Multifunktion ist ebenfalls ein Thema. Weniger Spezialistentum auf eine Aktivität, hin zum Multisportler mit mehreren Aktivitäten, für die man dann nicht jedes Mal zusätzlich Ausrüstung anschaffen möchte. Interessant für Handel und Hersteller könnten in diesem Zusammenhang auch neue Leasingkonzepte werden – ganz im Sinne einer Sharing-Economy.“
Aline Bock, Profi-Freeriderin
„Meiner Meinung nach werden Erlebnisse in der Natur und mit dem Splitboard fernab des Massentourismus überhandnehmen. Der Backcountry-Spaß war bisher für Snowboarder meist mit beschwerlichen Aufstiegen verbunden. Sich einen Helikopterflug zu leisten war eher ein einmaliges Erlebnis für wohlhabende Bergsportler. Viele Snowboarder haben schon in den vergangenen Jahren schätzen und lieben gelernt, dass sich mit dem Splitboard neue Möglichkeiten eröffnen. Das wird sich in den nächsten Jahren noch weiter entwickeln, da auch die breite Masse Gefallen am Outdoorsport sowie am Ski- und Snowboard-Touring finden wird. Abgelegene Backcountry-Gebiete werden zugänglich; es tun sich neue Wege zu unberührten Powder-Hängen auf, und viele neue Lines sind plötzlich in Reichweite. Man muss in Zukunft nicht mehr nach Alaska reisen, um steile Hänge zu befahren. Man findet daheim, direkt vor seiner eigenen Haustür, unerforschtes Gelände. Europa und die Alpen werden für die meisten attraktiv sein und bleiben.“
Rolf Schmid, Geschäftsführer Mammut
„Offen gestanden tue ich mich als CEO einer auf Bergsport spezialisierten Marke ein wenig schwer, von Trends zu sprechen. Wir feiern 2015 das 150. Jubiläum der Matterhorn-Erstbesteigung. Streng genommen durchleben wir in den Bergen also gar keinen Trend – wir leben eine Tradition mit Perspektive. Daran wird sich auch in fünf Jahren nicht viel geändert haben. Die Berge sind und bleiben faszinierender Rückzugsraum vom Alltag. Die Ausrüstung fürs Gebirge, egal ob zum Bergsteigen, Klettern, Trekken oder Bergwandern, wird sich zweifelsohne weiterentwickeln: Die Produkte werden noch leichter und gleichzeitig leistungsfähiger sein. Parallel dazu werden wir weitere Fortschritte in der Produktion erleben, gerade was die Umweltverträglichkeit angeht. Künftig werden wir flächendeckende Standards sehen, die uns dem Einklang mit der Natur ein großes Stück näher bringen. Vielleicht sogar schon so weit, dass die Outdoorbranche dank entsprechender Standards Vorreiter für andere Branchen sein kann.“
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