Die Firma Reichmann und Sohn hat im Jahr 2018 ihren 100. Geburtstag gefeiert. „Das ist ein ganz gutes Alter, aber wir ruhen uns darauf nicht aus“, sagt Geschäftsführer Stefan Reichmann, der das Familienunternehmen in der 4. Generation führt. Den Worten lässt sein Unternehmen mit drei spektakulären Neuentwicklungen Taten folgen. Immer mit dem Ziel, den Kunden wie großen Sportartikel-Geschäften und Skiverleihern die Arbeit bei der Skipräparation leichter zu machen.
Das beste Beispiel ist der neue Beladeautomat für die Reichmann SF-4 Schleifmaschine. Die präpariert bis zu 60 Paar Ski pro Stunde, musste allerdings bislang dafür konstant von den Mitarbeiter paarweise oder sogar stückweise gefüttert werden. „So blieb trotz der schnellen Maschine immer noch viel Arbeit für die Mitarbeiter. Das haben wir für unsere Kunden mit dem neuen Beladeautomaten optimiert“, berichtet Reichmann. Jetzt können die Leihski an der Ladentheke gleich direkt in den Transportwagen gelegt werden, der für acht Paar Ski Platz hat. Ist der voll, wird er einfach an die Maschine angedockt und das jeweilige Programm am Touchpanel gedrückt - das ist alles, was der Mensch noch erledigen muss.
Die restlichen Arbeitsschritte werden automatisch erledigt - inklusive der paarweisen Aufnahme der Ski in den Automaten und der paarweisen Rückablage in den Transportwagen. Den gibt es in der Variante für acht Paar oder zweiseitig sogar für 16 Paar Ski, was noch mehr Geschwindigkeit in den Arbeitsablauf bringt. „Es gibt Kunden, die zum Beispiel übers Wochenende ein paar 1000 Ski in Kürze schleifen müssen. Durch den Beladeautomaten haben die Mitarbeiter viel mehr Zeit für qualifiziertere Arbeiten“, sagt Reichmann. Welche Effizienz-Vorteile die Innovation bringt, hat bereits ein Kunde aus einem bekannten österreichischen Skiort erkannt – er hat die Maschine gekauft, die auf der ISPO Munich 2019 als Weltpremiere vorgestellt wird.
Mindestens genauso ein Renner dürfte auf der weltgrößten Messe der Sportindustrie die Laserstrukturmaschine LS-1 Race werden. Mit der Weltneuheit werden die Grenzen des traditionellen Steinschliffs überwunden. Mit ihr sind nicht nur geradlinige Schnitte, sondern alle Arten von Strukturen auf dem Skibelag mit zudem variablen Tiefen möglich. Selbst 3-D-Effekte können hergestellt oder zum Beispiel das Firmenlogo des Geschäfts/Skiverleihs auf die Lauffläche gebracht werden. „Das ist wirklich eine neue Dimension der Ski-Strukturierung. Es gibt ganz unterschiedliche Lösungen ganz ohne die bisherigen Limitierungen“, schwärmt Stefan Reichmann. Der Laser strukturiert alle Beläge von Alpin- und Langlaufski und in Zukunft auch von Snowboards.
Die im Geheimen getestete technische Revolution könnte natürlich für den Spitzensport spannend sein, wo die richtige Struktur unter den Ski oftmals schon über Olympiasiege und WM-Titel entschieden hat. „Gerade bei wärmeren Temperaturen könnte sie Vorteile bringen“, sagt Reichmann. Neben dem Speed-Bereich sind aber auch klassische Rental-Shops eine Zielgruppe, die ihren Kunden etwas ganz Besonderes bieten wollen. Oder ihre Leihprodukte zum Beispiel durch das Aufbringen eines Firmenlogos branden und somit gleichzeitig vor Diebstahl schützen wollen.
Die Bedienung ist ganz einfach: Anders als Steinschleifmaschinen arbeitet die Lasermaschine in der Trockenbearbeitung. Damit entfallen unerwünschte Nebeneffekte wie Spritzwasser, nasse Ski, Korrosion sowie ein klebender und rutschiger Werkstattboden. Zudem arbeitet der Laser leiser als die herkömmlichen Schleifmaschinen, wird aber genauso wie die bisherigen Produkte bedient. Am intuitiven Touchpanel kann der Bearbeiter aus der hinterlegten Strukturbibliothek das passende Strukturprogramm auswählen. Zudem gibt es die Möglichkeit, zusätzliche Strukturen über eine PC-Schnittstelle zu übertragen. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Auch für den Seitenkanten-Schliff bietet Reichmann auf der ISPO Munich 2019 mit der DTS II Race eine Neuerung. Mit ihr können Servicewerkstätten ihre Prozesszeiten entscheidend verkürzen, da bis zu 60 Paar Ski pro Stunde bearbeitet werden. „Dabei bietet die Maschine zwei Funktionen – Seitenkanten-Vorschliff und -Finish. Wir haben für diese Innovation extra neue Schleifscheiben entwickelt“, erklärt Stefan Reichmann. Die Edge Sanding Plate trägt beim Seitenkantenvorschliff erstmals gleichzeitig die Seitenwange ab und entfernt den Rost. Zudem können Ski mit unterschiedlichen Ausgangswinkeln – zum Beispiel von verschiedenen Kunden - in einem Schleifvorgang effizient auf denselben Zielwinkel gebracht werden. Das spart zeitintensive händische Vorarbeit und erleichtert die ersten Arbeitsschritte im Skiservice enorm. Die zweite Funktion des Seitenkanten-Finish ist hervorragend als Zusatz auch für alle Werkstätten geeignet, die derzeit nur ein Unterkanten-Tuning einsetzen. Für jeden Skityp und jedes Fahrverhalten kann der richtige Winkel individuell angepasst werden.
Mit den drei Neuerungen startet Reichmann und Sohn optimistisch in das zweite Jahrhundert seines Bestehens. Die innovativen Maschinen der Firma sind wichtiger denn je. Stefan Reichmann: „Zum einen gibt es den Trend zum Leihski, der deutlich häufiger geschliffen wird. Zum anderen liegt auf den Pisten durch die künstliche Beschneiung deutlich häufiger Kunstschnee, der wesentlich aggressiver als Naturschnee ist. Das erfordert ebenfalls mehr Materialpflege. Es braucht schließlich gescheite Kanten, um richtig zu fahren.“
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