Autor:
Martin Jahns

Schon regelmäßige Spaziergänge sind wirkungsvoll

Studie: Sport und Bewegung schützen vor schweren Corona-Verläufen

Sport ist gesund - und hilft sogar im Kampf gegen schwere Corona-Verläufe. Zu diesem Schluss kommt eine US-Studie mit über 48.000 Teilnehmern. Schon 30 Minuten zügiges Gehen haben eine Wirkung.

Woman ties bow in running shoe
Sport und Bewegung helfen im Kampf gegen schwere Corona-Verläufe.

Wie bezwingen wir die Corona-Pandemie? Eine US-Studie kommt nun zum Schluss, dass Sport und Bewegung dazu einen Teil beitragen können.

Das Forscherteam um Robert E. Sallis vom Kaiser Permanente Fontana Medical Center in Kalifornien kommt  in seiner Studie mit 48.440 erwachsenen Covid-19-Patienten zur Erkenntnis: Wer sich regelmäßig bewegt, erleidet seltener schwere Krankheitsverläufe.

Schon 30 Minuten schnelles Gehen helfen

Schon ein regelmäßiger halbstündiger Spaziergang in zügigem Tempo reiche aus, um seine Chancen auf einen leichteren Krankheitsverlauf zu erhöhen. Erkrankte, die dagegen durchgehend inaktiv seien, haben eine 1,73-Mal höheres Risiko einer Einlieferung in eine Intensivstation. Das Risiko, am oder mit dem Coronavirus zu sterben, sei für sie sogar um ein 2,49-Faches größer.

„Dies ist ein Weckruf für die Wichtigkeit eines gesunden Lebensstils und insbesondere körperlicher Aktivität“, sagte Studienleiter Sallis, Arzt am Kaiser Permanente Fontana Medical Centre in den USA.

Zu den Ergebnissen kamen die Forscher durch die Auswertung der Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten aus den zwei Jahren vor ihrer Corona-Erkrankung.

So verteilen sich die Krankheitsverläufe der Studienteilnehmer

 durchgehend inaktiv (6.984 Personen)gelegentlich aktiv (38.338 Personen)regelmäßig aktiv (3.118 Personen)Gesamtzahl der Teilnehmer (48.440 Personen)
Krankenhaus-Aufenthalt732 (10,5%)3.405 (8,9%)99 (3,2%)4.236 (8,7%)
Verlegung auf Intensivstation195 (2,8%)972 (2,5%)32 (1%)1.199 (2,5%)
Todesfälle170 (2,4%)590 (1,5%)11 (0,4%)771 (1,6%)

Aktiv? Inaktiv? Wer ist was?

  • durchgehend inaktiv: zehn Minuten oder weniger Bewegung pro Woche
  • gelegentlich aktiv: elf bis 149 Minuten Bewegung pro Woche
  • regelmäßig aktiv: mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche

Forscher empfehlen mehr gesellschaftliches Werben für Bewegung

Die im British Journal of Sports Medicine veröffentlichte Studie kommt zum Schluss, dass Inaktivität ein noch größerer Risikofaktor für schwere Krankheitsverläufe war als fortgeschrittenes Alter oder vorherige Organtransplantationen.

Angesichts der Erkenntnisse empfiehlt die Studie eine Förderung von Bewegungsangeboten sowie mehr Werben für körperliche Bewegung in allen Altersklassen.

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Martin Jahns