Sportbusiness/11.11.2020

Kann Konsum dem Klima helfen? Diese 4 Sportmarken versuchen es

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um die Bewertungsfunktion zu aktivieren!

Diese Funktion ist nur verfügbar, wenn eine entsprechende Zustimmung erteilt wurde. Bitte lesen Sie die Details und akzeptieren Sie den Service, um die Bewertungsfunktion zu aktivieren.

Bewerten
Merken

Weniger umweltschädliche Produkte zu entwickeln, kann nur ein Anfang sein. Noch besser wäre es, wenn sich der Kauf von Produkten positiv auf die Umwelt auswirken könnte. Einige Marken der Sport- und Outdoorindustrie wollen mit ihren Businessideen genau das versuchen.

Der Name ist Programm: Für jedes verkaufte Produkt pflanzt Tentree aus Kanada zehn Bäume.
Der Name ist Programm: Für jedes verkaufte Produkt pflanzt Tentree aus Kanada zehn Bäume.

Tentree: eine Milliarde Bäume

Die drei Gründer des kanadischen Streetwear Labels Tentree hatten eigentlich nur ein fixes Ziel: Bis zum Jahr 2030 wollen sie eine Milliarde Bäume pflanzen um aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen. Aber wie soll man das finanzieren? Mit einem Bekleidungslabel! 2013 wurde Tentree genau zu diesem Zweck gegründet. Pro verkauftes Produkt werden zehn Bäume gepflanzt, das ist bis heute das Herzstück der Geschäftsidee. Jedes Produkt hat einen Code, der genau verrät, wo die Bäume gepflanzt wurden. So werden Händler und Konsumenten Teil des Kilmaschutzes, so der Gedanke. Die drei Gründer kommen nicht aus der Mode und verstehen ihr Business auch bis heute nicht so. „Wir sehen uns in erster Linie als Baumpflanzer“, so David Luba, einer der Gründer von Tentree. Und das klappt bislang ganz gut: Laut Website liegt die aktuelle Zahl bei fast 50 Millionen Bäumen (Stand 11. November 2020) weltweit. Die eingetragene B Corporation setzt selbstverständlich auch bei den Materialien und der Produktion auf ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit.

Somwr: klimapositive Produkte

„Wir wollen nicht Teil des Problems sein, sondern Teil der Lösung“, lautet das Motto des neuen Streetwear Labels Somwr, das auch auf den ISPO Re.Start Days vorgestellt wurde. Die beiden Gründer Timo Perschke und Svein Rasmussen wissen genau wovon sie sprechen. Beide haben in ihren Bereichen nachhaltige Pionierarbeit geleistet: Perschke gründete das nachhaltige Outerwear Label Pyua und Rasmussen ist CEO der Eco-Surfmarke Starboard aus Thailand. Ihr gemeinsames Ziel ist es, klimapositivere Produkte zu machen, indem die Erlöse aus dem Verkauf nachhaltige Projekte finanzieren.
Viele dieser Projekte setzt Starboard schon lange um, beispielsweise das Versprechen, mit jedem gekauften Surfboard das entsprechende Gewicht an Meeresmüll zu sammeln und einen Mangrovenbaum neu anzuflanzen. „Aber wir wollen auch die Forschung unterstützen z.B. für neue Werkstoffe oder bessere Daten zur Klimabilanz“, sagt Perschke. Die Kollektion besteht in der Einführungsphase aus T-Shirts und Sweatshirts und geht gerade in 16 Ländern an den Start.

Somwr ist eine deutsch-thailändische Streetwear-Initiative und geht gerade an den Start.
Somwr ist eine deutsch-thailändische Streetwear-Initiative und geht gerade an den Start.
Bildcredit:
SOMWR

Nikin: Pro Produklt ein neuer Baum

Fashion for Trees: Auch die Schweizer Eco Fashion Brand Nikin stellt nachhaltige Streetwear her und lässt für jedes verkaufte Produkt einen Baum pflanzen. Die Mission der Gründer Robin Gnehm und Nicholas Hänny ist es, die globale Wiederaufforstung zu unterstützen und die Welt (wieder) grüner zu machen. Nikins „Tree Wear“ hat das Gute bereits in sich: Sie besteht zu großen Teilen aus Bio-Baumwolle, Bambus und recycelten Materialien, und sie wird umweltfreundlich und fair produziert. Fast alle Produkte entstehen in Europa.
Damit die TreePants, TreeCaps, TreeShirts, TreeSocks und Swimwear - auch TreeShorts Swim, Treekinis oder TreeTowels genannt, möglichst lange getragen werden können, konzentriert sich die Kollektion auf Basics für Damen, Herren, Kinder und Unisex Modelle. Auch die Farbrange ist neutral. 2016 gegründet, wachsen durch die Baumpflanzaktionen der Schweizer inzwischen über eine halbe Million Bäume mehr auf unserem Planeten. Für die Pflanzaktionen unterstützt Nikin die gemeinnützige Organisation One Tree Planted aus den USA, die  Wiederaufforstungsprojekte auf der ganzen Welt realisiert.

Pro verkauftes Produkt lässt Nikin aus der Schweiz einen Baum pflanzen.
Pro verkauftes Produkt lässt Nikin aus der Schweiz einen Baum pflanzen.
Bildcredit:
Nikin

Pangaia: Innovationen gegen die Klimakrise

Jede Technologie soll ein Umweltproblem lösen. So lautet der Vorsatz des Labels Pangaia, das aus einem globalen Kollektiv aus Wissenschaftlern, Technologen, Künstlern und Designern besteht. Mit ihren kleinen Kollektionen will Pangaia wichtige Lösungen weiter vorantreiben. Beispielsweise Isolationsjacken mit einer Füllung aus getrockneten Blumen oder T-Shirts aus pfefferminzgetränkten Seetangfasern.
Eines der neuesten Projekte ist die Pangaia Coral Reef Collection, die aus recycelter und GOTS-zertifizierter Baumwolle hergestellt wurde. Das Besondere ist jedoch das übergeordnete Ziel: Für jedes verkaufte Produkt pflanzt Pangaia einen Mangrovenbaum mit der Organisation SeaTrees. Mangrovenbäume speichern besonders viel CO2. Ihr Erhalt wird als eine Strategie angesehen, den sterbenden Korallenriffen zu helfen, die Auswirkungen der Klimakrise zu überleben.

Pangaia versteht sich als Bewegung, nicht als Marke. Die Kollektion ist Teil der Botschaft.
Pangaia versteht sich als Bewegung, nicht als Marke. Die Kollektion ist Teil der Botschaft.
Bildcredit:
Pangaia