Wintersport/15.12.2017

Das sind die digitalen Trends im Wintersport

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Im Vergleich zu anderen Branchen ist die Nutzung von Kundendaten in der Wintersportbranche noch deutlich ausbaufähig – dabei gibt es schon jetzt Modelle, die zum Nutzen des Sportlers individuelle digitale Produkte anbieten. Wir zeigen, wie die digitale Zukunft des Wintersports aussehen kann.

Das Skigebiet in St. Moritz lässt sich vollkommen digital erkunden.
Das Skigebiet in St. Moritz lässt sich vollkommen digital erkunden.

Natur, Neuschnee, die perfekte Linie auf der Piste – oder abseits davon. In ihrer Essenz sind Skifahren und Snowboarden so analog, wie ein Erlebnis nur sein kann. Dem gegenüber steht vor allem im urbanen Raum eine digitale Lebenswelt, die dem User viel Komfort und Nutzen bietet. Deshalb muss sich die Wintersportindustrie schon heute auf die Kunden von morgen und übermorgen einstellen. Und das bedeutet auch, konsequent den Weg der Digitalisierung zu gehen. Hier hat die Branche vielerorts allerdings gerade die ersten Schritte gemacht. Wir zeigen drei Beispiele für Projekte und Produkte, die auf Datenbasis schon jetzt die digitale Zukunft des Wintersports aufzeigen.

„Digitale Kundendaten für eine bessere Kundenbindung“

Beim „Dein Winter. Dein Sport. Summit“ präsentierte Richard Mayr, einer der beiden „LEADonSPORT“-Geschäftsführer, mit dem Vortrag „Daten sind die neue Währung“, ein Dienstleistungsunternehmen, das IT- und Marketing-Knowhow bündelt. Konkret auf den Wintersport bezogen kann das bedeuten: Dass z.B. ganze Skiregionen oder Sportartikelhersteller auf einer Plattform gebündelt Kundendaten sammeln und nutzen können. Das Ziel ist, individuelle Angebote und damit eine höhere Kundenbindung generieren zu können. Denn im Wintersport ist das Daten-Wissen bei vielen Unternehmen und Destinationen bisher noch kaum ausgeprägt, gerade im Vergleich zu anderen Branchen.

„Die Chance nutzen, den Kunden digital kennenzulernen“

„Was die digitale Entwicklung betrifft, hat die Wintersportbranche in vielen Bereichen noch großes Wachstumspotential", sagt Thomas Ammer, ebenfalls Geschäftsführer bei „LEADonSPORT“. „Sie muss jetzt die Chance nutzen, ihre Kunden digital kennenzulernen.“ Natürlich muss dies auf einem Weg geschehen, der einen Mehrwert für die Kunden mit sich bringt – über Gewinnspiele, Gamification und interessanten Content zum Beispiel. „Die perfekt präparierte Piste oder Loipe, die stressfreie Anreise, die Unterkunft, die passende Ausrüstung, das gehört zum Wintersporturlaub dazu“, sagt Ammer, „der nächste Schritt ist nun, diese Convenience auch auf digitaler Ebene zu erreichen.“ Zum Beispiel mit einer App, die Urlaubsplanung und -durchführung live zusammenführt.

Der Pistenplan in Live-3D als Full-Service-App

Tourenplanung, Routentracking, Hüttensuche – alles innerhalb einer hochauflösenden 3D-Karte, die mittels Luftbildern und Höhenmodellen erstellt wurde. Unter anderem das prominente Schweizer Skigebiet St. Moritz arbeitet mit Karten von RealityMaps aus Baierbrunn bei München. Das Unternehmen ist auf Apps und VR-Technologie in Tourismus und Sport spezialisiert. Die App aktualisiert sich ständig via GPS und zeigt die eigene Position live innerhalb der 3D-Karte an. Auf diesem Weg werden ebenfalls zurückgelegt Höhen- und Pistenkilometer dokumentiert.

„Die Auflösung ist so gut, dass sogar einzelne Skispuren erkennbar sind“, sagt Claudia Roeben, verantwortlich für den Vertrieb im DACH-Raum und Referentin bei „Dein Winter. Dein Sport“. „Pistenstatus, Wetterbericht und Webcams werden angezeigt, zudem Gastronomie und Hotels nach Verfügbarkeit angezeigt und gefiltert.“

Im Browser oder in der App lassen sich so im Voraus schon ganze Skitage schon von Zuhause aus planen. Skigebiete können ihren Gästen also auf diesem Weg einen ganz neuen und vor allem komfortablen Zugang zu ihrem Angebot gewähren.

So sieht der Nutzer die Einblendung in seiner Datenskibrille.
So sieht der Nutzer die Einblendung in seiner Datenskibrille.
Bildcredit:
Ski amadé

Die Datenskibrille als Live-Navigator

In Kombination von Smart Ski Goggle und App muss der User einer Datenskibrille nicht einmal mehr das Smartphone herausziehen, wenn er einen bestimmten Ort im Skigebiet erreichen möchte. Als erstes Skigebiet in Europa bietet Ski amadé Leihgeräte für seine Gäste an, die auf diese Weise dann auf der Piste navigieren können.

Die Brille zeigt dabei, im rechten unteren Bereich, nicht nur Geschwindigkeit und die Route zum gewünschten Ziel an, sondern auch Informationen zu Pisten- und Liftstatus sowie Points of Interest wie Hütten oder Aussichtspunkten. Je nach Nutzer lässt sich eine Geschwindigkeit definieren, bei deren Überschreitung die Darstellung abschaltet, um kein Sicherheitsrisiko durch Ablenkung darzustellen.

Das Model Smith IO Recon kann an 25 Intersport Standorten in Ski amadé zum Preis von 19 Euro pro Tag ausgeliehen werden. In der Brille steckt ein, von Recon entwickelter, Mini-Computer mit WLAN-Anschluss und GPS, per USB werden die Daten aus der Ski amadé-App auf die Brille transferiert. Gesteuert wird die Brille über eine Fernbedienung am Handgelenk. Navigation ist im Offline-Modus möglich, Pisten- und Wetterinformationen benötigen WLAN-Zugang.

Großes Potential in der digitalen Entwicklung

„Was die digitale Entwicklung betrifft, hat die Wintersportbranche in vielen Bereichen noch großes Wachstumspotential“
Thomas Ammer, Geschäftsführer „LEADonSPORT“