Obwohl immer mehr Sportmarken ihren ökologischen Fußabdruck verbessern und verstärkt soziale Verantwortung übernehmen, haben viele dieser neuen Informationen keinen besonders hohen Stellenwert in der Gesamtdarstellung der Unternehmen, sie werden übersehen und vom Tagesgeschäft überlagert.
Dabei gibt es für die CSR-Aktivitäten und nachhaltigen Initiativen der Unternehmen eine Plattform: Brands for Good.
Die Idee zur Plattform für nachhaltige Produkte hatte vor einigen Jahren Frank Lohse. Auch die Messe München und ISPO unterstützen das Projekt, dessen Hauptziel es ist, nachhaltige Innovationen im Sportbusiness mit starker Stimme einzufordern und zu präsentieren. Sowohl auf der OutDoor by ISPO als auch bei der ISPO Munich ist Brands for Good vor Ort.
Für Sport- und Outdoormarken geht es dabei nicht nur um nachhaltige Beschaffung und die Verwendung von sauberen Textil-Inhaltsstoffen, sondern auch verstärkt darum, ob Produkte am Ende ihres Lebenszyklus recycelt oder upcycelt und anschließend wiederverwendet werden können. Die Wegwerfmentalität gehört der Vergangenheit an und Brands for Good bietet den Marken, die innovative Produkte und Projekte entwickelt und aufgebaut haben, eine Chance, darüber zu erzählen.
„Seit 2016 / 17 hat sich viel verändert. Mittlerweile haben Unternehmen Manager, die sich ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung bewusst sind. So wird die Bewegung von Tag zu Tag größer. Unternehmen erkennen zwar die anfänglichen Kosten, wenn sie in nachhaltige Aktivitäten investieren, aber sie bekommen auch etwas zurück, zum Beispiel Wasser und Energie durch eingesparte Verpackungen“, erklärt Lohse, der mit Brands for Good eine ganze „Branche erziehen will".
So soll Brands for Good auch das Ende des berüchtigten „Greenwashing“ bedeuten, also Unternehmen, die ihre wahren ökologischen Bemühungen übertreiben - ein großes Problem in der Branche. Yvon Chouinard von Patagonia ist eine von vielen einflussreichen Personen, die sich gegen das anhaltende Greenwashing aussprechen.
Die Outdoor-Marke Patagonia setzt auf Taten statt Marketing-Sprech: Mit Aktionen wie die „Worn Wear“ Initiative der Marke sowie der Tatsache, dass ein Prozent des Umsatzes des Unternehmens an Umweltaktivisten gespendet wird.
Durch die Kooperation mit Brands for Good erhalten diese zusätzlichen Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit verstärkt Aufmerksamkeit.
„Die Mitglieder kommen aus verschiedenen Bereichen: von Surfboards hin zu Accessoires, von Textil-Inhaltsstoffen hin zu Kleider- und Warenspenden, die an ärmere Menschen verschickt werden. Denn diese benötigen genau die Dinge, die wir für unsere Freizeit benutzen, um in den eiskalten Temperaturen zu überleben“, sagt Lohse.
Die Mitglieder sind Unternehmen aus allen Bereichen der Textilkette, von der Faser bis zum Endprodukt, von We are Spin Dye, dem wassersparenden Polyester, bis hin zu The North Face und Arc’Teryx, Letztere stellen dabei insbesondere ihr Projekt „Birds Nest“ vor.
Bei dem Projekt wird Produktionsabfall aus der Herstellung der regulären Arc’Teryx-Kollektion, der normalerweise auf der Deponie gelandet wäre, recycelt und daraus Umhänge für Obdachlose gefertigt.
Starboard, die führende Marke für SUP und Surfing, ist ebenfalls Mitglied von Brands for Good, um ein breiteres Spektrum nachhaltiger und sozialer Projekte des Unternehmens voranzubringen. Die Marke ist bereits bekannt für ihre umweltbewusste Herstellung der Boards, bei der Epoxidharz auf Pflanzenbasis zum Einsatz kommt, und hat nun auch weitere Nachhaltigkeitsthemen ins Visier genommen, die auf der Plattform vorgestellt werden können.
Nachdem sie bereits T-Shirts aus recycelten PET-Flaschen hergestellt hatte, ist die Marke noch einen Schritt weitergegangen und produziert nun Bodenplatten für Fußwege aus recycelten Surfboards.
PYUA ist ebenfalls Teil von Brands for Good. Die Marke, die 100 Prozent ökologische Oberbekleidung herstellt, hebt dort immer wieder hervor, wie wichtig nachhaltige Beschaffung ist, vernachlässigt dabei jedoch nicht die kreative Seite der Kollektion.
Gear4Guides spendet alte Helme und alte Ausrüstung an arme Regionen, um Skischulen in neuen Wintersportgegenden zu unterstützen, zum Beispiel in Kurdistan, das anscheinend hervorragend zum Freeriding geeignet ist.
Auf allen Ebenen erlebt die Sport- und Outdoorbranche Veränderungen durch nachhaltige und soziale Entwicklungen. Egal ob es um die Einsparung von Ressourcen oder das Recycling statt der Entsorgung von Verpackungen geht: Lohse ist der Meinung, dass jeder kleine Beitrag hilft.
„Wir möchten Unternehmen motivieren, die sich auf den Weg hin zu nachhaltigen Produkten machen. Wenn Sie diesen Weg einschlagen, dann reden Sie darüber!“
Sie wollen die neuesten Trends und Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit und CSR kennen lernen und sich mit den wichtigsten Experten zum Thema vernetzen? Dann kommen Sie zur OutDoor by ISPO.
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