Foils haben in den letzten Jahren den Wassersport revolutioniert. Von Surfboards bis hin zu ganzen Booten wie beim America’s Cup hieven die verhältnismäßig kleinen propellerbetriebenen Flügel unter Wasser hunderte von Kilos über die Wasseroberfläche. Der Vorteil: Die Reibungskräfte auf das Board oder Boot sind in der Luft deutlich niedriger. Auch ohne starken Wind oder Wellengang sind so höhere Geschwindigkeiten möglich.
Franz Hofmann war das allerdings noch nicht genug. Er wollte Hydrofoiling mit einem schnellen, leisen und emissionsfreien Board auf die nächste Stufe heben. Der Audi-Ingenieur entwickelte zunächst im Alleingang nach Feierabend, später dann als eigens von Hofmann gegründete Firma Aerofoils in Kooperation mit Audi – so entwickelten Audi-Designer etwa an der Finne mit – ein Foiling Board. Das Resultat: Das Aerofoils eFoil Surfboard.
Was das Elektrofoil durch die enge Cross-Industry-Zusammenarbeit mit Audi so besonders macht: Der Autobauer steuert von Steckverbindungen für die Elektronik bis hin zum Jetantriebsgehäuse aus dem 3D-Drucker mehrere Komponenten bei. Statt eines sonst verbreiteten Propellers mit Verletzungsgefahr gibt es etwa einen ummantelten Impeller, der zudem Strudel hinter dem Board vermeidet.
Der Elektroantrieb beschleunigt das Board auf bis zu 45 Stundenkilometer. Der ein Meter lange Foil-Mast unter dem Board mit Flügel und Leitwerk hebt das eFoil Elektro-Surfbrett ab einer Geschwindigkeit von etwa 17 km/h aus dem Wasser.
„E-foilen wird die Wassersportszene grundlegend verändern, da wollen wir mit unserem patentierten Jet-Antrieb Zukunft gestalten“, schreibt Hofmann dazu auf LinkedIn.
Und das Board kommt gut an. Bei ISPO Brandnew 2020 ist Aerofoils der Vertreter in der Selection Offshore. Hofmann ist überzeugt, dass sein eFoil „in ein paar Jahren auf jeder Yacht“ zu finden sei. Ein Gerät für die Massen dürfte das Board mit einem angepeilten Marktpreis von 10.000 Euro allerdings fürs Erste nicht werden.