Claudia Klingelhöfer
Autor:
Claudia Klingelhöfer (Chefredakteurin)

Tobias Gröber und Markus Hefter im Interview

„Die Unterstützung von Händlern, Herstellern und Partnern hat oberste Priorität“

Aufgrund der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) und auf Basis der Empfehlung der Bayerischen Staatsregierung sowie der zuständigen Gesundheitsbehörden sieht sich die Messe München gezwungen, die OutDoor by ISPO 2020 nicht stattfinden zu lassen. Tobias Gröber, Geschäftsbereichsleiter Konsumgüter bei der Messe München, und Markus Hefter, der Projektleiter der OutDoor by ISPO, erzählen, wie traurig sie darüber sind. Sie verraten aber auch, was sie zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt und wie sie jetzt die nächsten Schritte planen.

OutDoor by ISPO 2020 findet nicht statt

Eine Veranstaltung im zweiten Jahr durchzuführen, ist immer eine Herausforderung. OutDoor-by-ISPO-Projektleiter Markus Hefter und sein Team arbeiteten, nach der Premiere im vergangenen Jahr, mit Hochdruck an der 2020er-Show. Doch aufgrund der aktuell kaum absehbaren Entwicklung der Pandemie und auf Basis der Empfehlung der Bayerischen Staatsregierung sowie der zuständigen Gesundheitsbehörden sah sich die Messe München gezwungen, die OutDoor by ISPO abzusagen. 

Tobias Gröber, Markus Hefter, wie geht es Ihnen?
Tobias Gröber: Ehrlich gesagt, war es eine der Entscheidungen in meinem beruflichen Leben, die mich am meisten mitgenommen hat. Die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter und unserer Kunden stand und steht immer an erster Stelle, von daher mussten wir natürlich handeln. Und natürlich war es uns wichtig, zum jetzigen Zeitpunkt Klarheit für Aussteller, Besucher und Partner zu schaffen.

Markus Hefter: Mir geht es wie Tobi. Wir haben so viel Feedback aus der Branche zur ersten OutDoor eingesammelt, wollten so vieles noch besser machen und dann mussten wir jetzt schweren Herzen absagen. Denn der Fokus liegt jetzt wirklich ganz woanders.

 

Wie meinen Sie das?

Hefter: Die Corona-Pandemie hat vieles relativiert und zeigt uns, was wirklich wichtig ist. Wenn wir beispielsweise auf unsere Partner und die vielen Outdoorfirmen aus beispielsweise Italien, Spanien, U.K. oder anderen Ländern blicken, dann geht es zunächst um Gesundheit und dann um das grundsätzliche wirtschaftliche Überleben. Die Unterstützung von Händlern, Herstellern und Supply-Chain-Partnern hat dieses Jahr oberste Priorität um hier – wenn möglich – die Folgen der Krise zumindest etwas abzumildern. 

Auch wir werden hier ansetzen und gemeinsam mit der European Outdoor Group an der Seite der Outdoor Community zu stehen. 

Gibt es dafür schon Pläne? Was heißt das konkret?
Gröber: Wir sind natürlich in engem Austausch mit der Industrie und den Handelsverbänden. Denn, Markus hat es bereits gesagt, es ist eine Outdoor Community und nicht nur irgendeine Branche. Das ISPO-Team und unsere Partner von der EOG fragen derzeit ab, wie wir Ausstellern, Zulieferern und Händlern jetzt wirklich helfen können.

Geht es um Erfahrungs-, oder Wissensaustausch, geht es um branchenweite Bündnisse, im Wettstreit mit anderen Industrien, sind Absprachen mit dem Handel jetzt am wichtigsten, oder gibt es was ganz anderes, was jetzt für die Outdoorbranche im Mittelpunkt steht? Daher bieten wir allen Partnern aus Industrie und Handel an, dass sie mit ihren Fragen, Vorschlägen und Ideen für Zusammenarbeit auf uns zukommen.

Hefter: Wir arbeiten bereits jetzt an übergreifenden Kooperationen und neuen Formaten, die alle Branchenteilnehmer bestmöglich durch die schwierige Zeit führen werden. Dafür benötigen wir aktuell noch etwas Zeit und werden das natürlich schnellstmöglich bekanntgegeben. Wir haben ein weitreichendes Netzwerk und sind überzeugt, dass wir als reichweitenstarke analoge und digitale Plattform, allen Marktteilnehmern ein guter Partner sein können.

Gröber: Auch wenn wir uns in den nächsten Monaten nicht persönlich sehen, bleiben wir mit unseren Partnern, Kunden und Besuchern in Kontakt. Die Corona-Krise ist eine Zäsur, dennoch zeigt sie schon jetzt, wie wertvoll persönliche Verbindungen sind. Wir freuen uns schon sehr darauf, wenn wir alle wieder persönlich treffen können. Und daran arbeiten wir jetzt jeden Tag weiter. 

Woher nehmen Sie die Motivation für Ihren stetigen Antrieb?
Natürlich wird die Outdoor- und Sportbranche verändert aus der Krise herauskommen. Aber wir alle sind davon überzeugt, dass Aktivitäten im Freien und Sport noch wichtiger werden. Gerade jetzt zeigt sich, wie wertvoll es ist, draußen zu sein. Gesundheit war und ist heute mehr denn je ein wichtiges Gut. Die Outdoor- und Sportbranche kann einen der besten Beiträge überhaupt leisten, um Menschen dabei zu unterstützen, gesund und fit zu bleiben.

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Claudia Klingelhöfer (Chefredakteurin)
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