Vor zwanzig Jahren war man mit einem digitalen Tacho am Rad schon ziemlich gut ausgestattet, heute reicht die Palette an Elektronik für das Bike von Akkus über LED-Leuchten bis hin zu Radcomputern. Täglich kommt neue elektronische Gadgets auf den Markt, da fällt es nicht immer leicht den Überblick zu behalten.
ISPO.com hat die interessantesten Gadgets unter die Lupe genommen und stellt diese in einer zweiteiligen Serie vor.
Wichtiger Hinweis vorweg: Alle Zubehörteile eines Fahrrads müssen nach StVZO zugelassen sein, sofern man am Straßenverkehr teilnehmen will.
Ausgangspunkt ist elektrischer Strom. Den kann man mit Akkus mitnehmen oder gleich mit dem Fahrrad produzieren. Busch & Müller bietet hier einen praktischen Ladeport für den Lenkervorbau, der aber von einem Nabendynamo gespeist werden muss.
Wer den nicht hat, findet mit dem Siva Atom USB Dynamo Charger eine Alternative. Zumindest bei Bikes ohne Scheibenbremse passt der zwischen Hinterrad und linken Hinterbau. Ladeport und eine kleine Powerbank stehen für portable Geräte bereit, der Charger läuft leise und zuverlässig mit, ohne dass man spürbar härter Treten muss.
Ein möglicher Abnehmer für den Strom ist die Scosche Boombottle, eine überraschend kräftige Aktivbox, die genau in einen üblichen Flaschenhalter passt (Tipp: Kunststoffhalter schonen die Oberfläche).
Mit dem Mobiltelefon gekoppelt kann man unterwegs Musik genießen, ohne seine Ohren mit Kopfhörern für den restlichen Geräuschteppich zu verschließen, natürlich stets mit Rücksicht auf Mensch und Tier in der Umgebung. Die Laufzeit liegt bei erstaunlichen drei bis acht Stunden.
Heutzutage ersetzt das Smartphone häufig Navigationsgerät oder Tacho. Viele möchten aber das teure Gerät ungern am Lenker Wetter und Fahrbahnschlägen aussetzen. Dafür gibt es koppelbare Radcomputer. Der spektakulärste ist der elektronische Tacho von Omata mit integrierter analoger Tachonadel.
Mit vorinstallierten Karten kommt der intelligente Radcomputer Tahuna von Teasi daher. Er vereint alle gängigen Features von Offline-Navigation über Tachofunktionen bis hin zum Upload zurückgelegter Strecken und Trainingsdaten auf Handy oder PC.
Ein futuristisches Multitalent in Sachen Radelektronik kann man sich mit dem SmartHalo an den Lenker zaubern. Dabei ist das runde Display, das nur aus farbigen Punkten besteht, geradezu provokant simpel. Ans Handy gekoppelt gibt es mittels wunderbar einfacher Leuchtsignale Abbiegekommandos oder benachrichtigt über Anrufe und Mails. Auch Fitness-Apps lassen sich anbinden. Die integrierter Frontleuchte hält den Lenker clean und das 100 Dezibel laute Alarmsystem mit Bewegungssensoren Langfinger fern.
Noch spektakulärer präsentiert die Raptor Sportbrille von Eversight die Fahrdaten und noch viel mehr. Die Futuristische Sportsonnenbrille besitzt ein Heads-up-Display, das Basisinformationen in die Sicht des Piloten einspiegelt. Neben biometrischen Werten kann man sich auch den Streckenverlauf der nächsten Kurven darstellen oder Trainingsintervalle grafisch präsentieren lassen. Sogar eine Kamera ist integriert.
Die Optik ist vielleicht nicht jedermanns Sache, diese Art der Datenaufbereitung erhöht aber die Sicherheit und könnte ein Vorbote der Zukunft im Bereich Display am Rad sein.
Noch mehr Elektronik steckt in den smarten Helmen von Livall, ISPO Award Sieger von 2018. Integrierte Lautsprecher und ein Mikro sind an das Mobiltelefon gekoppelt. Die Technik ermöglicht es, per Freisprecheinrichtung zu telefonieren oder Musik zu hören. Eine Fernbedienung sorgt dafür, dass man die Hände immer am Lenker lassen kann. Aber es geht auch ohne Handy. Ebenfalls via Bluetooth lassen sich baugleiche Helme direkt untereinander koppeln und funktionieren dann wie ein Intercom mit einer Reichweite bis zu 900 Metern.
Moderne Technik hilft aber nicht nur, während man auf dem Rad sitzt, sondern auch im unliebsamen Falle, eines Diebstahles. Die versteckt zu verbauenden GPS-Sender Trackito Bike, SpyBike und der DS24 Dan Tracker können das Rad dank einer Software auf wenige Meter genau orten, solange sie nicht zerstört oder durch dicke Gebäudewände blockiert werden. Die integrierten Stromspeicher halten laut Herstellern mehrere Wochen ohne aufgeladen zu werden.