Zur Situation der Fitness-Studios hat Ralph Scholz hier für ISPO.com einen Gastkommentar verfasst. Scholz ist Vorsitzender des Deutschen Industrieverbandes für Fitness und Gesundheit.
Katz- und Mausspiele, wie sie gerade in Bayern rund um die Eröffnung und Schließung von Fitnessstudios stattgefunden haben, bringen aus unserer Sicht keinen weiter.
Um gestärkt aus der Corona-Krise hervorzugehen, benötigen die Fitnessbranche und die Politik vor allem eines: Die Bereitschaft gemeinsam im engen Schulterschluss die Konzepte zu entwickeln, die sich auf das übergeordnete Ziel fokussieren: Die Menschen gesund zu halten.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist es erforderlich, auf der Seite der Fitnessstudios zu verstehen, dass die Politik Sportstätten nicht schließt, um die Branche zu schädigen oder die Mitglieder zu ärgern, sondern um die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Corona ist ein und bleibt ein gefährlicher Virus, der sich in atemberaubender Geschwindigkeit ausbreitet und teilweise tödlich verläuft.
Die Entscheider in der Politik müssen aber auch sehen, dass es eben nicht ausreicht, Sportstätten einfach nur zuzusperren, ohne den Menschen gleichzeitig Alternativangebote zu machen.
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Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken und ihnen damit neben der Fitness ein Stück Lebensfreude zu nehmen, führt unweigerlich zu gesellschaftlichen Verwerfungen und macht die Menschen krank.
Sport- und Fitness auch in Corona-Zeiten zu fördern und zu ermöglichen, ist deshalb nicht Teil des Problems, sondern ein wichtiger Teil der Lösung.
Deshalb sollten sich die Anbieter von Fitness und die politischen Entscheider nicht im Gerichtssaal, sondern in – gerne auch virtuellen – Besprechungsräumen treffen, um gemeinsam Konzepte zu entwickeln, wie wir die Bevölkerung in den kommenden Monaten körperlich und mental fit halten und das vielleicht sogar mit Spaß. Die Sport- und Fitnessbranche ist dazu als Realisationspartner prädestiniert.