Klettern/29.05.2020

Bouldern und Sportklettern in Bayern – Outdoor und Hallen

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Sportklettern und Bergsteigen müssen sich keine Konkurrenz liefern. Das zeigt das Beispiel Bayern. Viele Alpinkletterer sind auch begeisterte Sportkletterer und so erweitern sich die Möglichkeiten zum Klettern und Bouldern ständig um neue Hotspots. Mit den bayerischen Voralpen und dem Frankenjura hat der Freistaat beste natürliche Bedingungen. Hinzu kommen gigantische Kletter- und Boulderhallen mit sonnigen Outdoor-Arealen. Die fünf besten Kletter-Spots für Einsteiger in Bayern.

Kletterparadies in Bayern - die Fränkische Schweiz
Kletterparadies in Bayern - die Fränkische Schweiz

Keinen geringeren Titel als „das beste Sportklettergebiet Deutschlands“ beansprucht das Frankenjura für sich. Die löchrigen Kalksteinfelsen stammen aus dem Jura-Erdzeitalter, gehören zur Fränkischen Schweiz und zur Hersbrucker Alb und befinden sich im fränkischen Teil Bayerns zwischen Bayreuth, Bamberg, Nürnberg und Amberg. Das Gestein ist so griffig, dass schon in Schwierigkeitsskala 3 senkrecht geklettert werden kann. Insgesamt sind mehr als 10.000 Routen an hunderten Felsen ausgewiesen. Damit ist das Frankenjura eines der am besten erschlossenen Klettergebiete der Welt.

Auf Höhe Pegnitz im Krottenseer Forst warten einige der schwierigsten Kletterrouten. Für Einsteiger geeignet ist hingegen das Massiv am Südhang des Püttlachtals östlich von Heiligenstadt in Oberfranken-Streitberg mit ca. 70 Routen ab 3+. Auch die östliche Fördelsteinkette bei Stadlhofen ist ein emphohlenes Anfängergebiet. Hier wurden in den vergangenen Jahren viele bestehende Routen vorbildlich saniert und etliche neue gerade in einfachen Schwierigkeitsstufen sind hinzugekommen.

Klettern in München

Fontainebleau in Frankreich und der bekletterbare Zapfen von Railey Beach in Thailand sind in der bayerischen Landeshauptstadt nachgebaut worden. Das 2006 eröffnete Kletter- und Boulderzentrum München-West verfügt über 1.950 Quadratmeter an Kletterfläche und wirbt für sich als eine der modernsten Kletteranlagen Deutschlands. Die Höhe der mit „allen Raffinessen“ ausgestatteten Wandbereiche beträgt 12,5 Meter. Zu rund 1.200 qm Indoor kommen 750 qm Outdoor. 2009 wurde eine eigene Boulder-Arena eingeweiht, mit 800 qm Boulderfläche insgesamt, davon 450 qm Outdoor inklusive eines frei stehenden Boulderblocks.

Wer noch an seiner Klettertechnik feilen will, hat dazu jeden Freitag beim Klettertreff des Deutschen Alpenvereins Gelegenheit. Von 19 bis 21 Uhr beantworten Trainer die Fragen von Einsteigern, schauen beim Klettern auf die Finger und unterstützen mit Tricks und Tipps der Profis bei der Steigerung des Kletterniveaus. Eine Gelegenheit auch für alle diejenigen, die gerade keinen Kletterpartner haben. Das Angebot gilt nicht nur für Mitglieder des Alpenvereins. DAV-Mitglieder zahlen allerdings weniger, 6 Euro. Der Eintritt in die Kletterhalle von 17 Euro für Nichtmitglieder bzw. 6 Euro für Inhaber einer Verbund-Jahresmarke kommt hinzu. Die Ausrüstung kann vor Ort ausgeliehen werden. Für den Klettertreff ist eine telefonische Anmeldung nötig, am jeweiligen Tag ab 14 Uhr bei der Servicestelle Gilching, Tel. 089/551700-680.

Klettern im bayerischen Voralpenland

Für Anfänger ein beliebtes Klettergebiet in den bayerischen Voralpen ist das Auer-Wandl bei Oberwössen im Chiemgau. Mehr als 20 Routen in den Schwierigkeitsgraden von 3 bis 7 sind hier zu finden. Das 15 Meter hohe Kalksteinmassiv ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahn bis Prien, Bus bis Oberwössen, Gasthaus Post) und mit dem PKW über die A8 Ausfahrt Bernau gut zu erreichen. Die 70 Meter breite Wand ist zu 60 Prozent geneigt, zu 40 Prozent senkrecht und hat keinerlei Überhänge oder gefährliche Grate. Das Auer-Wandl im Achental liegt direkt an einer Forststraße und bietet dadurch einen guten Stand für den Sichernden. Daneben zeichnet sich die Wand durch sehr gute Absicherungen aus, sie ist nach Süden ausgerichtet und trocknet nach Regen schnell ab. Durch eine Schneise im Wald scheint die Sonne bis auf den Wandfuß.

Outdoor-Klettern auf Sandstein

Ungefährlich für Anfänger wie auch für Familien mit kleineren Kindern ist der Sandsteinklettergarten in Bad Heilbrunn bei Bad Tölz. Rund 50 Routen in der Schwierigkeit von 2 bis 7 sind hier zu finden. Es handelt sich meist um geneigte Steinplatten mit feinen Strukturen. Auch reine Reibungskletterei ist gefragt, eine gute Übung für die Fußtechnik. Die Routen sind 10 bis 35 Meter lang und meist mit Bohrhaken und Toprope-Möglichkeiten abgesichert. Der Zugang erfolgt von Bad Tölz aus kommend in Richtung Bichl kurz nach dem Ortsausgang von Bad Heilbrunn links am ersten Wäldchen über eine Forststraße. Nach 100 Meter parken und die Forststraße kurz weiter hinaufgehen bis zu einem Bach, dort liegt links der Weg zur Hauptwand.

Klettern im Angesicht des Watzmanns

Imposanter geht's kaum – mitten in den Bergen, im Nationalpark Berchtesgadener Alpen mit dem berühmten Watzmann, befindet sich das Bergsteigerhaus Ganz mit seinem großen Outdoor-Bereich. Die malerisch nach Süden in die Landschaft montierten Kletterwände mit herrlichem Ausblick auf den Watzmann gehören zur Alpin- und Kletterhalle des Deutschen Alpenvereins in Bischofswiesen nahe Berchtesgaden, können aber auch von Nicht-Mitgliedern genutzt werden. Gerade für Einsteiger gibt es hier Trainingsmöglichkeiten in allen Schwierigkeitsgraden und bei jedem Wetter. Allein der Außenbereich verfügt über 35 Routen mit fast 400 qm Kletterfläche. In der Haupthalle gibt es weitere 125 Routen auf fast 1.000 qm, die Wandhöhe beträgt jeweils gut 15 Meter. Hinzu kommen zwei Boulderhallen mit 375 qm Boulderwänden. Der Eintritt ins Bergsteigerhaus Ganz kostet für Nichtmitglieder 13 Euro, Bouldern gibt es vergünstigt für 11 Euro. Alpenvereins-Mitglieder zahlen 11 Euro (Bouldern 9,70 Euro), Mitglieder der DAV-Sektion Berchtesgaden 9,70 Euro (Bouldern 7,60 Euro).  

Entdecken Sie die besten Boulder- und Kletterhallen in deutschen Großstädten:

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