Der Sporthandelsverband Sport 2000 will sich im Bereich Outdoor stärker positionieren und entwickelt dazu ein neues Marketingkonzept. „Die Marketing-Abteilung ist auf einer Mission Outdoor“, kündigte Michael Kuhls, Bereichsleiter für Marketing und Kommunikation bei Sport 2000 in Friedrichshafen dazu an.
Man habe sich sehr intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wer der Outdoorkunde eigentlich sei: „Die Interessen von leistungsorientierten Bergsteigern, urbaner geprägten Wanderern, E-Bikern, überzeugten Campern oder Wohnmobilfahrern sind auf den ersten Blick sehr verschieden“, sagt Kuhls. Wie unterschiedlich die Kunden sind, werde in den beiden Sport 2000 Exklusivmarken North Bend (für ambitionierte Bergsportler) und High Colorado (für Outdoorgenießer) deutlich.
Die Gemeinsamkeit sei aber, sagt Kuhls weiter, dass alle draußen unterwegs sind und „unabhängig davon, wie das individuelle Outdoor-Erlebnis aussieht, alle sind potenzielle Kunden der SPORT 2000 Partner.“
Die neue Strategie von Sport 2000 um alle Outdoor-Kunden zu erreichen:
- Individuelle Kunden in den Mittelpunkt stellen
- Unterschiedliche Kundengruppen unterschiedlich ansprechen
- Kunden konkret ansprechen
- Produkte ins Zentrum der Kommunikation stellen
- Kommunikation via Storytelling
Die Blaupause für die Umsetzung der Kommunikationsstrategie liefert der Running-Bereich. Hier arbeitet Sport 2000 intensiv mit dem Magazin „Läuft“ zusammen und macht auch gemeinsame Laufschuhtests. Gleichzeitig erstellt Sport 2000 zusammen mit Sportlern kurze Produktvideos.
Wie wichtig das Segment Outdoor für Sport 2000 ist, spiegelt sich auch in den Absatzzahlen wider: Outdoor macht bei Sport 2000 rund ein Fünftel des Gesamtumsatzes aus. Von Januar bis Mai wuchs der Outdoorbereich bei den Sport 2000 Partnern um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wachstumstreiber ist der Bereich Outdoorschuhe mit einem Plus von 3,9 Prozent. Hartwaren (-2,9 Prozent) und Textilien (-2,7 Prozent) haben dagegen ein Minus zu verzeichnen.
„Wir rechnen für die Hochsaison im Spätsommer/Herbst nochmal mit einem deutlich positiven Impuls“, sagte Geschäftsführer Andreas Rudolf. Über alle Segmente verzeichnet Sport 2000 jedoch in den ersten fünf Monaten des Jahres ein Minus von 2,2 Prozent.
Neben der verstärkten Kommunikation im Bereich Outdoor stellte Geschäftsführer Hans-Hermann Deters das neue Sport 2000 Retail-Konzept „Absolute“ für große Händler mit Produktspezialisierung vor. Im Frühjahr 2019 soll das Konzept im Bereich Running das erste Mal umgesetzt werden. Die Stores heißen dann „Sport 2000 Absolute Running“. Weiter soll es in den Bereichen Teamsport, Outdoor und Fitness eingesetzt werden. Ziel ist es, die Retailer „deutlich vertikaler aufzustellen“, sagt Deters.
Damit wolle man auf die Entwicklungen im Handel und in der Industrie eingehen und auf Probleme wie die große Konkurrenz aus dem E-Commerce-Bereich und den Preisverfall eingehen: „Wenn die Händler die Notwendigkeit sehen, sich enger zusammenzuschließen, um bessere Konditionen und eine höhere Wahrnehmung zu bekommen, dann wollen wir ihnen helfen.“ Die künftigen Absolute-Händler arbeiten dafür mit Sport 2000 enger zusammen und binden sich im Bereich Einkauf, E-Commerce-Strategie und mit einem einheitlichen Marktauftritt stärker an die Verbundgruppe.
„Für die Händler haben wir dafür auch viel in die konzeptionelle Entwicklung investiert“, sagt Deters. Die Läden sollen zu Markenerlebnisflächen werden, so Deters weiter: „Im Teamsportbereich können Händler beispielsweise Events anbieten, Fußballspiele zeigen und Vereine einladen.“ Der erste Teamsport-Händler soll im Sommer auf 325 Quadratmetern mit dem neuen Konzept starten.
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