Sportbusiness/27.11.2020

Schwan-Stabilo Gruppe zeigt sich optimistisch: „Umsatzrückgang hält sich in Grenzen“

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Einen Umsatzrückgang von über fünf Prozent verzeichnet die Outdoorsparte der Schwan-Stabilo Gruppe im Corona-Jahr. Zu ihr gehören die Marken Deuter, Ortovox, Maier Sports und Gonso. Das optimistische Fazit: Das Ergebnis könnte schlimmer sein.

Deuter profitierte vom Wander-Boom, verlor aber bei Reiserucksäcken.

Das Geschäftsjahr der Schwan-Stabilo Gruppe endete zum 30. Juni 2020 und damit zumindest in Deutschland in einer Phase, als der Einzelhandel bereits wieder geöffnet hatte. Alle drei Geschäftsfelder der Gruppe - Outdoor, Kosmetik und Schreibgeräte - waren von den Auswirkungen der Corona-Krise, dem Lockdown des Einzelhandels und der Veränderung des Konsumentenverhaltens betroffen. Jedoch auf unterschiedliche Weise.

Outdoor: Bike und Wandern boomen, Fernwandern nicht

Der Geschäftsbereich Outdoor zeigt ein differenziertes Bild. So erzielten die Marken Ortovox und Gonso nach dem Shutdown im Frühjahr kräftige Zuwächse. Die Marken Maier Sports und Deuter konnten die Rückgänge jedoch nicht komplett kompensieren. „Allerdings“, so Martin Riebel, Geschäftsführer der Outdoor-Sparte, „hatten wir in den einzelnen Bereichen sehr unterschiedliche Entwicklungen“. So boomten in und nach dem Lockdown die Themen Radfahren und Wandern, wovon auch Deuter profitieren konnte, gleichzeitig brachen aber wichtige Produktkategorien wie z.B. Trekking-Rücksäcke ein, weil Fernreisen nicht mehr stattfanden. Wachstumsbringer sei nach wie vor Ortovox mit anhaltend zweistelligen Wachstumsraten.
Insgesamt sank der Umsatz in der Outdoor-Sparte um 5,1 Prozent auf 159,7 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (168,3 Millionen Euro).

Deuter will Marken-Ursprung stärken

Zudem habe der neue Markenauftritt der Rucksackmarke Deuter ab Frühjahr 2021 bei der Order im letzten Geschäftsjahr erwartungsgemäß für Zurückhaltung bei den Händlern gesorgt, so das Unternehmen weiter. Mit der Neuausrichtung soll der Marken-Ursprung Bergsport wieder stärker in den Vordergrund rücken. Damit geht auch ein Update des Logos her, das jünger und dynamischer gestaltet wurde. Verantwortlich dafür ist seit Juli der neue Deuter Geschäftsführer Robert Schieferle.
Strategischer Schwerpunkt bei allen Marken war im abgelaufenen Geschäftsjahr die digitale Offensive. Nachdem Deuter und Ortovox in den letzten Monaten bereits mit einem eigenen Onlineshop live gingen, soll jetzt Maier Sports folgen. Auch beim Thema Nachhaltigkeit wollen alle Marken weiter Fortschritte machen.  

Schreib- und Kosmetiksparte performen unterschiedlich

Ebenso unterschiedlich entwickelten sich die anderen Sparten. Der Teilkonzern Schreibgeräte konnte mit einem Umsatz von 194,1 Millionen Euro das Vorjahresniveau (195,2 Millionen Euro) nahezu bestätigen. Das gestiegene kreative Interesse bescherte der Sparte in Deutschland sogar ein Wachstum von über neun Prozent.  
Am Schlimmsten traf es das dritte Standbein der Gruppe, die Kosmetiksparte. Hier gingen die Umsätze um mehr als 14 Prozent auf 255,8 Millionen Euro zurück. In der bereits seit längerem rückläufigen Sparte hätten sich zu Beginn des Geschäftsjahres zwar erste positive Effekte vorangegangener strategischer Entscheidungen gezeigt, diese wurden jedoch mit der Krise ausgebremst.

Diversifikation stärkt die Gruppe in schwierigen Zeiten

Für den Konzern erwies sich die breite thematische und geografische Aufstellung der Gruppe über verschiedene Branchen hinweg erneut als Glücksfall. „Die relativ guten Ergebnisse bei den Schreibgeräten sowie die starke Entwicklung von Ortovox und Gonso haben einen Teil der Umsatzrückgänge in den anderen Bereichen kompensieren können“, sagt CEO Sebastian Schwanhäußer. „Die Diversifikation ist es, die uns stark und widerstandsfähig macht. Das hat sich in der Vergangenheit bereits gezeigt als einzelne Branchen oder auch geografische Märkte einbrachen. Und es hat sich in diesen wirren Corona-Zeiten einmal mehr bestätigt."
Wie sich das Geschäft weiter entwickele, hänge vor allem von der Entwicklung der Pandemie ab. Verlässliche Prognosen seien daher aktuell nicht möglich.