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Bergsport-Firma geht nach Kiefersfelden, Oberalp-Inhaber Oberrauch plant Übergabe

Mit Vision für Mitarbeiter: Outdoor-Marke Dynafit plant ihren Umzug

Die Bergsportmarke Dynafit zieht aus dem Münchner Umland nach Kiefersfelden, was auch die Attraktivität des Unternehmens für neue Mitarbeiter im Outdoor-Segment steigern soll. Derweil bereitet der Inhaber Heiner Oberrauch seinen Rückzug vor.

Das neue Dynafit-Gebäude in Kiefersfelden
Das neue Dynafit-Gebäude in Kiefersfelden

In drei Jahren soll es soweit sein: Dann soll in Kiefersfelden an der deutschen Grenze zu Österreich eine neue „Landmark“ stehen, wie Heiner Oberrauch sagt. Der Inhaber der Oberalp-Gruppe, zu der die reinen Bergsportmarken Dynafit, Salewa, Pomoca, Wild Country und Evolv gehören, stellte in einer Pressekonferenz in München die großen Umzugspläne von Dynafit vor.

Aus Aschheim zieht das Unternehmen näher an die Berge unter dem Motto „Ein neues Zuhause für den Schneeleoparden“ (Dynafit-Logo). Ähnlich wie in Bozen das Salewa-Gebäude soll auch das neue Gebäude in Kiefersfelden künftig hohe Beachtung finden in der Landschaft an der Autobahn. Dazu hat sich die Marke die Hilfe des renommierten Architektenbüros Barozzi/Veiga aus Barcelona geholt.

„Kiefersfelden ist für viele unserer Mitarbeiter ein Sehnsuchtsort“

Es ist ein aus unternehmensstrategischer Sicht wichtiger Schritt und passiert mit einer Vision, wie Oberrauch betonte. Dynafit geht dahin, wo seine Mitarbeiter, die alle bergsportbegeistert seien, ihrem Hobby nachgehen. „Kiefersfelden ist für viele unserer Mitarbeiter ein Sehnsuchtsort am Wilden Kaiser“, sagt Oberrauch. „Dort können die Leute naturnah im Grünen wohnen.“

Dieser Standort könnte tatsächlich im Werben um neue Mitarbeiter ein Faustpfand werden, erhoffen sich die Verantwortlichen. Nach dem Grundsatz „von Athleten für Athleten“ arbeitet Dynafit ohnehin. „Dann sind unsere Athleten da, wo sie ihre Freizeitbeschäftigung ausüben und ihre Leidenschaft leben können. Deshalb sind wir froh, umziehen zu dürfen“, sagt Benedikt Böhm, Dynafit-Geschäftsführer.

Tobender Applaus von den Mitarbeitern

„Marken brauchen eine authentische Heimat, wo sie erlebt werden können“, sagt auch Axel Brosch, Geschäftsführer Central Europe von Oberalp. Tobenden Applaus bekam Oberrauch von der Belegschaft daher, als er ihr den Umzug verkündete.

100 Mitarbeiter werden voraussichtlich ab 2022 in Kiefersfelden arbeiten. Doch auch ein besonderes Restaurant, ein Fitnessraum, eine Markenerlebniswelt, eine gläserne Manufaktur, eine Kindertagesstätte sowie ein Versammlungssaal sollen integriert werden. 30 Meter hoch sollen die Türme des Gebäudes werden - ganz nach dem „Landmark“-Motto wird es weithin sichtbar sein.

Auch ein Flagship-Store ist im Gebäude geplant.
Auch ein Flagship-Store ist im Gebäude geplant.

20 Millionen Euro als Budgetrahmen

„Wir öffnen das Unternehmen auch für die Öffentlichkeit“, sagt Oberrauch. Der Budgetrahmen für das Gebäude beträgt 20 Millionen Euro, um „ein Zuhause, das zur Marke passt“, zu schaffen. Im neuen Gebäude wird auch die Unternehmenszentrale der Oberalp-Niederlassung für die Länder Österreich, Deutschland und die Schweiz Platz finden.

Salewa/Dynafit sind im Portfolio der Unternehmensgruppe als Marken am stärksten gewachsen. Zuletzt stieg der Umsatz der Unternehmensgruppe um drei Prozent auf 220 Millionen Euro. In diesem Jahr sind noch einmal sieben oder acht Prozent Umsatzsteigerung geplant – und das im generell stagnierenden Outdoor-Markt.

Heiner Oberrauch bereitet seine Nachfolge vor

Es ist daher auch der richtige Zeitpunkt, um im Familienunternehmen an die nächste – die insgesamt sechste – Generation zu übergeben, findet Oberrauch. Seine Tochter Ruth, die das Unternehmen bei der Pressekonferenz vorstellte, wird nach und nach in die Führungsrolle rücken.

„Bei der nächsten Pressekonferenz werde ich vielleicht nicht mehr dabei sein“, sagte Heiner Oberrauch in München. Er plant, sich langsam zurückzuziehen. Zuletzt war seine Tochter einerseits mit dem Umzug nach Kiefersfelden betraut und andererseits war sie für die Nachhaltigkeit in der 1500-Mitarbeiter-Firma verantwortlich.

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