Mit Freunden durch den Schlamm robben, sich richtig schmutzig machen und an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit gehen, für viele gehört das mindestens einmal im Jahr zum eigenen Sportkalender. ISPO.com hat die wichtigsten Hindernisläufe, die sogenannten Obstacle Race Courses (OCR), zusammengestellt.
Aufgrund der Sicherheitsbeschlüsse wegen der Corona-Pandemie sind in Deutschland bis zum 31. August alle Großveranstaltungen abgesagt. Dies betrifft auch Hindernisläufe.
Weltweit waren bei den Tough-Mudder-Events seit 2010 über 2,5 Millionen Menschen dabei. In Deutschland kommen jährlich zigtausende zusammen. Bei Tough Mudder wird ausdrücklich darauf Wert gelegt, dass es kein Rennen, sondern ein Teamevent ist.
Neben der Kondition wird auch die Teamfähigkeit getestet. Zum Beispiel, wenn es darum geht den „Hangover“ zu meistern. Das ist eine Schrägwand, die nur im Team überwunden werden kann.
„Funky Monkey“ heißt ein anderes Standard-Hindernis, bei dem sich an Balken und rotierenden Rädern entlang gehangelt wird. Wer das nicht schafft, landet, wie bei vielen Hindernissen, im Schlammbecken.
Distanzen: Das ursprüngliche Event ist 16 bis 18 Kilometer lang und beherbergt mehr als 20 Hindernisse. Der kürzeste Run ist der Tough Mudder 5k: Auf der fünf Kilometer langen Strecken werden extreme Elemente mit Eis oder Strom außen vorgelassen. Seit 2017 gibt es die Tough-Mudder-Wettkampfserie mit Zeitmessung und Preisgeld.
Modus: Viele der Tough-Mudder-Hindernisse können nur im Team bezwungen werden. Eine Zeitmessung gibt es nur bei der neuen Wettkampfserie.
Läufe in der D-A-CH-Region: Wegen der Corona-Pandemie wurden alle Tough Mudder Events für 2020 abgesagt.
Besonderheiten: Tough-Mudder-Teilnehmer die bereits mehrere Events hinter sich haben, heißen Legionäre. Sie starten – je nach Anzahl der Läufe – mit verschiedenen Stirnbandfarben und dürfen teilweise neue Hindernisse ausprobieren bzw. Hindernisse auslassen.
Das Spartan Race wirbt damit, die weltweit größte Serie für OCR-Läufe zu sein. Das erste Spartan Race fand 2010 in Vermont in den USA statt. Inzwischen gibt es unzählige Läufe in den USA und in Europa sowie vereinzelt auf der Südhalbkugel.
Die Events sind über das ganze Jahr verteilt. Standard-Hindernisse sind beispielsweise der „Atlas Carry“, dabei wird ein großer Stein zwischen zwei Punkten hin- und hergetragen, zwischendurch werden Burpees gemacht, der „Fire Jump“ und der „Barbed Wire Crawl“.
Distanzen: Sprint, Super, Kids Race und Hurricane Heat, so heißen die Spartan-Race-Distanzen. Sprint-Läufe haben eine Mindestlänge von sechs Kilometer und es gilt mindestens 20 Hindernisse zu überwinden.
Bei der Kategorie Super sind es garantiert 24 Hindernisse auf mehr als 13 Kilometern. Neu hinzugekommen ist der Hurricane Heat. Darin treten Teams an, die über eine Dauer von mindestens vier Stunden gemeinsam Aufgaben zu bewältigen haben. Daneben gibt es Junior Races für Kinder.
Modus: Es wird auf Zeit gelaufen und zwar in den drei Kategorien Elite, Competitive und Starter. Einzig in der Elite-Kategorie ist es verboten, sich an den Hindernissen zu helfen. Wer Hindernisse nicht schafft, muss zur Strafe Burpees machen. Es werden auch Gruppenanmeldungen zugelassen.
Läufe in der D-A-CH-Region: Die Spartan-Race-Saison 2020 liegt derzeit noch auf Eis. Allerdings sollen Stand jetzt in diesem Jahr noch sechs Events ausgerichtet werden. Auftakt ist nach aktuellem Stand das Verbier Trifecta Weekend ab dem 5. September.
Besonderheiten: Wer Sprint, Super und Beast in einem Kalenderjahr läuft, erhält die Trifecta-Medaille. Es gibt nationale, europaweite sowie weltweite Ranglisten und jedes Jahr Europa- und Weltmeisterschaften.
„Ein Team, ein Ziel“ ist das Motto der Xletix-Challenge, zumindest für alle Einsteiger. Die Challenge ist ein relativ junger Event und startete 2014 noch unter dem Namen krass fit. Die Gründer sind zwei deutsche Unternehmer. Inzwischen hat allein die Xletix-Facebook-Seite 110.000 Follower.
Distanzen: Es gibt drei verschiedene Streckenlängen: S-Distanz (6+ km, 15+ Hindernisse), M-Distanz (12+ km, 25+ Hindernisse) und L-Distanz (18+ km, 35+ Hindernisse). Die Streckenabschnitte bauen aufeinander auf und werden nicht wiederholt.
Modus: Drei Startkategorien sind definiert: Classic-Teilnehmer laufen ohne Zeitnahme und dürfen sich gegenseitig helfen. Wer sich für das Icebug-Race anmeldet, läuft auf Zeit und hat pro Hindernis nur einen Versuch. Die Starter in der Kategorie Icebug-Elite können sich für die Weltmeisterschaft im Hindernislauf qualifizieren. Hier sind die Regeln sehr strikt ausgelegt.
Läufe in der D-A-CH-Region: Bis September sind alle Rennen bei Xletix abgesagt. Stattdessen können Teilnehmer bei sich daheim an der extra ins Leben gerufenen Never Give Up Edition mitmachen und so ins Schwitzen kommen. Auftakt in die Xletix-Saison ist Stand jetzt am 5. September im Steinbruch Osterholz in Nordrhein-Westfalen.
Besonderheiten: Wer mehrfach teilnimmt, erarbeitet sich den Legenden-Status. Verschiedene Armbandfarben signalisieren die Anzahl der Teilnahmen. Gleichzeitig dürfen erfahrene Xletix-Läufer von vorne starten und bekommen zwei Bier im Ziel.
Die Serie gibt es seit 2007. Damals fand das erste Event auf dem Truppenübungsplatz „Lützowkaserne“ in Münster statt. Inzwischen werden Läufe unter anderem in den Niederlanden, in Frankreich und in Südafrika angeboten.
Im vergangenen Jahr waren bei den Veranstaltungen in Deutschland rund 13.000 Läufer am Start. Sie überquerten beispielsweise sogenannte Buzzer, tiefgespannte Netze, mit Wasserfontänen und kleinen Strom-Hängerchen und wühlten sich durch ein Schaumbad.
Distanzen: Die Strecke ist meist ein zehn Kilometer langer Kurs mit ca. 15 Hindernissen. Rookies laufen die Strecke einmal, für die Gesamtdistanz wird der Kurs zweimal gelaufen. In Köln gibt es zusätzlich einen sechs Kilometer langen Fun Run.
Modus: Die Läufer werden einzeln gewertet, zusätzlich gibt es eine Teamwertung. Ein Team besteht aus mindestens drei Teilnehmern. Die Zeitmessung erfolgt mittels Chip.
Läufe in der D-A-CH-Region: Derzeit stehen zwei Läufe in Deutschland auf dem Programm, der Strongmanrun in in der Schweiz fällt 2020 wegen der Corona-Pandemie ebenso aus wie das Event in Österreich.
Besonderheiten: Die Schweizer Läufer machen auch vor dem Winter nicht halt: 2017 und 2018 gastierte der Winter Strongmanrun in Villars-sur-Ollon.
Seit 2016 gibt es den Muddy Angel Run. Der Lauf ist für Frauen, die auch mit ihren Kindern (ab 12 Jahre) starten können. Matsch, Wasser, Schaum und witzige Hindernisse charakterisieren den Kurs.
Modus: Hier steht der Spaß im Vordergrund. Nach einer Warm-Up-Session mit Trainerin wird losgelaufen.
Distanz: Die Strecke ist fünf Kilometer lang.
Läufe in der D-A-CH-Region: Es gibt beim Muddy Angel Run 2020 nach diversen Absagen noch zwei Stationen in Deutschland und eine in Österreich. Wie auch bei ausgefallenen Xletix-Events gibt es eine Never Give Up Edition für daheim.
Besonderheiten: Der Muddy Angel Run und soll auf das Thema Brustkrebs aufmerksam machen und sammelt Spendengelder.
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