Wintersport/13.02.2018

Natalie Geisenberger macht sich zur dreifachen Olympiasiegerin

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Rodlerin Natalie Geisenberger dominiert die Rodel-Szene seit Jahren. Bei den Olympischen Winterspielen von Pyeongchang erfüllt sie die Erwartungen im Einzelrennen und gewinnt Gold vor Teamkollegin Dajana Eitberger und der Kanadierin Alex Gough.

Voll fokussiert zum Sieg gedüst: Natalie Geisenberger bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang
Voll fokussiert zum Sieg gedüst: Natalie Geisenberger bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang

„Ich war so entspannt wie noch nie", sagt Geisenberger direkt nach dem olympischen Rodelrennen dem ARD-Reporter. Da sie ihre Goldmedaille aus Sotschi schon habe, sei es „nur geil gewesen", dass nochmal Gold hinzugekommen ist. Das feiert Geisenberger zusammen mit Dajana Eitberger, die den deutschen Doppelsieg perfekt macht. Tatjana Hüfner wird in ihrem letzten olympischen Einzelrennen enttäuschte Vierte. 

Natalie Geisenberger wird mit Fußballauftritt bekannt

Rückblick: 2016 hatte Natalie Geisenberger einen Auftritt vor Millionen, der sie wahrscheinlich bekannter gemacht hat als all ihre sportlichen Erfolge. Die Blondine durfte beim DFB-Pokal-Endspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund die Trophäe präsentieren. Weil sie stolze 1,83 Meter groß ist, musste ihr goldenes Kleid für den Auftritt von einer Schneiderin extra angepasst werden. Gold ist genau die passende Farbe für die geborene Münchnerin – seit Jahren ist sie Nummer 1 der Rennrodel-Szene weltweit.

Doppeltes Olympia-Gold 2014

Eigentlich wollte sie alpine Skirennläuferin werden, doch am Ende entschied sich die Bayerin für den schnellen Sport in der Eisrinne. Sie ist selbst im seit Jahrzehnten dominierenden deutschen Damenteam ein Ausnahmetalent: 2008 setzt sie mit dem Europameistertitel und WM-Silber die ersten Ausrufezeichen. Bei Olympia 2010 gewinnt Geisenberger Bronze, ab 2013 beginnt endgültig ihre „Herrschaft“. Sie gewinnt bis 2016 weitere sechs WM-Goldmedaillen, 2014 doppeltes Olympia-Gold in Sotschi (Einzel und Team). Den Weltcup dominiert sie seit Jahren und wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal Gesamtweltcupsiegerin. Jetzt krönt Geisenberger diese Saison mit der olympischen Goldmedaille.

Zu ihrer Erwartungshaltung sagte sie vor Olympia noch: „Ich bin schon oft ganz oben gestanden und weiß, wie viel dazugehört. Ich will eine Medaille gewinnen.“

 

Zicken-Zoff im deutschen Team soll behoben sein

Schließlich ist die Konkurrenz im deutschen Team beinhart. Tatjana Hüfner schnappte Geisenberger im vergangenen Winter den WM-Titel weg. Über Jahre herrschte zwischen den großen Konkurrentinnen Geisenberger (Königssee) – sie gehört wie Männer-Star Felix Loch zum Team Sonnenschein von Trainer Georg Hackl - und Hüfner (Oberhof) der große Zicken-Zoff. Inzwischen soll der sportliche Ost-West-Konflikt behoben sein, aber natürlich behält weiter jeder seine kleinen sportlichen Geheimnisse für sich. Beim Rodeln kommt es auf den Hightech-Schlitten auf jede Hundertstelsekunde an.

In Sachen Social Media gehört Geisenberger zu den Stars der Rodel-Szene. Sie beglückt ihre Fans auch mal mit gemeinsamen Bildern mit Freund Markus oder ihrem Schäferhund. Kürzlich bejubelte sie auf ihrem Facebook-Account den 25.000 Follower. Im Vergleich zu erfolgreichen Bobpiloten wie Francesco Friedrich oder Johannes Lochner ist das viel – im Verhältnis zu anderen Wintersport-Stars immer noch wenig.

Job als Polizeiobermeisterin gibt Sicherheit

Das Gleiche gilt für das Thema Geld: Mit Rodeln kann man nicht reich werden. Große Prämien für Weltcup-Siege oder andere Erfolge gibt es nicht. Umso lukrativer sind die 20.000 Euro, die für Olympia-Gold ausgelobt sind. Finanzielle Sicherheit gibt Geisenberger die Verbeamtung als Polizeiobermeisterin. Außerdem profitiert sie von zahlreichen Sponsoren: Kopfsponsor DKB, TITAN, Paedi Protect oder Smartinoi sind einige davon. BMW stellt ein Auto, mit dem Geisenberger auch auf der Straße so schnell wie im Eiskanal düsen kann.

Fun Fact

Ein Geheimnis des Friedens im deutschen Rodel-Team unter den Frauen sind auch die Gesprächsthemen auf dem Hotelzimmer. „Wenn wir von der Bahn weg sind, reden wir nicht mehr übers Rodeln, sondern über Handtaschen oder Cremes.“

 

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