Hier kommen unsere Top-Sportler*innen, die ihre Reichweite nutzen und durch ihr Outing, durch kleine Gesten oder große Spenden und ihren Einsatz in Organisationen und Stiftungen der LGBTQIA+-Community eine Stimme geben.

Es ist ein ganz wichtiger Punkt, dass man so sein darf, wie man ist. Dass man sich nicht verstellen muss, ganz unabhängig von Herkunft, von der Liebe, welchen Mensch man liebt, wer man sein möchte, komplett frei sein darf. Und wenn das in der Gesellschaft ankommt, ist es ein guter Schritt. Der Fußball braucht da in gewissen Themen immer noch ein bisschen, leider. Aber es wird besser und ich glaube, diese Offenheit in allen Bereichen trägt natürlich viel auch zur mentalen Gesundheit eines jeden Einzelnen bei.
Als Bundestrainer spricht sich Julian Nagelsmann klar für mehr Offenheit im Fußball aus – emotional, menschlich und unmissverständlich. Auf der ISPO 2024 betonte er, wie wichtig es sei, Gefühle zu zeigen und Vielfalt zu leben – nicht nur im Sport, sondern in der gesamten Gesellschaft. Bereits zuvor hatte er betont, dass schwule Fußballspieler mehr Unterstützung beim Coming-out benötigen. Sein Appell passt perfekt zur Mission von ISPO, die Sportbranche als Ganzes mutiger, inklusiver und mental gesünder zu machen.
Auch auf der kommenden ISPO 2025 erwarten die Teilnehmer*innen wieder inspirierende Highlightspeaker, die wichtige Themen wie Diversität und mentale Gesundheit im Sport vorantreiben. ISPO bleibt die Bühne, auf der solche wegweisenden Gespräche stattfinden und die Branche gemeinsam vorankommt.
Ich möchte der Welt zeigen, dass es keine Rolle spielt, wer du bist, woran du glaubst, aus welcher Kultur du kommst oder welchen Hintergrund du hast. Jeder wird im Fußball akzeptiert.
Im Herbst 2021 sorgte der australische Profi Josh Cavallo mit seinem Video „Josh’s truth“ für Aufsehen. Als erster Spieler der A-League outete er sich offen: „Ich bin Fußballer. Und ich bin schwul.“ Er sprach darüber, wie anstrengend es war, ein Doppelleben zu führen, und dass niemand diese Erfahrung machen sollte.
Cavallo erhielt große Unterstützung von namhaften Fußballern und Vereinen, unter anderem von Zlatan Ibrahimovic und Vereinen wie Eintracht Frankfurt, Manchester City und Chelsea. Im Frühjahr 2025 kündigte er seinen Abschied von Adelaide United an, um eine neue Herausforderung in Europa zu suchen. Trotz sportlicher Veränderungen bleibt er eine wichtige Stimme für LGBTQIA+-Akzeptanz im Fußball. Im Podcast „Footballers Unfiltered“ erzählte er von Todesdrohungen, die er täglich bekommt, und bezeichnete das Fußballumfeld als „sehr toxisch“. Sein Coming-out sei zwar die beste Entscheidung seines Lebens gewesen, sei jedoch mit erheblichen Herausforderungen verbunden.
Wir werden konstant auf verschiedenste Weisen unterdrückt. Deshalb finde ich, dass schon die Tatsache, dass wir zur Weltspitze des Sports gehören, in gewisser Weise eine Form von Protest und Trotz ist.
Megan Rapinoe, Kapitänin der US-Nationalmannschaft und Weltmeisterin 2019, ist eine eine Ikone für LGBTQ+-Rechte und Gleichberechtigung im Sport. 2023 beendete Rapinoe ihre Karriere und setzt sich nun noch mehr für soziale Gerechtigkeit ein. Sie nutzt ihre Plattform, um Diskriminierung offen anzusprechen. Auch 2025 bleibt Rapinoe engagiert und beteiligt sich an Initiativen, die Vielfalt und Inklusion im Sport fördern, darunter als Speakerin bei verschiedenen internationalen Events und Kampagnen für Gleichstellung.
Es gibt sicher schwule und bisexuelle Männer im Fußball, aber sie wagen es nicht, aus der Masse hervorzutreten, weil der Ton in der Kabine und unter den Fans dort ein anderer ist.
Pernille Harder, einst teuerste Fußballspielerin der Welt, ist eine lautstarke Verfechterin der LGBTQIA+-Community. Sie lebt offen ihre Bisexualität mit Partnerin Magdalena Eriksson und kämpft aktiv gegen Homophobie im Sport. Ihrem Erfolg tut dies keinen Abbruch, sie gewann mit dem FC Bayern München das Double aus Deutscher Meisterschaft und DFB-Pokal. Immer wieder betont Harder die Bedeutung von Sichtbarkeit und Akzeptanz im Fußball – auch wenn ihr Transfer-Rekord inzwischen übertroffen wurde, bleibt sie ein inspirierendes Vorbild.
Ich finde es gut. Daran sieht man, wo wir stehen in unserer Gesellschaft, und dass wir 2021 in Mitteleuropa so weit sind, dass wir als offene, tolerante Gesellschaft eine solche Aktion als sehr positiv empfinden.
Manuel Neuer setzte bei der EURO 2020 mit dem Tragen einer Regenbogen-Kapitänsbinde ein eindrucksvolles Zeichen für Vielfalt und Toleranz – trotz anfänglicher UEFA-Prüfung, die zugunsten des DFB eingestellt wurde. Seine Geste wurde als mutiger Schritt gewürdigt und symbolisiert den Fortschritt für Akzeptanz im Fußball. Nach dem Turnier wurde Neuers Binde im Deutschen Fußballmuseum als Zeichen für Diversität ausgestellt. Sein Engagement zeigt, wie Sportler*innen mit Vorbildwirkung für Gleichberechtigung und Inklusion einstehen können.
Ich bin schwul. Wow, es fühlt sich gut an, diese Worte zu schreiben.
Gus Kenworthy, erfolgreicher Freestyle-Skier und Olympiamedaillengewinner, setzte 2015 ein starkes Zeichen für die LGBTQ+-Community, indem er sich öffentlich als schwul outete – als erster aktiver Extremsportler überhaupt. Sein Coming-out in einem Interview mit ESPN war ein mutiger Schritt, der nicht nur in der Sportwelt, sondern auch darüber hinaus Aufmerksamkeit erregte. Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 küsste er seinen damaligen Partner Matthew Wilkas Qualifikationslauf – live im Fernsehen. Dieser Kuss wurde als Zeichen für die Sichtbarkeit von LGBTQ+-Athlet*innen weltweit gefeiert.
Auch nach seinem Rücktritt vom aktiven Wettkampfsport im Wintersport bleibt Kenworthy eine wichtige Stimme für Inklusion und Gleichberechtigung im Sport. Er engagiert sich weiterhin in verschiedenen Initiativen und nutzt seine Plattform, um für die Rechte der LGBTQ+-Community einzutreten.
Viele haben Angst, sich zu zeigen. Ich sehe mich nicht als erste Transgender-Mountainbikerin in Deutschland. Ich bin bisher leider nur eine der wenigen, die es geschafft haben zu sagen: ‚Hey Leute, das bin ich. Das ist jetzt so.‘
Anne ist eine der wenigen offen transgenderen Mountainbikerinnen in Deutschland. Bekannt wurde sie durch ihre Downhill- und Freeride-Videos, mit denen sie eine große Community erreicht. Ihr Mut, sich authentisch zu zeigen, macht sie zu einem wichtigen Role Model für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz von Transgender-Personen im Sport. Anne kämpft gegen Ängste und Vorurteile und inspiriert so viele, ihren eigenen Weg zu gehen.
Ich kam zum Schluss, dass es sich lohnen würde, darüber zu sprechen, wenn meine Worte die Kraft hätten, auch nur einem Menschen zu helfen, sich selbst mehr zu lieben und zu akzeptieren.
Guillaume Cizeron, mehrfacher Weltmeister und Olympiasieger im Eistanz, setzte 2020 ein starkes Zeichen für die LGBTQ+-Community, indem er sich am Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie öffentlich als schwul outete. In einem Instagram-Post zeigte er sich erstmals mit seinem Freund. Obwohl er sich zuvor privat geoutet hatte, bezeichnete er diesen Schritt als öffentliches Coming-out, um anderen in weniger offenen Umfeldern zu helfen. Seitdem ist Cizeron eine wichtige Stimme für Sichtbarkeit und Akzeptanz im Sport und engagiert sich für Diversität und Inklusion im Sport.
Dass Frauen Frauen lieben, ist in im Nationalteam völlig natürlich.
Lea Schüller ist eine der erfolgreichsten deutschen Fußballerinnen und empfindet Homosexualität im Frauenfußball als völlig normal. Immer wieder betont sie, dass es in der Frauen-Bundesliga und im Nationalteam Homosexualität kein Tabuthema ist. Sie hofft, dass diese Offenheit auch bald in den Männerfußball überschwappt und auch dort bald mehr Sportler trauen, sich zu outen. Schüller setzt sich als Vorbild für junge Sportlerinnen ein und zeigt, dass Erfolg auf und neben dem Platz möglich ist.
Wir sagen immer, dass wir im Frauenfußball sehr inklusiv sind, aber irgendwie gerät das gerade ein wenig in Vergessenheit. Wenn wir jetzt nicht stark handeln, könnte es zu spät sein.
Vivianne Miedema ist eine der erfolgreichsten Fußballerinnen Europas und spielt bei Arsenal. Sie lebt offen mit der englischen Nationalspielerin Beth Mead zusammen. Mit ihrer authentischen Art normalisiert sie queere Beziehungen im Profifußball ohne großes Aufsehen und setzt damit ein starkes Zeichen für junge Fans. 2025 wurde Miedema mit dem „Goal of the Season“-Award der Barclays Women’s Super League ausgezeichnet, zog sich dann jedoch eine Oberschenkelverletzung zu. Trotz Rückschläge bleibt sie eine führende Stimme für Sichtbarkeit und fordert die Fußballwelt auf, ihre gelebte Inklusivität ernst zu nehmen und zu verteidigen.
Wenn ich ein freies, offenes Leben führen wollte, konnte ich das in Russland nicht.
Daria Kasatkina zählt zu den besten Tennisspielerinnen ihrer Generation und war lange Russlands Topspielerin. 2025 nahm sie die australische Staatsbürgerschaft an, nachdem sie sich öffentlich zu ihrer Homosexualität bekannte und wegen ihrer Haltung zur LGBTQIA+-Community sowie der politischen Situation in Russland unter Druck geriet. Mit ihrem mutigen Coming-out und ihrer Offenheit inspiriert Kasatkina zahlreiche junge Menschen weltweit und setzt ein deutliches Zeichen für Freiheit und Selbstbestimmung im Sport.
In einer idealen Welt müsste ich dieses Video nicht machen, weil es eigentlich keine Rolle spielen sollte.
Tom Daley, britischer Weltklasse-Turmspringer, machte 2013 mit seinem Coming-out in einem selbst gedrehten Video ein starkes Zeichen gegen Spekulationen und für mehr Akzeptanz. Schon als Teenager errang er Erfolge, darunter Bronze bei den Olympischen Spielen 2012. Sein mutiger Schritt hat ihn zu einem gefeierten Vorbild gemacht, das für Toleranz und Wandel im Sport steht. Trotz früherer Mobbing-Erfahrungen gilt Daley heute als Symbol für Offenheit und Veränderung – in Großbritannien und darüber hinaus.
Wenn es mir so viel bedeutet, die Liebe meines Lebens, das Boxen, aufs Spiel zu setzen, dann wussten sie, dass es etwas war, das es wert war.
Patricio Manuel ist der erste Transgender-Boxer der USA, der einen Profikampf bestritten hat. Nach seiner Transition, die 2013 mit einer Hormonbehandlung begann und 2014 durch eine Oberkörper-OP abgeschlossen wurde, gewann er zuvor fünfmal den US-Amateurtitel im Frauenboxen. Im Dezember 2018 kämpfte Manuel seinen ersten Profikampf gegen Hugo Aguilar und siegte nach Punkten.
Neben seiner Boxkarriere ist Manuel ein gefragter Keynote-Speaker zu LGBTQ+-Themen und das Gesicht der Everlast-Kampagne „Be First“, die Vielfalt und Inklusion im Sport fördert. Trotz des historischen Erfolgs sieht Manuel weiterhin Herausforderungen: Einige Gegner weigern sich, gegen ihn anzutreten, was seine Karriere erschwert. Dennoch bleibt er entschlossen, seine Botschaft von Authentizität und Akzeptanz im Sport zu verbreiten.
Today, I’m proud that my entire team and the management of Minnesota United know that I am gay.
Collin Martin machte 2018 als erster aktiver männlicher Fußball-Profi der MLS öffentlich sein Coming-out. Damals spielte er für Minnesota United FC und nutzte die Pride Night seines Teams, um seine Sexualität zu offenbaren. Sein Mut machte ihn zu einem wichtigen Vorbild für LGBTQ+-Sportler.
2020 erlebte Martin einen homophoben Angriff während eines Spiels, als sein Gegner Junior Flemmings beleidigend wurde. In Solidarität verließ Martins Team den Platz, und Flemmings wurde gesperrt. Heute spielt Martin für North Carolina FC und engagiert sich als Botschafter der Initiative „Play Proud“ für mehr Inklusion im Fußball.
Natürlich wollte ich mit meinem öffentlichen Coming-out einen Schritt wagen und ein Vorbild sein, sich Dinge zu trauen und seinen Weg zu gehen.
In Deutschland hat sich bislang noch kein aktiver Fußballprofi als homosexuell geoutet. Thomas Hitzlsperger hat der LGBTQ+-Community mit seinem Coming-out im Januar 2014 nach dem Karriereende dennoch eine Stimme im deutschen Fußball verschafft. Der Ex-Nationalspieler war der erste prominente deutsche Profifußballer, der mit dem Thema an die Öffentlichkeit ging. Als TV-Experte und Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart ist Hitzlsperger auch heute noch prominent im deutschen Fußball vertreten.
Sein Engagement geht über den Fußball hinaus: Als Botschafter der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld setzt er sich für die Rechte von LGBTQ+-Menschen ein und kämpft gegen Diskriminierung. Hitzlsperger bleibt ein bedeutendes Vorbild für Akzeptanz und Gleichberechtigung im Sport. Im Februar 2024 erschien seine Autobiografie „Mutproben“, in der er seine Erfahrungen und seinen Weg als homosexueller Profifußballer reflektiert.
Es war für meinen Verstand, für mich selbst.
2013 outete sich Robbie Rogers als erster aktiver Fußballprofi als schwul und erhielt dafür eine große Welle der Unterstützung. Trotz homophober Bemerkungen blieb er standhaft und setzte seine Karriere bei Los Angeles Galaxy fort. Heute lebt Rogers in einer glücklichen Beziehung und gilt als Vorbild für viele LGBTQ+-Athleten. Mit seiner Offenheit möchte er anderen Sportlern Mut machen, sich zu outen und authentisch zu leben.
Ich laufe für mich selbst, für meine Community und für all jene, die das Gefühl haben, nicht dazuzugehören. Ihr tut es auch.
Nikki Hiltz, nicht-binäre trans Mittelstreckenläufer*in aus den USA, feiert Erfolge auf 800- und 1500-Meter-Distanzen und setzt sich offen für queere Sichtbarkeit im Spitzensport ein. 2025 überzeugte Hiltz bei mehreren internationalen Wettbewerben mit starken Platzierungen, darunter der Diamond League und den Weltmeisterschaften, wo sie als eine der wichtigsten Stimmen für Inklusion auftrat. Ihre Präsenz stärkt nicht nur sportliche Leistungen, sondern fördert aktiv eine Gesellschaft, in der alle Menschen dazugehören.
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