Autor:
Lars Becker

Stars der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang

Felix Loch: Der schnellste Mann im Eiskanal

Dreimal Olympiasieger ist Felix Loch schon, doch bei den Winterspielen von Pyeongchang will er erneut zuschlagen. Doch mindestens genauso wichtig ist ihm seine Familie.

Der dreimalige Olympiasieger Felix Loch will in Pyeongchang noch mehr.
Der dreimalige Olympiasieger Felix Loch will in Pyeongchang noch mehr.

Nach dem missglückten Heimerfolg beim Heim-Weltcup am Königssee heißt es für Felix Loch wieder volle Fahrt voraus: Beim Rennrodel-Weltcup in Oberhof holte der Berchtesgardener seinen dritten Weltcupsieg in diesem Winter. Für Loch ein "absolut geiler Tag", wie der gebürtige Bayer auf seinem Facebook-Account verkündet.

Familienzuwachs im Hause Loch

Doch nicht nur sportlich gibt es bei Familie Loch allen Grund zum Feiern. Schließlich hatte der Olympiasieger zum Jahresstart verkündet, dass er zum zweiten Mal Vater wird. Seine beiden größten Fans, Frau Lisa und Sohn Lorenz, bekommen bald Verstärkung.

Bei Olympia der Superrodler 2010 und 2014 alle drei möglichen Goldmedaillen gewonnen und würde in Südkorea gern zwei weitere (Einzel und Teamstaffel) hinzufügen. Seine Goldmedaillensammlung ist überhaupt höchst beeindruckend: 20 Mal stand er bei Großereignissen im Erwachsenenalter ganz oben, 12x wurde Loch Weltmeister. Dazu gewann er fünfmal in Serie den Gesamtweltcup. Misserfolge wie im vergangenen Jahr, als er bei der WM in Innsbruck-Igls sogar das Podium verpasste, stacheln in noch mehr an.

Vater Norbert ist Bundestrainer

Schon früh war der Weg des kleinen Weg des kleinen Felix zum Rodeln vorgezeichnet. Sein Vater Norbert ist aktueller Bundestrainer. Und in seiner Trainingsgruppe in Königssee mit Trainer Georg-Hackl und Doppel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger sind die besten Rodler der Welt versammelt.

 

Loch versteht es mit lustigen Posts auf seinen Social-Media-Accounts Instagram (etwa 5000 Follower) und Facebook (knapp 29.000 Follower) – seine Fans zu begeistern. Um die Vermarktung von Rodel-Star Felix Loch kümmert sich neben seiner Ehefrau Lisa auch die Rummenigge Sport Marketing GmbH. Roman Rummenigge ist der Besitzer, der Sohn von bayern-München-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Allerdings kann der erfolgreichste Rennrodler der letzten Jahre von den irrwitzigen Summen, die Top-Fußballer kassieren, nur träumen.

„Verdiene keine Millionenbeträge“

„Ich verdiene keine Millionenbeträge, davon bin ich weit entfernt. Ich verdiene am Ende im fünfstelligen Bereich und mache mir keine Illusionen, dass ich die Füße hochlegen kann, wenn ich irgendwann mit dem Sport aufhöre“, sagt Felix Loch und fügt hinzu: „Ich hätte auch Fußballer werden und mehr Geld verdienen können. Aber ich mache meinen Sport doch vor allem, weil er Spaß macht.“ Üppige Erfolgsprämien werden hier weder vom nationalen Verband noch vom Weltverband gezahlt. Für Olympiagold gibt es immerhin 20.000 Euro Prämie von der Sporthilfe vor Steuern.

„Du brauchst Erfolg, Erfolg und nochmal Erfolg plus gute Kontakte, wenn du in einer solchen Randsportart überhaupt Sponsoren finden willst“, sagt Loch. Er ist froh, dass er mit der Heizungsfirma Viessmann schon seit längerem als Kopfsponsor zusammenarbeitet. BMW stellt ihm ein Auto. Dabei geht es nicht um gigantische Geldsummen, sondern auch um materielle Unterstützung. Ein weiterer Gönner ist die Firma Kunststoffverarbeitung Wimmer GmbH, die Felix Loch mit Verbundwerkstoffen für den Schlittenbau hilft. Der Gold-Rodler baut sich nämlich seit ein paar Jahren gemeinsam mit der Rodel-Legende Georg Hackl seine Rennschlitten selbst.

„So komme ich schneller voran und kann alles so machen, wie ich es mir vorstelle. Den großen Teil des nötigen Geldes bekomme ich von Sponsoren, etwas vom Verband. So muss ich beim Schlittenbau wenigstens kein Geld zuzahlen“, verrät Loch. Die finanzielle und berufliche Absicherung für seinen Sport bietet ihm die Anstellung bei der Bundespolizei. Loch ist Polizeiobermeister und bekommt laut Besoldungstabelle gut 2500 Euro monatlich. „Ich bin komplett freigestellt für den Sport und habe auch die berufliche Absicherung für die Zeit nach meiner Karriere. Das gibt mir Sicherheit. Dafür bin ich sehr dankbar.“

„Natürlich braucht man Geld, um über die Runden zu kommen. Aber es gibt viele wichtigere Sachen im Leben. Natürlich die Gesundheit und ganz besonders die Familie.“

Fun Fact

Felix Loch ist bekennender fan des FC Bayern München. 2014 übergab Philipp Lahm dem Olympiasieger ein Trikot. Im Gegenzug lud Loch den damaligen Bayern-Kapitän später zum Doppelsitzer-Rodeln ein.

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