
Als damaliger Quarterback der San Francisco 49ers protestierte Colin Kaepernick (M.) im Sommer 2016 gegen Polizeigewalt und Rassismus gegen Schwarze in den USA. Kaepernick kniete sich dafür während der US-Hymne hin. „Ich werde nicht aufstehen und Stolz für eine Fahne demonstrieren, die für ein Land steht, das Schwarze und andere Farbige unterdrückt“, begründete er seinen Hymnenprotest. Kaepernick wurde dafür von US-Präsident Donald Trump immer wieder verbal angegriffen, von Amnesty International wiederum wurde er als Botschafter des Gewissens ausgezeichnet. Die 49ers verlängerte seinen Anfang 2017 auslaufenden Vertrag nicht. Seither ist Kaepernick ohne NFL-Team.

Die US-Fußballspielerin Megan Rapinoe war die erste weiße Sportlerin, die sich Kaepernicks Hymnenprotest 2016 anschloss. Auch danach setzte sie sich immer wieder für Gleichberechtigung und Toleranz ein. Nachdem auch sie von Donald Trump kritisiert wurde, konterte sie, dass sie auf die Meinung von "Hatern" nichts gibt. Als offen lesbische Bekanntheit unterstützt sie mehrere NGOs im Kampf gegen Homophobie. Zudem verklagte sie gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen der US-Frauenfußball-Nationalmannschaft den eigenen Verband wegen Diskriminierung, da der Verband dem Männerteam höhere Siegprämien als den Frauen auszahlte.

Der gewaltsame Tod von George Floyd bei einer Polizekrontrolle in den USA löste eine riesige Protestwelle aus, die auch die deutsche Bundesliga erreichte. Der Franzose Marcus Thuram von Borussia Mönchengladbach kniete sich beim Torjubel auf den Boden, um seine Unterstützung für die Protestbewegung auszudrücken. Andere Spieler wie Jadon Sancho, Achraf Hakimi (beide Borussia Dortmund) oder Weston McKennie (Schalke 04) zeigten sich mit Messages auf Shirts oder an einer Armbinde ebenfalls solidarisch.

Haltung zeigen kann man auch bei sportlichen Entscheidungen - selbst wenn man damit dem eigenen Team schadet. Miroslav Klose tat dies 2012 in der italienischen Fußballiga. Dort erzielte er für sein Team Lazio Rom gegen den SSC Neapel ein Tor - allerdings per Hand. Der ehemalige deutsche Nationalspieler gab das Vergehen beim Schiedsrichter zu. Statt eines 1:0-Sieges für Lazio blieb es am Ende wegen Kloses Ehrlichkeit beim 0:0. Neapels Kapitän Paolo Cannavaro lobte Klose: „Dafür verdient er einen Preis.“ Vom Konkurrenzklub AC Florenz erhielt Klose wenig später tatsächlich einen Fairplay-Preis für sein Eingeständnis.

Für internationale Aufregung sorgte die Schweizer Fußballnationalmannschaft im Jahr 1995. Bei einem Länderspiel in Schweden entrollte die Mannschaft während der Nationalhymne ein Plakat mit der Aufschrift "Stop it, Chirac!" Damit protestierte die Mannschaft um den damaligen Bayern-Spieler Alain Sutter (6.v.l.) gegen die Atomwaffentests Frankreichs unter dem damaligen Staatspräsidenten Jacques Chirac. Die Schweiz sah in dem Protest ihrer Spieler ihre Neutralität auf internationaler Bühne gefährdet. Letztlich kamen die Spieler aber mit einer Verwarnung der UEFA davon.

Am 16. Oktober 1968 sorgten die US-Sprinter Tommie Smith (M.) und John Carlos (r.) für den wohl berühmtesten Protest im Sport des 20. Jahrhunderts: Bei der Siegerehrung nach dem 200-Meter-Lauf der Herren bei den Olympischen Sommerspielen in Mexiko-Stadt reckten beide während der US-Nationalhymne eine Faust im schwarzen Handschuh gen Himmel und senkten ihre Köpfe, um ihre Solidarität mit benachteiligten, diskriminierten und ermordeten Schwarzen in den USA auszudrücken. Beide wurden anschließend auf Druck des IOC vom US-Olympiateam ausgeschlossen und mussten das olympische Dorf verlassen.
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