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heiße Trends im Wassersport: SUP und Kanu

LISTICLE | 27.06.2022
Weltmeisterin Sonni Hönscheid fährt mit Stand Up Paddle Board bei Sonnenuntergang
Autor:
Lars Becker

Raus aufs Wasser! Wer sich in diesen heißen Tagen auf den Weg an den See macht, entdeckt sie schon aus der Ferne: Stand Up Paddler. Menschen, die gefühlt über das Wasser schweben. Stand Up Paddling (SUP) hat sich von einer kleinen Nischen-Sportart rasant zu einem Breitensport-Trend entwickelt. Im Jahr 2021 wurden geschätzt eine Million der Boards verkauft, die es möglich machen, den See stehend, liegend oder sitzend zu erobern. Der Großteil sind dabei auf die preiswerten, aufblasbaren Boards, die es bei Discountern oft schon ab 250 Euro gibt. Kein Wunder, Sport auf dem Wasser macht nicht nur Spaß, sondern sorgt auch für den Frischekick im Sommer. Wir stellen euch 5 heiße Trends im Wassersport vor!

„Das Motto der letzten zwei Corona-Jahre hieß: Deutschland entdeckt SUP. Es gab einen regelrechten Boom – wir haben pro Jahr hierzulande 100.000 SUP’s verkauft“, berichtet Michael Klatt vom weltweit führenden Anbieter F2. Aktuell beobachtet der Verantwortliche für den Deutschland-Vertrieb wegen des Kriegs in der Ukraine eine gewisse Zurückhaltung bei den Käufern.

Aber neue und weiterentwickelte Produkte werden das Interesse am sanften Wassersport hochhalten, ist sich der Experte sicher. Auch Kanufahren und andere Outdoor-Erlebnisse auf dem kühlen Nass werden immer beliebter. Wir verraten die wichtigsten neuesten Trends und Produkte aus dem Wassersport:

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SUP mit Elektroantrieb: Die E-Finne

Du träumst davon, auf dem Wasser ganz locker an den besten SUP-Spezialisten vorbeizugleiten? Dann könnte die E-Finne (Electric Fin) die Lösung sein. Damit hast du die Unterstützung eines kleinen Elektromotors unter dem Board. Gesteuert wird das Ganze von einer unauffälligen Fernbedienung am Paddel. „Es funktioniert im Regelbetrieb wie beim E-Bike. 

Der Motor schaltet sich nur zu, wenn gepaddelt wird. Dass es einen Antrieb unter dem SUP gibt, merkt von außen niemand“, berichtet Klatt, der die dritte Entwicklungsstufe der E-Finne auf der Outdoor by ISPO vorgestellt hat.

Wer sich mit dem in Deutschland entwickelten SUP-Antrieb ausrüsten will, muss mit 799 Euro allerdings vergleichsweise tief in die Tasche greifen. In Kombination mit einem hochwertigen SUP gibt’s das E-Bike fürs Wasser derzeit ab einem Paketpreis von etwa 1100 Euro.

Michael Klatt mit E-Finne
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Segeln mit dem SUP

Das SUP wird zunehmend zum multifunktionalen Wassersportgerät für Groß und Klein. Mit entsprechenden Zusatz-Gadgets kann man zum Beispiel die Kraft des Windes nutzen. Zum einen gibt es die Variante, dass man ein kleines Rundsegel am Board befestigen kann und die daran befestigten Leinen so hält, dass man sich ohne Paddeln vom Wind antreiben lassen kann. „Damit kann man besonders Kids begeistern, wenn sie spüren, wie sich das SUP von allein nach vorn bewegt“, sagt Klatt.

Für die großen Wing-Segel ist mehr Kraft nötig. In den Wind gehalten kann man so mit dem SUP ein Gefühl wie beim Kiten oder Surfen bekommen.

Wieviel kostet ein SUP-Board und welche Marken sind zu empfehlen?
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Kanufahren mit dem SUP

Das SUP als Kanu nutzen – auch das machen immer mehr Menschen. Dazu kann man bei entsprechend ausgerüsteten SUPs einen Sitz in das Board einklicken. Zusammen mit den entsprechenden Paddeln funktioniert das Stand-Up-Paddling-Board dann wie ein Kanu. Nachteil: Da die Außenwände fehlen, wird man natürlich leichter nass und das Gerät ist wackliger.

Vorteil: Speziell, wenn man irgendwann müde vom Stehen auf dem SUP ist, ist der Sitz eine perfekte Option. „Das wird zum Beispiel von älteren Kunden gern genutzt“, berichtet Klatt.

SUP mit Kanu-Sitz
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Das faltbare Plastik-Kanu

Die Firma OruKayak hat für diese Saison ein faltbares Plastik-Kanu im Gepäck, das man als Tasche verpackt bequem von und zum Wasser nehmen muss. Die Vorteile: Das Kayak muss nicht extra aufgeblasen werden und ist durch sein Material recht stabil. Die Entfaltung und das Zusammenpacken des Boots dauert nur ein paar Minuten. Beim mit 8 kg leichtesten Modell „Lake“ müssen für den Aufbauvorgang zum Beispiel nur zwei Minuten eingeplant werden. Als Tasche verpackt hat es die Maße 107x25x48 cm. Kostenpunkt: 799 Euro.

Unter den insgesamt sechs Modellen gibt es auch eines für zwei Personen und eine spezielle Abenteuer-Variante für raueres Wasser. Die Kayaks bestehen aus doppelschichtigen Fünf-Millimeter-Propylene und halten nach Herstellerangaben 20.000 Falt-Vorgänge aus.

Faltbares Kanu
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Das aufblasbare Kanu

Das große Problem bei herkömmlichen Kanus ist wegen der sperrigen Dimensionen oft der Transport z. B. mit dem Auto. Deshalb nutzen immer mehr Hobby-Paddler aufblasbare Kanus. Sie bestehen aus Materialien wie bei Schlauchbooten oder SUP’s. Der Vorteil: Die Boote können zu einem kleinen Paket zusammengerollt und teilweise mit Riemen auch auf dem Rücken getragen werden. Vor Ort werden sie dann mit einer Pumpe in Minutenschnelle aufgeblasen.

Der Nachteil: Die aufblasbaren Kanus sind anfälliger für Beschädigungen durch Steine oder Stöcke im Wasser. Deshalb ist es besonders wichtig, auf ein möglichst schnittresistentes Material zu setzen. Einsteiger-Modelle gibt es schon ab 300 Euro, für aufblasbare Profi-Modelle muss man deutlich tiefer in die Tasche greifen.

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Lars Becker