Anna Rodewald und Cira Riedl stellten Greenroomvoice vor, eine Anlaufplattform für Marken um Konsumenten, um einen genauen Überblick über den ökologischen Fußabdruck von Marken und Produkten zu erhalten. Brands können hier Nachhaltigkeitsprofile erstellen lassen, die ausführlich und konkrete Informationen zu Produkten, Zertifikaten und mehr geben.
„Gutes tun und darüber reden“, das ist das Motto der Initiative Brands for Good. Bei den Elevator Pitches mit Frank Lohse konnten dies dann auch mehrere Unternehmen. Oliver Spies von STOP! Micro Waste forderte für noch nachhaltigere Produktion einen gesetzlichen Rahmen: „Wir brauchen Gesetze zur ökologischen Bestandaufnahme von Produkten. So etwas gibt es für Autobauer oder Bauprojekte, aber nicht für Textilien, das ist eine Lücke.“ Vor allem die Verbreitung von Mikroplastik, die noch immer in 70 Prozent der Textilien verwendet werden, müsse weiter reglementiert werden.
Pascale Moreau von Ohana Public Affairs sieht vor allem in der Besteuerung umweltschädigender Produkte einen Hebel. Angesichts des Green Deals der EU und erwarteten Regularien für die Textilbranche sagt sie in Richtung Marken: „Wenn du über ein Umdenken nachgedacht hast, ist jetzt die richtige Zeit, es anzugehen.“
Florian Palluel von Picture Organic Clothing regt angesichts richtungsweisender Wahlen etwa in Frankreich oder Deutschland an, Bewusstsein für Nachhaltigkeitsprojekte in Parteiprogrammen zu schaffen. Die Wahlausgänge würden die Umweltpolitik der nächsten Jahre maßgeblich beeinflussen.
Wer sich in der Natur bewegt, entwickelt auch das Bedürfnis, sie zu schützen. Da war sich die Diskussionsrunde am Nachmittag aus Top-Trailrunner Kilian Jornet, Fjällräven-Managerin Christiane Dolva Törnberg und Margo de Lange, Policy Officer von It’s Great Out There, einig.
Fjällräven wählt dafür den Community-Ansatz: „Wir veranstalten überall auf der Welt Outdoor-Events, um die Menschen raus zu bringen“, so Törnberg.
Dass auch bei Wettkämpfen noch Potenziale zum Erhalt der Umwelt schlummern, machte Kilian Jornet deutlich. Er schlug drei konkrete Maßnahmen vor:
- Wettkämpfe in der Nähe der meisten Sportler statt an exotischen Orten, um Reisen zu minimieren
- Verzicht auf Goodie-Pakete, „von denen 90 Prozent eh auf dem Müll enden“, so Jornet
- Konkrete Infos für Athleten über den Wettkampfort und dessen Flora und Fauna
„Wir als Athleten sind in der Rolle, die Öffentlichkeit über nachhaltigen Sport aufzuklären. Das muss als Sportler unser größtes Anliegen sein“, so Jornet.
Sven Albrecht von Special Olympics Deutschland hat die inklusive Kraft des Sports in seiner Keynote vorgestellt. Seine Organisation ist 2023 Gastgeber der Special Olympics Weltspiele 2023 in Berlin. In seiner Keynote warb er dafür, dass „soziale Nachhaltigkeit die gleiche Rolle wie Umweltschutz und ökonomisches Handeln“ einnehmen müsse.
Hier könne jeder helfen: „Unterstützt uns als Freiwillige, nicht nur bei großen Events, sondern auch lokal. Werdet Trainer, sammelt Spenden oder schafft Aufmerksamkeit! Große Marken können ein Bewusstsein schaffen. Und am Ende hilft jeder Kontakt zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. „Lasst uns die Kraft des Sports nutzen, um die Gesellschaft zu verändern“, so Albrecht.
Genau das tun die European Championships 2022 in München. Dort, so kündigte Florian Weber, Creative Director & Head of Event Presentatio, an, werde es beispielsweise auch gemischte Zuschauerblöcke für behinderte und nicht behinderte Fans geben. Im Interview erklärte er zudem weitere Nachhaltigkeitsbemühungen des europäischen Sport-Highlights.
Unter dem Motto „A Vision for the future” gab es zur ISPO Munich Online einen Ausblick auf die langfristige Ausrichtung der OutDoor by ISPO sowie auf die OutDoor by ISPO 2021 (6. – 8. Juli). Nachhaltigkeit, Lösungsansätze und Purpose stehen zukünftig im Mittelpunkt der OutDoor by ISPO.
Mark Held bringt es auf den Punkt: „Starke Werte sind seit jeher einer der wichtigsten Treiber in der Outdoor-Branche. Diese gilt es nun als Fundament für die zukünftige Ausrichtung der Messe sowie der gesamten Branche zu nutzen.“
Nachdem die Messe im Jahr 2020 coronabedingt ausfiel, lädt das ISPO-Team gemeinsam mit der European Outdoor Group in diesem Jahr zur „Global Summit Edition“ der OutDoor by ISPO von 6. bis 8. Juli 2021. Die zweieinhalbtägige Konferenz findet online und on-site auf dem Münchner Messegelände statt.