Sportbusiness/19.03.2020

So unterstützt die Sportbranche den Kampf gegen das Coronavirus

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Das Coronavirus hat die Welt im Griff. Regierungen, medizinisches Personal und hunderttausende bezahlte und ehrenamtliche Helfer kämpfen für die Eindämmung der Pandemie. Auch die Sportbranche will ihren Teil beitragen. ISPO.com stellt Sportmarken vor, die mit Aktionen und Social-Media-Aufrufen den Kampf gegen das Virus unterstützen oder mit freiwilligen Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung beitragen.

Nordisk-Kampagne #MakeMyHomeAnAdventure
Nordisk-Kampagne #MakeMyHomeAnAdventure

Beispielhaft für das gesellschaftliche Engagement der Sportbranche steht die Urban-Outdoor-Marke Save the Duck. Die Italiener spenden unter dem Motto „Save the Doctor“ bis zum 3. April 20 Prozent ihrer Einnahmen aus dem Online-Handel an das Mailänder Sacco-Krankenhaus.

Bosideng und Anta spenden im großen Stil

Bereits im Februar hat die chinesische Outdoor-Marke Bosideng 150.000 Daunenjacken an Mediziner in der Corona-Krisenregion Wuhan gespendet. Chinas größter Sportartikelhersteller Anta spendete 10 Millionen Yuan (rund 1,3 Millionen Euro) an chinesische Hilfsorganisationen.

Kleines Label mit charmanter Unterstützung

Aber auch sehr kleine Brands wie das Running-Label WIllpower zeigen sich solidarisch mit den Helfern in der Krise. Für alle Läufer aus der Willpower-Community, die in mit ihrer Arbeit dafür sorgen, dass das öffentliche Leben nicht komplett zusammenbricht, gibt es eine Sachspende.

Facebook-Post von Willpower Running
Helfer in der Corona-Krise bekommen von dem kleinen Label Willpower wohl ein Gratis-Shirt. 
Bildcredit:
Willpower via Facebook

Auch die Outdoorschuh-Spezialisten von Keen unterstützen logistisch und mit Sachspenden. Sie haben sich zum Ziel gesetzt 100.000 Paar Schuhe an diejenigen zu spenden, die jetzt in der Coronakrise unverzichtbar sind. Hier kann jeder dem Aufruf von Keen folgen.

Bildcredit:
Screenshot Keenfootwear.com

Patagonia, Columbia Sportswear & Co. schließen Läden

Die Outdoor-Marken Patagonia, Columbia Sportswear und Lululemon haben ihre Ladengeschäfte in Nordamerika bereits am Montag (16.3.2020) vorsorglich geschlossen. Die Kanadier von Lululemon haben außerdem ihre europäischen Filialen dicht gemacht. Auch die Stores der Sportartikler Under Armour und Nike blieben auf eigene Initiative zu. Nike tat dies in Nordamerika, Westeuropa sowie Australien und Neuseeland.

Bei allen genannten Firmen halten die Ladenschließungen nach derzeitigem Stand bis zum 27. März 2020 an. Alle Unternehmen kündigten an, die Belegschaft für die vereinbarten Dienstzeiten trotz der Schließungen zu bezahlen.

Nordisk startet Instagram-Kampagne

Nachdem Länder wie Italien, Spanien oder Frankreich Ausgangssperren verhängt haben und auch in fast allen anderen europäischen Staaten das öffentliche Leben nur noch eingeschränkt stattfindet, macht die Outdoor-Marke Nordisk aus der Not eine Tugend.

In der Instagram-Kampagne #MakeMyHomeAnAdventure ermuntert Nordisk die User, ihre schönsten Momente im Kleinen zu posten und teilt die besten Fotos und Videos - für etwas mehr Optimismus in schwierigen Zeiten.

Hanwag, Mammut und Schöffel mit Aufrufen an Follower

Thomas Gröger, CEO von Outdoor-Schuhersteller Hanwag, richtet via Instagram einen Appell an die Follower des Unternehmens: „Verantwortungsbewusstes Verhalten ist für Seilschaften am Berg und in der Wildnis essentiell – und nun wird es das für uns alle. Positiv zu denken und loyal und hilfsbereit zu deinen Mitkletterern, Wanderern und Kollegen zu sein bewirkt viel. Wir hoffen, dass eure Familien, Freunde und Kollegen sicher und wohlauf sind und tun alles dafür, dass das so bleibt.“

Hanwag selbst nehme die Verantwortung „für die Sicherheit unserer Kunden, Mitarbeiter, Zulieferer und Händler wahr. Wir versuchen unser Bestes, um die Ausbreitung zu verlangsamen und die Last auf unser Gesundheitssystem zu minimieren.“

Auch die Schweizer Outdoor-Marke Mammut ruft via Instagram zu Solidarität auf. „Für Mammut gilt das gleiche wie für derzeit jeden Menschen und jedes Unternehmen: Wir müssen gemeinsam alles dafür tun, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen und die Gesundheit unserer Gemeinschaft zu stärken“, so CEO Oliver Pabst via Instagram.

Schöffel erinnert User mit dem Hashtag #ZuhauseBleibenLebenRetten an das Credo der Stunde, richtet aber auch einen positiven Blick auf die Zukunft, wenn die Gefahr überstanden ist. Zudem bedankt sich das Outdoor-Unternehmen bei allen Helfern:

E-Commerce-Angebote für Offline-Handel

Im Gegensatz zu den obengenannten Großfirmen, die häufig eigene Online-Shops betreiben, sind reine Offline-Retailer wie der Frankfurter Laufshop vom erlassenen Schließungsgebot für den Einzelhandel in Deutschland schwer getroffen. Inhaber Jost Wiebelhaus hat sich dennoch etwas einfallen lassen: Per Telefon können Kunden sich weiterhin beraten lassen und Waren via Versandservice bestellen.

Das E-Commerce-Start-ups SportMarken 24 bietet angebundenen Einzelhändlern Unterstützung durch Liquiditätshilfen an. So könne jeder Händler, der es benötigt, für zwei Monate ein zinsloses Darlehen in Höhe des Auszahlungsbetrags des Vormonats erhalten. „Die Auszahlung wird pragmatisch mit lediglich mit einem Minimum an Vertragstext abgewickelt, um sofort zu helfen, wo notwendig“, sagt Valeska Benner, Geschäftsführerin von SportMarken24.

Für noch nicht angeschlossene Retailer soll es die Möglichkeit geben, via Schnellverfahren angebunden zu werden, um wenigstens Online-Umsätze zu generieren.