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🎤 Panel Talk: An Athlete’s Mindset – Three Perspectives on Lasting Success
👥 Speaker: Philipp Boy • Lina Magull • Paul Schif
📍 Location: House of Content
🗓️ Datum: 30. November 2025
⏰ Uhrzeit: 11:15–12:15
ISPO.com: Paul, welche Rolle hat der Sport in deinem eigenen Leben gespielt und wie hat er dich persönlich und beruflich geprägt?
Paul Schif: Ich bin aktiv Snowboard gefahren und kann ohne Übertreibung sagen, dass ich dem Sport zu verdanken habe, wer ich heute bin und wo ich heute stehe. Als Kind war ich eher schüchtern und zurückhaltend. Durch das Snowboarden kam ich mit ganz unterschiedlichen Menschen zusammen, habe gelernt, meine Grenzen immer wieder neu auszuloten und dabei Schritt für Schritt Selbstvertrauen gewonnen.
Der Sport hat mir gezeigt, dass Entwicklung nie geradlinig verläuft – man fällt, steht wieder auf und wird mit jeder Erfahrung besser. Diese Haltung prägt mich bis heute, privat wie beruflich. Und aus dieser Zeit ist ein Netzwerk entstanden, das sich organisch weiterentwickelt hat und auf das ich täglich zurückgreife. Es ist sicher eines meiner wichtigsten Assets, nicht nur für beruflichen Erfolg, sondern auch für Inspiration und Perspektive.
Wer oder was hat dich inspiriert, eine Brücke zwischen Sport und Wirtschaft zu schaffen?
Paul: Mich hat schon immer fasziniert, wie der Sport Menschen zusammenbringt und auf ganz eigene Weise Verbindungen schafft. Wenn man sich in einem klassischen Business-Setting trifft, bleibt es oft formal und kontrolliert, jeder wahrt seine Rolle. Beim Sport dagegen kannst du dich hinter nichts verstecken. Es geht nicht darum, wie gut du bist, sondern dass du ehrlich, präsent und offen bist. Genau daraus entstehen Beziehungen, die tiefer gehen und die auch im beruflichen Kontext zu echten gemeinsamen Erfolgen führen können
Bewusst geworden ist mir das schon als Student, als ich mich für meine erste Praktikumsstelle beworben habe. Der Erstkontakt zu meinem Praktikum bei adidas kam über persönliche Kontakte aus dem Sport. Da habe ich zum ersten Mal erlebt, wie stark die verbindende Kraft des Sports auch im Berufsleben wirken kann.
Richtig verstanden, was die „Power of Sport“ wirklich bedeutet, habe ich dann als Geschäftsführer der Laureus Sport for Good Foundation. Es gibt wahrscheinlich keine Organisation, bei der Sport und Wirtschaft so eng zusammenspielen, um gesellschaftlichen Wandel zu gestalten. Inspiriert wurde die Gründung von Laureus Sport for Good übrigens von keinem Geringeren als Nelson Mandela, der als erster Schirmherr bei den ersten Laureus World Sports Awards im Jahr 2000 sagte: „Sport has the power to change the world. It has the power to inspire. It has the power to unite people in a way that little else does.“ Diese Überzeugung begleitet mich bis heute und ist letztlich der Kern dessen, was wir mit der Athletes Alliance weitertragen wollen.
Welche Werte sind zentral für die Athletes Alliance, und welche sollten Unternehmen und Sportler*innen mitbringen, um gute Partner zu sein?
Paul: Der wichtigste Wert für die Athletes Alliance und für unsere Partner ist Vertrauen. Vertrauen lernt man im Sport und genau darauf haben wir die Athletes Alliance aufgebaut. Miki Martin, Markus Kuhn und ich wissen aus eigener Erfahrung, dass Leistung im Sport nur funktioniert, wenn man sich auf andere verlassen kann, Verantwortung übernimmt und nach Rückschlägen wieder aufsteht. Wer große Ziele erreichen will, braucht Teamgeist, Disziplin und Ausdauer. Aus unserer Sicht gibt es keine bessere Lebensschule als den Sport.
Diese Werte lassen sich direkt auf die Wirtschaft übertragen. Mit der Athletes Alliance schaffen wir eine Plattform, die beides verbindet: einen einzigartigen Pool an Talenten mit sportlichem Mindset und ein wachsendes Netzwerk an Unternehmen, die nach genau diesen Eigenschaften suchen. In Zeiten des „War for Talents“, also des zunehmenden Wettbewerbs um qualifizierte Fachkräfte, werden Athlet*innen als Mitarbeitende, Markenbotschafter*innen und Führungskräfte immer gefragter.
Unternehmen müssen ihre Strategien anpassen, um im Wettbewerb um die besten Köpfe zu bestehen. Dazu gehören aktives Recruiting, eine starke Arbeitgebermarke, echte Entwicklungsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen, die Flexibilität und Wertschätzung fördern. In all diesen Bereichen verstehen wir uns mit der Athletes Alliance als Sparringspartner, der Brücken baut – zwischen Menschen mit Haltung und Unternehmen mit Zukunftsambition.
Welche Herausforderungen begegnen euch als Athletes Alliance bei der Begleitung von Athlet*innen und beim Aufbau von Netzwerken zwischen Sportler*innen und Unternehmen?
Paul: Die größte Herausforderung liegt darin, dass viele Entscheiderinnen und Entscheider, insbesondere im Personalbereich, die Erfahrung aus dem Profisport noch nicht als echte Berufserfahrung anerkennen. Dabei bringen Athlet*innen über Jahre hinweg genau das mit, was in der Wirtschaft gefragt ist: Disziplin, Belastbarkeit, Leistungsbereitschaft und Teamfähigkeit. Es gibt zahlreiche Beispiele erfolgreicher Karrieren von ehemaligen Profisportler*innen in der Wirtschaft. Auch wissenschaftliche Studien, etwa „Kollege Spitzensportler“ von Professor Sascha Schmidt, belegen das Potenzial dieser Talente und ihre hohe Anschlussfähigkeit für eine zweite Karriere.
Eine weitere Herausforderung sehen wir auf Seiten der Athlet*innen selbst. Viele unterschätzen, wie wichtig Netzwerke für ihre berufliche Integration sind, obwohl sie aus dem Sport heraus die besten Voraussetzungen dafür mitbringen. Wer sich im Sport auf andere verlassen, Vertrauen aufbauen und gemeinsam Ziele erreichen musste, hat genau das Mindset, das in der Wirtschaft geschätzt wird.
Genau hier setzen wir mit der Athletes Alliance an. Wir schaffen Strukturen, in denen Sportler*innen ihre Stärken erkennen, gezielt weiterentwickeln und mit den passenden Unternehmen in Kontakt kommen können.
Welche Athlet*innen profitieren am meisten von eurer Arbeit? Gibt es Profile, die besonders interessant für Unternehmen sind?
Paul: Grundsätzlich profitieren alle Athlet*innen, die den Übergang vom Leistungssport in die Wirtschaft aktiv gestalten wollen. Besonders diejenigen, die gelernt haben, sich immer wieder auf neue Ziele, Teams und Umfelder einzustellen – also typische Leistungsträger*innen mit einem hohen Maß an Selbststeuerung, Feedbackfähigkeit und Resilienz.
Wir sehen kein Muster nach Sportarten, sondern nach Kompetenzen und Haltung: Wer Disziplin, Ausdauer, Teamgeist und Eigenverantwortung im Sport verinnerlicht hat, bringt ideale Voraussetzungen mit, um auch in dynamischen Unternehmen schnell Wirkung zu entfalten.
Wesentliche Erfolgsfaktoren für eine zweite erfolgreiche Karriere von ehemaligen Profi-Athlet*innen sind das jeweilige Netzwerk und die frühzeitige Karriereplanung, nicht die Sportart. Auf diese Erfolgsfaktoren konzentrieren wir uns mit der Athletes Alliance und unterstützen alle Athlet*innen, die mit uns den nächsten Schritt für eine erfolgreiche zweite Karriere gehen möchten. Vollkommen unabhängig davon, aus welcher Sportart sie kommen.
Welche Mehrwerte bringen ehemalige Athlet*innen für Unternehmen ?
Paul: Ehemalige Spitzensportler*innen bringen eine außergewöhnliche Kombination aus Leistungsbereitschaft, Zielorientierung und Teamfähigkeit mit. Viele haben über Jahre gelernt, mit Druck umzugehen, Rückschläge zu analysieren und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Fähigkeiten, die in der Wirtschaft oft entscheidend sind, aber selten so konsequent trainiert werden. Sie denken in Zyklen, planen langfristig, reagieren aber schnell und bleiben dabei fokussiert.
Dieses Mindset überträgt sich auch auf Teams und Projekte. Unternehmen schätzen sie deshalb nicht nur als Mitarbeitende mit hoher Eigenmotivation und Lernbereitschaft, sondern auch als glaubwürdige Markenbotschafter*innen oder Partner*innen nach außen und innen, wie bspw. in Transformationsprozessen.
Viele Athlet*innen berichten von einem Identitätsloch nach der Karriere. Was sind die größten Hürden?
Paul: Die größte Hürde ist der plötzliche Verlust von Struktur, Sinn und Zugehörigkeit. Im Sport ist alles klar definiert: Ziele, Trainingsrhythmus, Leistungsfeedback, Teamumfeld. Mit dem Karriereende fällt dieses Gerüst oft von heute auf morgen weg – und damit auch ein großer Teil der eigenen Identität.
Viele Athlet*innen haben über Jahre gelernt, alles dem Erfolg unterzuordnen. Nach der Karriere müssen sie sich neu orientieren: Wer bin ich ohne die nächste Saison, ohne Wettkampf, ohne Medaille? Gleichzeitig fehlen häufig berufliche Netzwerke und Erfahrungsräume außerhalb des Sports.
Hinzu kommt: Im Sport ist Scheitern Teil des Systems, in der Wirtschaft wird es oft anders wahrgenommen. Der Umgang mit dieser neuen Form von Bewertung, mit Hierarchien oder Unsicherheiten, ist für viele eine Herausforderung.
Darum ist es so wichtig, dass Athlet*innen frühzeitig beginnen, ihr zweites Standbein aufzubauen. Nicht erst nach dem letzten Wettkampf.
Genau da setzen wir mit Athletes Alliance an: Wir schaffen den Raum und die Struktur, damit Athlet*innen ihre Stärken erkennen, in neue Kontexte übertragen und eine klare Perspektive entwickeln können.
Welche Lehren können Unternehmen daraus ziehen, wenn sie neue Talente integrieren?
Paul: Der Spitzensport zeigt sehr klar, dass Entwicklung Zeit, Vertrauen und eine klare Rolle braucht. Kein Talent wird zur Führungspersönlichkeit, wenn es nur an Ergebnissen gemessen wird. Entscheidend ist, ob jemand wachsen darf.
Unternehmen können von dieser Haltung viel lernen: Wer neue Talente integriert, sollte weniger auf Perfektion und existierende “Hard Skills”, sondern stärker auf Potenzial und Lernfähigkeit schauen. Im Sport wird ein Umfeld geschaffen, das fordert, aber auch fördert. Mit ehrlichem Feedback, klaren Zielen und einer Kultur, in der Fehler als Teil des Fortschritts verstanden werden.
Zudem zeigt der Sport, wie wichtig Teamdynamik und Identifikation sind. Athlet*innen funktionieren nicht isoliert, sondern in Systemen, die Sinn stiften. Unternehmen, die diesen Gedanken aufgreifen, schaffen Bindung und Motivation. Gerade bei der jungen Generation, die Purpose und Entwicklung höher bewertet als Status oder Titel.
Am Ende geht es um eine gemeinsame Haltung: Leistung entsteht dort, wo Menschen sich gesehen, gefordert und wertgeschätzt fühlen – ob im Sport oder im Unternehmen.
Ihr sprecht vom „Athletes Mindset“. Welche Eigenschaften sind besonders übertragbar und wo braucht es vielleicht ein Umdenken?
Paul: Das „Athletes Mindset“ beschreibt die innere Haltung, mit der Leistungssportler*innen an Herausforderungen herangehen. Viele dieser Prinzipien sind direkt übertragbar: Zielklarheit, Disziplin, Umgang mit Rückschlägen, Fokus auf kontinuierliche Verbesserung und die Fähigkeit, auch unter Druck Leistung abzurufen.
Was Unternehmen besonders schätzen, ist die Konsequenz, mit der Athlet*innen Verantwortung übernehmen. Für sich, ihr Team und das Ergebnis. Sie denken in Prozessen, nicht in Ausreden, und sie haben gelernt, Feedback nicht persönlich zu nehmen, sondern als Werkzeug zur Weiterentwicklung zu nutzen.
Gleichzeitig braucht es für Athlet*innen in der Wirtschaft an manchen Punkten ein Umdenken. Während der Sport stark auf kurzfristige Leistung, klare Hierarchien und messbare Ergebnisse ausgerichtet ist, erfordert die Unternehmenswelt häufig mehr Geduld, Kooperation über Abteilungsgrenzen hinweg und den Mut, auch ohne vollständige Kontrolle zu führen.
Wir stellen bei unserer Arbeit mit Sportler*innen immer wieder fest, dass sie in ihrer Sportart ein enormes Selbstbewusstsein haben, aber dieses Selbstverständnis oft verlieren, sobald sie neues Terrain betreten, etwa in einem Job außerhalb des Sports. Dabei dürften sie weiter selbstbewusst sein! In vielen entscheidenden Bereichen – mentale Stärke, Umgang mit Druck, Teamdynamik, Selbstdisziplin – bringen sie mehr Erfahrung mit als viele ihrer Mitmenschen in der Wirtschaft. Genau das vermitteln wir den Athlet*innen, mit denen wir arbeiten.
Das „Athletes Mindset“ ist also kein fertiges Erfolgsrezept, sondern eine starke Basis, die durch neue Perspektiven ergänzt werden kann, wie Empathie, strategisches Denken oder den Umgang mit Unsicherheit. Wenn beides zusammenkommt – sportliche Mentalität und unternehmerisches Denken – entsteht ein außergewöhnlicher Hebel für persönliche und organisationale Entwicklung.
Letztes Jahr wart ihr mit eurem ersten offenen Forum bei der ISPO in München. Welche Erfahrungen und Erkenntnisse habt ihr daraus gezogen?
Paul: Die Resonanz war überwältigend. Das große Interesse der Unternehmen an unserem Ansatz hat uns gezeigt, dass wir mit der Athletes Alliance zur richtigen Zeit am richtigen Punkt gestartet sind. Viele Entscheider*innen aus der Wirtschaft haben erkannt, welches Potenzial in Athlet*innen steckt – nicht nur als Markenbotschafter*innen, sondern vor allem als zukünftige Führungskräfte, Innovator*innen und Teamplayer mit außergewöhnlicher mentaler Stärke.
Die ISPO hat uns deutlich vor Augen geführt, wie stark unser Netzwerk inzwischen ist – und wie wichtig es ist, Sportler*innen und Unternehmen gezielt zusammenzubringen. Die Wirtschaft, der Sport und letztlich auch unsere Gesellschaft brauchen diese Talente heute mehr denn je, um zukunftsfähig und erfolgreich zu bleiben.
Für uns war das Forum ein klares Signal: Die Nachfrage nach Menschen mit Haltung, Resilienz und Leistungsbereitschaft wächst. Und genau das bringen Athlet*innen mit. Deshalb wollen wir jetzt richtig Gas geben und unsere Plattform weiter skalieren – in Deutschland und darüber hinaus.
Dieses Jahr seid ihr erneut dabei. Was hat euch motiviert, wieder teilzunehmen, und welche Erwartungen verbindet ihr mit der Teilnahme?
Paul: Die Entscheidung, wieder dabei zu sein, war für uns völlig klar. Die ISPO ist die ideale Plattform, um unser Netzwerk konsequent auszubauen und im direkten Austausch mit Entscheider*innen aus Unternehmen zu verstehen, welche Kompetenzen und Profile aktuell besonders gefragt sind. Dieses Feedback ist für uns enorm wertvoll, um Athlet*innen gezielt auf ihre zweite Karriere vorzubereiten.
In diesem Jahr gehen wir noch einen Schritt weiter: Neben öffentlichen Panels bieten wir auch geschlossene Formate an, in denen Athlet*innen in einem geschützten Rahmen Kontakte zu Unternehmen knüpfen und sich im Gespräch mit Mentor*innen weiterentwickeln können. Das schafft Nähe, Vertrauen und echte Anschlussfähigkeit – genau das, was es für erfolgreiche Übergänge zwischen Sport und Wirtschaft braucht.
Unser Ziel ist es, die ISPO als Katalysator zu nutzen: für neue Kooperationen, spannende Karrierepfade und langfristige Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Athlet*innen.
Welche Rolle spielen Netzwerke und Plattformen wie Athletes Alliance und die ISPO für die Sportbranche und wie schätzt du ein, wohin sich der Markt in Zukunft entwickelt?
Paul: Netzwerke und Plattformen wie die Athletes Alliance und die ISPO spielen eine immer zentralere Rolle, weil sie Menschen, Ideen und Möglichkeiten zusammenbringen, die früher oft nebeneinander existiert haben. Der Sport wird zunehmend als Teil der Wirtschaft, der Bildung und der gesellschaftlichen Entwicklung verstanden – und genau an diesen Schnittstellen entstehen gerade die spannendsten Innovationen.
Für Athlet*innen sind solche Plattformen eine Chance, über den Tellerrand zu schauen, neue Rollen zu entdecken und sich frühzeitig zu vernetzen. Für Unternehmen wiederum sind sie ein Zugang zu außergewöhnlichen Talenten mit klaren Werten, Führungsqualitäten und echtem Leistungswillen.
Ich bin überzeugt, dass sich der Markt in den nächsten Jahren stark weiterentwickeln wird – weg von reiner Sponsoring-Logik hin zu echten Partnerschaften auf Augenhöhe. Sport wird noch stärker als Entwicklungstreiber für Menschen und Organisationen verstanden werden. Netzwerke wie die Athletes Alliance können hier als Brückenbauer wirken – zwischen Sport, Wirtschaft und Gesellschaft.
Wenn du nur drei Top-Tipps für Athlet*innen geben könntest, die gerade ihre zweite Karriere starten, welche wären das?
Erstens: Nutze dein Netzwerk und bau es aktiv aus. Im Sport zählt Leistung, in der Wirtschaft zählt auch Sichtbarkeit. Sprich über deine Ziele, such den Austausch mit Menschen außerhalb deines gewohnten Umfelds und hab keine Scheu, um Rat zu fragen. Gute Netzwerke entstehen durch Offenheit, nicht durch Perfektion.
Zweitens: Trainiere deinen Kopf – genauso konsequent wie deinen Körper. Weiterbildung, Neugier und das bewusste Hineindenken in neue Themen sind entscheidend, um die Erfahrungen aus dem Sport in andere Kontexte zu übertragen. Wer bereit ist zu lernen, wird schnell anschlussfähig – unabhängig vom Lebenslauf.
Drittens: Bleib selbstbewusst. Viele Athlet*innen unterschätzen, wie viel sie wirklich können. Die Disziplin, Zielorientierung, Teamfähigkeit und mentale Stärke, die du im Sport aufgebaut hast, sind in der Wirtschaft Gold wert. Diese Erfahrung ist keine Lücke im Lebenslauf, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil – du musst sie nur selbst als solchen erkennen.
Wenn du dich zurückerinnerst, was ist dein liebstes Beispiel, indem ein*e Athlet*in echten Business-Impact erzeugt hat?
Paul: Ein starkes Beispiel ist für mich Thomas Rohregger. Er war Radprofi, hat früh erkannt, dass sportlicher Erfolg allein nicht reicht und daher BWL und Jura studiert. Nach dem Karriereende ist er sehr bewusst den Schritt in die Wirtschaft gegangen, hat in der Unternehmensberatung begonnen und sich dort die fachliche Tiefe und strategische Perspektive erarbeitet, die ihm heute als Vice President Brand & Global Partnerships bei Lidl zugutekommt.
Beeindruckend ist, dass Thomas erst mit über 30 Jahren in die Wirtschaft eingestiegen ist und trotzdem in kürzester Zeit enorm weit gekommen ist. Das zeigt sehr deutlich: Nicht die Anzahl an Berufsjahren entscheidet über Erfolg, sondern Haltung, Lernfähigkeit und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Sein Weg steht exemplarisch dafür, was passiert, wenn das „Athletes Mindset“ auf die richtigen Kompetenzen trifft. Disziplin, Belastbarkeit und Zielorientierung aus dem Sport, kombiniert mit analytischem Denken und wirtschaftlichem Verständnis – das ist eine Mischung, die in Unternehmen unglaublich wirksam ist.
Thomas ist heute mit 43 schon sehr weit oben in seiner zweiten Karriere und beweist, dass Athlet*innen, die sich weiterentwickeln wollen, kein Defizit an Erfahrung haben, sondern einen Vorsprung in Haltung und Fokus.
Aus dem Interview mit Paul Schif wird klar: Disziplin, Teamgeist und Belastbarkeit aus dem Sport sind direkt auf die Wirtschaft übertragbar. Die Athletes Alliance unterstützt Athlet*innen beim Übergang in den Beruf und fördert langfristige Partnerschaften zwischen Sport und Unternehmen.
Auf der ISPO 2025 gibt Paul Schif Einblicke, wie Athlet*innen auf ihre zweite Karriere vorbereitet werden und wie Unternehmen von ihrem Mindset profitieren – mit Fokus auf Mentoring, Netzwerke und vertrauensvolle Kontakte.
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👥 Speaker: Philipp Boy • Lina Magull • Paul Schif
📍 Location: House of Content
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⏰ Uhrzeit: 11:15–12:15
- Athletes Mindset: Athlet*innen bringen Zielklarheit, Disziplin, Belastbarkeit und Teamgeist mit. Kompetenzen, die direkt in Unternehmen wertvoll sind.
- Vertrauen & Zusammenarbeit: Erfolg entsteht durch Verlässlichkeit und Verantwortung; diese Werte verbinden Sportler*innen und Unternehmen gleichermaßen.
- Netzwerke & Mentoring: Frühes Aufbauen von Kontakten und gezielte Betreuung erleichtern den erfolgreichen Übergang vom Leistungssport in die Wirtschaft.
- Frühzeitige Karriereplanung: Wer schon während der Sportkarriere an sein zweites Standbein denkt, minimiert Identitätsverlust und schafft Perspektiven für die Zukunft.
- Chancen für Unternehmen: Ehemalige Athlet*innen bieten Firmen außergewöhnliches Mindset, Führungspotenzial und Motivation. Als Mitarbeitende, Markenbotschafter*innen oder Projektpartner*innen.
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