Morgens das Zelt öffnen, schnell vor dem Panorama die eigenen Beine fotografieren und mit einem frischen Espresso in der Hand den Sonnenaufgang genießen – so sieht zelten oft genug aus, zumindest in der Werbung. Wer das tatsächlich erlebt, hat entweder viel Glück mit seinem Campingplatz oder auf eigene Faust mitten in der Natur übernachtet. Das ist zwar grundsätzlich möglich. Aber gerade beim Wildcampen gibt es viele Wenns und Abers – und die Regelungen fürs Übernachten im Freien sind je nach Bundesland unterschiedlich.
Hier ist Wildcampen verboten:
- Niedersachsen
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Thüringen
- Saarland
Hier ist Wildcampen nicht ausdrücklich erlaubt:
- Bayern
- Rheinland-Pfalz
- Nordrhein-Westfalen
- Hamburg
- Hessen
- Berlin
Bremen verbietet das Zelten auf Feldern, und in Brandenburg haben Wanderer zu Fuß, zu Pferd, zu Rad oder zu Wasser das Recht, zu zelten, wenn sie sich nicht in Naturschutzgebieten befinden.
Und Obacht: Das Übernachten in Nationalparks, Biotopen oder Naturschutzgebieten ist sowieso tabu. Auf privaten Grundstücken darf man übernachten, wenn der Eigentümer grünes Licht gibt.
Sicher ist: Der Drang in die Natur ist ungebrochen. Und nicht jeder mag sich vor der Tour um juristische Fragen kümmern. Darauf spezialisieren sich zunehmend mehr sogenannte Naturcampingplätze: Nicht ganz Wildnis, aber immer naturnah, einfacher, uriger. Gepflegte Vorgärten vor Wohnmobile findet man hier nicht, dafür Lagerfeuer, Gemeinschaft, Spaß im Wald, am Strand oder am Fluss – gerade für Familien ein guter Start ins große Abenteuer. Vier Vorschläge.
Hier ist man nicht „auf dem Campingplatz“, sondern im Garten von Sonya und Hans. Oder eben mitten in der Wildnis. Der Naturcampingplatz liegt im Siebenbachtal in der Vulkaneifel, direkt am Ufer des Üssbachs und hat Platz für maximal 100 Personen. Nicht nur für Kinder ist das Tal ein großer Abenteuerspielplatz Gekocht wird in der überdachten Grillhütte oder man kocht vor dem Zelt
Zelten auf dem Bauernhof im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, umgeben von Wacholderheiden, Märchenbuchen, Karststeinhöhlen und tiefen Schluchtwäldern sowie einsamen Rad- und Wanderwegen. Wer nicht ins Zelt mag, bucht einen Zirkuswagen, ein Tipi oder eine Jurte. Schön ist es allemal.
Seit den 1950er Jahren treffen sich hier am Elbufer Outdoorfreunde zum Zelten. Klein, grün, relaxed. Der puristische Platz liegt mitten im Wald zwischen Königstein und Rathen und ist nur über eine kleine Straße zu erreichen – oder vom Fluss aus: Kanufahrer können direkt am Zeltplatz ein- und aussteigen. In den Nationalpark Sächsische Schweiz ist es nur ein Katzensprung.
https://aktivhostel-elbsandstein.de
In Lohme auf Rügen findet sich dieses Camping-Juwel im Nationalpark Jasmund mit dem UNESCO-Weltnaturerbe ,,Alte Buchenwälder Deutschlands“. Vom Waldcampingplatz sind es nur etwa drei Kilometer zum Königsstuhl, dem Signature-Felsen Rügens. Fürs Auge gibt es mehr als genug: Die Blicke von den Kreidefelsen und zum Kap Arkona, die Sonnenuntergänge – unvergleichlich.
Endlich mal in die Berge? Alles total überlaufen. Gehen Sie doch vor der eigenen Haustür auf Erkundungstour und entdecken Sie die echten Höhepunkte ihrer Stadt.
- 121,9 m ü. NHN
- Gebirge: Deponieberg
- Koordinaten: 52° 38′ 17″ N, 13° 24′ 17″ O
In Berlin tut sich was – auch bei den Erhebungen der Stadt. Viele Jahre lang galt der Teufelsberg mit der aufgelassenen Abhörstation als höchster Gipfel. Bis im Norden von Pankow die Arkenberge immer höher wurden. Seit 2015 gilt die Bauschuttaufschüttung mit 122 Metern als höchster Punkt der Hauptstadt. Wer es nach oben schafft, hat die Stadt im Blick: Fernsehturm, Kraftwerk Reuter, Teufelsberg – an klaren Tagen alles gut sichtbar.
- 254,3 m ü. NHN
- Gebirge: Ardeygebirge
- Koordinaten: 51° 25′ 20″ N, 7° 28′ 15″ O
Im Westen der Hohensyburg liegt der Klusenberg, der höchste Punkt Dortmunds. Große Teile sind Naturschutzgebiet. Auf der Bergkuppe allerdings befindet sich noch ein aktiver Steinbruch. Südlich liegt der Hengsteysee, in dem Ruhr und Lenne zusammenfließen.
- 383 m ü. NHN
- Gebirge: Westlausitzer Hügel- und Bergland
- Koordinaten: 51° 1′ 35″ N, 13° 55′ 23″ O
Durch die Eingemeindung des Ortes Schönfeld-Weißig wuchs Dresden auch nach oben: Seitdem ist der Triebenberg mit 383 Metern Höhe der höchste Gipfel der Stadt. Der Triebenberg liegt in der Nähe des Örtchens Reitzendorf, rund 18 Kilometer von der Semperoper entfernt. Bis zum Abzug der Sowjetarmee befand sich auf dem bewaldeten Gipfelplateu ein gut getarnter Militärposten; heute eine Außenstelle der TU Dresden.
- 185 m ü. NHN
- Gebirge: Berger Rücken
- Koordinaten: 50° 9′ 2″ N, 8° 43′ 45″ O
Der Lohberg ist nicht nur die größte Erhebung der Bankenmetropole, er ist zugleich der letzte Weinberg innerhalb der Stadt. Der Hausberg der Frankfurter mit seinen Parkanlagen (und im Winter einer Rodelbahn) liegt im Stadtteil Seckbach. Der Blick geht über den Henninger Turm und die Innenstadt-Skyline, den Messeturm und den Europaturm.
- 116,2 m ü. NHN
- Gebirge: Harburger Berge
- Koordinaten: 53° 25′ 49″ N, 9° 51′ 50″ O
Wer dem Trubel Hamburgs entfliehen mag, wandert in die Harburger Berge. Hier findet der Wanderer nicht nur große Heideflächen und Naturwälder, sondern mit dem Hasselbrack auch den höchsten Punkt der Hansestadt – stolze 116,2 Metern über Normalnull. Neben einem hölzernen Kreuz steht dort oben ein Markierungsstein aus weißem Granit.
- 118,04 m ü. NHN
- Gebirge: keines
- Koordinaten: 50° 56′ 19″ N, 7° 8′ 31″ O
Die höchste Erhebung der Stadt Köln liegt im Königsforst. Und wirkt auf den unvoreingenommenen Besucher wie ein Karnevalsscherz. Nicht nur wegen seines Namens (nach seinen drei Entdeckern). In der lokalen Wander- und Köln-Literatur finden sich zahlreiche Routenvorschläge um und über den Hügel. Der Monte Troodelöh ist Teil des Kölnpfads des Eifelvereins und gilt als Sehenswürdigkeit, obwohl es weder etwas zu sehen noch ein Wirtshaus gibt.
- 565,1 m ü. NHN
- Gebirge: Schutthaufen
- Koordinaten: 48° 10′ 0.91″ N, 11° 33′ 6.53″ O
579 Meter hoch ist die höchste Stelle Münchens: die Reste eines mittelalterlichen Turmhügels am Kloster Warnberg. Um als Gipfel durchzugehen ist die Stelle aber schlicht zu flach. Viel markanter: Der große Schuttberg aka Olympiaberg, der sich rund 60 Meter über dem Olympiaberg erhebt und auf eine Höhe von 565,1 m ü. NHN kommt. Bei guter Sicht genießt man von hier spektakuläre Blicke weit in die Alpen; die Olympiaalm am Berg ist der höchstgelegene Biergarten Münchens.
- 509,4 m ü. NHN
- Gebirge: keines
- Koordinaten: 48° 45′ 55″ N, 9° 7′ 54″ O
Die Wanderung auf den knapp 510 Meter hohen Birkenkopf ist eine Reise in die Vergangenheit: Der Berg ragt rund 300 Meter über den Neckar und wuchs zwischen 1953 und 1957 sogar noch um rund 40 Meter, als hier Trümmerschutt aus dem Zweiten Weltkrieg abgelagert wurde. Auf dem Gipfel sind noch Fassadenreste zerstörter Gebäude zu erkennen. Daher auch der Spitzname: Monte Scherbelino.
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