Schon jetzt schauen, laut der Studie der WHU 308 Millionen Chinesen mindestens einmal die Woche Fußball. 237 Millionen sagen, dass Fußball ihre Lieblingssportart (aus Konsumentenperspektive) ist. Nur Basketball ist momentan im Land des WM-Ausrichters von 2020 beliebter.
Unterstützt wird das Thema Fußball von der chinesischen Regierung. Diese will bis 2020 50 Millionen Chinesen zum Fußballspielen motivieren. Das hoch gesteckte Ziel der Regierung ist es, in den kommenden Jahrzehnten Weltmeister zu werden. Doch die Chinesen sind nicht unbedingt begeistert vom Fußballspielen, sondern schauen lieber als Fans zu. Zumindest legt dies die Studie nahe.
Um vergleichen zu können, haben die Forscher dazu 5000 Personen per Online-Umfrage (neben China in Deutschland, USA, Südkorea und Japan) und in China auch in persönlichen Gesprächen befragt. Herausgekommen sind unter anderem acht Erkenntnisse über den chinesischen Fußball-Fan.
1. China ist derzeit der dynamischste Fußball-Markt. Fußball hat das Potential schon bald Basketball als populärste Sportart abzulösen. 21 Prozent geben an, dass Basketball ihre Lieblingssportart ist. Bei Fußball sind es 17 Prozent. Dahinter kommen Badminton und Tischtennis mit 6 Prozent.
2. Der typische chinesische Fußballkonsument ist männlich, mittleren Alters und aus der Mittelklasse. Er schaut lieber Fußball, anstatt selber zu spielen.
3. Das Wichtigste für chinesische Fußball-Fans sind die Dramaturgie des Spiels und Neuigkeiten über das Spiel.
4. Chinesen die nicht am Fußball interessiert sind, erklären das damit, dass sie die Spielregeln nicht verstehen.
5. Chinesische Fußball-Fans begeistern sich eher für einen Spieler als für ein ganzes Team.
6. Spieler sind für Chinesen Role-Models, wenn sie cool und bodenständig sind und gut aussehen.
7. Heimische Fußballspieler sind bei den Chinesen noch nicht so beliebt. Die Fans interessieren sich eher für internationale Superstars.
8. Auch im E-Sportbereich gewinnen die Spieler immer mehr Fans in China.
Die Autoren der Studie weisen daraufhin, dass sich Fußball um weiter Fans zu gewinnen, mit der „hochentwickelten Entertainment-Industrie" messen muss.