Outdoor/29.04.2016

Mit dem Bike im Stadtstaat unterwegs: Tourenvorschläge in Bremen

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Bremen ist Europas Fahrradstadt Nr.3, direkt nach Kopenhagen und Amsterdam. In keiner anderen Stadt Deutschlands sind so viele Menschen mit dem Bike unterwegs. Spannende Routen durch die Hansestadt und im grünen, wasserreichen Umland:

Mit dem Bike durch Bremen – nicht ohne die Stadtmusikanten.
Mit dem Bike durch Bremen – nicht ohne die Stadtmusikanten.

Für Fitness und Gesundheit: Mit dem Bike die Innenstadt erkunden

Für die ungefähr 17 Kilometer lange Tour, die sich durch die belebte Innenstadt schlängelt, sollte man einige Fahrrad-Erfahrungen im Stadtverkehr mitbringen.

Nach dem Start am Bahnhof geht es durch das gutbürgerliche Schwachhausen in die jugendstil-geprägte Hohenlohestraße und weiter durch den Friedenstunnel und die Rembertistraße auf den Kennedyplatz und zu den üppig begrünten ehemaligen Wallanlagen.


Am Ostertorsteinweg liegt mit Theater, Kunsthalle und Museen die Kulturmeile der Stadt. Entlang der Mozartstraße führt der Weg durch das „Milchquartier“, eine begehrte Wohngegend, die ihren Namen einem früheren Kuhstall verdankt. Über Bleicher- und Kreuzstraße gelangt man zum Sielwall in das „Viertel“. Die Rede ist von einer bunten Szenegegend, die in ihrer Geschichte auch Straßenschlachten und Drogenexzesse erlebt hat. Dann geht es den „Dobben“, einen zugeschütteten Weser-Arm entlang in eine reine Fahrradstraße, die Humboldtstraße. Vorbei an der Szenekneipe „Bermuda-Dreieck“ und dem riesigen Klinikum Mitte gelangt man per Bike in den Ortsteil Peterswerder mit seinen denkmalgeschützten Sozialbau-Wohnungsquartieren aus der Zeit um 1900.

Die Grünanlagen am Osterdeich bieten sich für eine Rast an. Wie wäre es mit einem Besuch im malerisch auf dem Deich liegenden „Café Ambiente“? Auch das Weserstadion liegt an dem Deich.

Weiter geht die Reise vom Sielwallanleger aus per Schiff auf die andere Seite der Weser. So gelangt man über eine Fußgängerbrücke in die Bremer Neustadt – ein ehemaliges Arbeiterviertel – mit lebhafter Kneipen- und Theaterszene und weiter durch das „Flüsseviertel“ und über die Neustadtswallanlagen zum Neuen Markt, wo seit 1737 der Bremer Roland in einer Miniaturversion steht. Vorbei an der Stephanikirche und dem Stammhaus von Radio Bremen führt die Strecke am ursprünglichen Bremer Hafen entlang. Heute ist die Gegend vor allem Gastromeile. So nähert man sich entlang der Martinikirche dem Marktplatz. Hier finden sich das berühmte Rathaus im Stil der Weser-Renaissance und die Skulptur der Bremer Stadtmusikanten, ein Werk des Bildhauers Gerhard Marcks.

Die nahegelegene Böttcherstraße – architektonischer Backstein-Expressionismus – empfiehlt sich für einen kurzen Besuch ohne Bike. Ebenso lohnend ist ein Spaziergang durch den Schnoor, Bremens ältestes, verwinkeltes Gänge-Viertel. Abschließend geht es wieder auf dem Bike über den Herdentorsteinweg zurück zum Hauptbahnhof.

Mit dem Bike auf Blockland-Runde

Die 27 Kilometer lange beschilderte Rundfahrt beginnt am Hauptbahnhof – drei Kilometer später taucht man in die Idylle des Bremer Ortsteils Blockland ein. Hier gibt es mehr Kühe als Menschen, und die meisten Straßen sind Radfahrern, Skatern und Spaziergänger vorbehalten.

Nahe dem Bahnhof fährt man zuerst am Bremer Bürgerpark mit seinen Wasserläufen, Gehölzen und Grünflächen vorbei. Er soll in der Anlage auch vom Central Park in New York beeinflusst worden sein und geht in den Bremer Stadtwald über.

Nachdem man die Autobahn überquert hat, öffnet sich eine bäuerlich geprägte Kulturlandschaft. Das weite Wiesenland ist dank wohldurchdachter Wassertechnik, Deichen, Sielen und Gräben trockengelegt und gut befahrbar. Die Teiche im Blockland, die sogenannten Braken, beweisen die Eindämmung der Wümme.

Nahe dem Kuhgraben, auf dem seit dem Mittelalter Torf in die Stadt transportiert wurde, liegt versteckt der Kuhgrabensee. Hier lassen sich von einer Sichthütte aus viele Wasservögel beobachten.
Entlang des Wümmedeichs, der Hauptader des Blocklands, gibt es reichlich Gelegenheit zur Rast für Radler und Bike. Lokale und Biergärten bieten von der typischen Knipp bis zum Buchweizenkuchen Schlemmereien jeder Art. Ein mögliches Ziel auf dem weiteren Weg ist auch der Hof Bavendamm. Hier gibt es viel über den Artenreichtum der Gegend und die ökologische Bewirtschaftung zu erfahren. Das Hofcafé lädt zu Kaffee und Kuchen.


Allmählich nähert sich die Tour wieder der quirligen Stadt. Der abschließende Teil der Strecke führt – vorbei an Parkhotel und Meierei – direkt durch den Bürgerpark.

Mit dem Bike durch Bremerhaven

Etwa 50 Minuten Zugfahrt trennen Bremen von Bremerhaven, das zum Stadtstaat dazugehört. Die beschilderte Bike-Rundfahrt durch Bremerhaven misst etwa 25 Kilometer. Der Ort beherbergt einen der weltweit umfangreichsten Container-Terminals und ist als Wissenschaftsort in der Polar- und Meeresforschung weit vorn.

Ausgangspunt der Tour ist der Alte Hafen, wo in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an der Wesermündung ein Becken ausgehoben wurde, um zu verhindert, dass Bremen durch die Versandung des Flusses vom Seehandel abgeschnitten wird. Heute ist es ein sehenswerter Museumshafen.

Die Geschichte von Bremerhaven ist untrennbar mit den Auswanderungswellen der vergangenen Jahrhunderte verbunden. Bis 1974 sollen mehr als sieben Millionen Menschen in die Neue Welt aufgebrochen sein. Die Columbuskaje war die Anlegestelle für die Schiffe über den Atlantik – heute ist es ein Kreuzfahrschiff-Terminal.

Weiter geht die Fahrt zum riesigen Containerhafen, der Stromkaje. Leider darf das Gelände nicht betreten werden – ein Aufstieg auf den Container-Aussichtsturm verschafft der Fitness aber einen zusätzlichen Kick und gewährt einen gigantischen Blick auf das Hafengelände. Die urige Seemannskneipe „Treffpunkt Kaiserhafen“ wirbt als „Letzte Kneipe vor New York“ und bietet sich für eine schmackhafte Rast an. Alternativen: Die ehemalige Fischpackhalle mit fangfrischen Krabben oder der Leuchtturm Brinkamahof mit Bremerhavens angeblich kleinster Kneipe.

Die Route zurück führt am Flughafen, am Historischen Museum des Elbe-Weser-Dreiecks und Deutschlands ältestem Trockendock entlang. Auch Kunstmuseum und Kunsthalle sowie die Hochschule liegen am Weg zurück zum Ausgangspunkt der Fahrt.  

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