Running/14.03.2016

Laufen ohne Gnade – unsere Marathon-Elite

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Sie haben Biss, Disziplin und eine schier unglaubliche Kondition – Marathonläufer. Seit Jahren wird die altgriechische Disziplin von den ostafrikanischen Nationen Kenia und Äthiopien dominiert – doch auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird schnell gelaufen.

Marathon, Willenskampf um jeden Kilometer

Dennis Kimetto, Haile Gebrselassie oder Wilson Gibsang – wenn es um die ausdauerndsten Läufer der Welt geht, kommen einem nur zwei Länder in den Sinn: Kenia und Äthiopien. Keine andere Nation bringt eine so große Zahl an Weltklasse-Marathonläufern hervor, wie diese beiden ostafrikanischen Staaten. Erst vor zwei Jahren stellte der 30-jährige Kimetto mit einer Traumzeit von unter zwei Stunden und drei Minuten einen neuen Marathon-Weltrekord auf. Auch wenn das dem Kenianer in unseren Breiten so schnell niemand nachmachen dürfte, so bedeutet es doch keinesfalls, dass die Laufsportler hierzulande mit Bleifüßen an den Start gehen.




Denn auch in Österreich, Deutschland und in der Schweiz werden Bestzeiten gelaufen, wie Arne Gabius erst im Oktober 2015 bei den Deutschen Meisterschaften mit seiner Rekordzeit von 2:08:33 wieder unter Beweis stellte. Beinahe ebenso so schnell unterwegs: der Österreicher Günther Weidlinger. Achtmal holte er sich in den unterschiedlichen Laufdisziplinen vom 1.500-Meter-Lauf bis zum Marathon den Landesrekord. Hier sind einige der besten Marathonläufer aus dem deutschsprachigen Raum. 

Arne Gabius

Deutschlands Zugpferd in Sachen Langstreckenlauf ist derzeit unstrittig Arne Gabius. Der gebürtige Hamburger konnte bei den Deutschen Meisterschaften bisher 17 Goldmedaillen absahnen und kassierte bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki Silber über 5.000 Meter. Mit seiner Rekordzeit beim Frankfurt-Marathon 2015 konnte der approbierte Arzt zudem nach 27 Jahren erstmals wieder die deutsche Bestmarke unterbieten. Diese wurde vom Dresdner Jörg Peter gehalten, aufgestellt 1988 mit 2:08:47 beim Tokio-Marathon.

Arne Gabius läuft seit 2015 für das Lauf Team Haspa Marathon Hamburg. Auf einen Coach verzichtet der 1,86 m große Vegetarier bereits seit mehreren Jahren und trainiert sich stattdessen selbst.


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Günther Weidlinger

1,69 m groß, 54 Kilogramm schwer, vierfacher Olympionike und Sportsoldat: Günther Weidlinger dominierte den österreichischen Laufsport über Jahre wie kein Zweiter. Von seinem Vater trainiert, gelang es dem heute 38-Jährigen bereits im Alter von 19 Jahren, Junior-Europameister über 3.000 Meter zu werden. In den darauffolgenden Jahren gingen zahlreiche weitere Erfolge auf das Konto des Österreichers, so etwa ein neunter Platz über die 3.000 Meter Hindernis bei den Weltmeisteschaften 1999 in Sevilla und eine achter Platz in derselben Disziplin bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney. Trotz seiner für den Laufsport nicht idealen Körpergröße, gelang es Weidlinger durch Ehrgeiz und seine vielgelobte Technik immer wieder ganz vorne mitzulaufen. Den Frankfurter Marathon lief er 2009 in der Fabelzeit von 2:10:47.

Viktor Röthlin

Weltklasse-Marathon aus der Schweiz, da fällt sofort der Name Viktor Röthlin. Alle Schweizer Bestzeiten wurden von dem 42-Jährigen aufgestellt, darunter mit 2:07:23 die nach wie vor aktuelle Rekordmarke. Dass Röthlin auch auf internationaler Ebene ein ordentliches Tempo vorgeben kann, bewies er im Jahr 2010 mit einem ersten Platz bei den europäischen Marathon-Meisterschaften. Zuvor hatte der schnelle Schweizer bereits bei den Europameisterschaften 2006 eine Silbermedaille und 2007 eine Bronzemedaille erlaufen. Seinen letzten großen Erfolg konnte der diplomierte Physiotherapeut mit einer Bronzemedaille im Teamwettbewerb bei den Europameisterschaften 2014 erreichen. Röthlin ist Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Kerns und wurde insgesamt fünfmal zum „Schweizer Leichtathleten des Jahres“ gekürt.

Lisa Hahner

Dank Lisa Hahner sind auch die deutschen Damen beim Marathon vorn mit dabei. Insgesamt drei Bronze- und drei Goldmedaillen kann die deutsche Lehramtsstudentin bislang bei nationalen Meisterschaften für sich verbuchen, über unterschiedliche Distanzen. Auch Gold beim Marathon ist seit 2015 dabei. Hahner läuft in Frankfurt 2:28:39 und verfehlt die Zulassung für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro damit nur knapp. Dank einer Normänderung wird sie aber dennoch in Rio antreten können. Ob die 26-jährige Hessin mit der internationalen Konkurrenz mithalten kann, wird sich also spätestens im August herausstellen.

In Österreich ist es meist Karin Freitag, die beim Running das Tempo auf der langen Distanz bestimmt. 2:23:25 stehen zuletzt beim Graz Marathon für sie auf der Uhr, womit sie sich mehr als zufrieden zeigt. Gar für eine kleine Sensation sorgt zuletzt die Schweizerin Maja Neuenschwander, die 2015 beim Berlin Marathon 2:26:49 läuft. Das ist neuer Schweizer Rekord.

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