10.10.2016

Verkauf von K2 und Völkl? Das sagt der Handel

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Dass die Skimarken K2, Völkl und Marker zum Verkauf stehen, schlug bei den Händlern in der Wintersportbranche richtig ein. Sollten bald einige der renommiertesten Skimarken im Laden fehlen? Für ISPO.com ordnen vier Branchenkenner die Situation auf dem Markt ein.

Die Marke Völkl bleibt erhalten, ob die Holding Newell Brands weiter die Besitzer bleiben, ist noch unklar.
Die Marke Völkl bleibt erhalten, ob die Holding Newell Brands weiter die Besitzer bleiben, ist noch unklar.

Zwei Tage nach der Nachricht, dass K2, Völkl und Marker von ihrer amerikanischen Holding Newell Brands verkauft werden sollen, korrigierte der Mutterkonzern die öffentliche Wahrnehmung. In einer Pressemitteilung sicherten die Amerikaner zu, dass die Marken auch dann nicht abgestoßen werden, wenn sich kein Käufer findet. Die Händler sind erleichtert, sprechen aber trotzdem noch von einem Schock für die gesamte Branche. Lesen Sie die Umfrage von ISPO.com.

Werner Haizmann, Präsident des Verbands Deutscher Sportfachhändler

 

Werner Haizmann, Präsident des VDS, spricht von einer Schock-Nachricht.
Werner Haizmann, Präsident des VDS, spricht von einer Schock-Nachricht.
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Privat

„K2 ist eine Edel- und Kultmarke, die in den USA groß ist, und Völkl eine Traditionsmarke, die in Deutschland wichtig ist. Die Nachricht war ein riesiger Schock. Ich dachte mir sofort, das spiegelt die Lage im Wintersport wider. Gedanklich war die Nachricht für die Branche ein negativer Einfluss. Aber es ist wunderbar, wenn die Marken erhalten werden können. Unser Ziel muss es jetzt sein, die Leute wieder für das Skifahren zu begeistern – so wie Tobias Gröber, der ISPO Director, das schon auf ISPO.com beschrieben hat. Welche Holding hinter der Marke steht, ist für den Handel eigentlich egal. Nur wenn die Marke ganz wegfällt, greifen die Käufer dann eben zu anderen Marken. Für den Handel wäre der Wegfall nicht so schlimm gewesen.“

Andreas Rudolf, Geschäftsführer Sport 2000

 

„Zu aufgebläht“, findet Andreas Rudolf, Geschäftsführer bei Sport 2000, den Wintersportmarkt.
„Zu aufgebläht“, findet Andreas Rudolf, Geschäftsführer bei Sport 2000, den Wintersportmarkt.
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Sport 2000

„Wenn solche Verkaufsmeldungen kommen, macht einen das erst einmal sehr betroffen. Das hat oft nichts mit der Performance der einzelnen Marken zu tun. Gerade Völkl und K2 haben ein unglaublich gutes Image und große Innovationskraft. Der ganze Bereich Wintersport wird dadurch geschwächt und es ist ein Zeichen, bei dem die gesamte Branche hellhörig werden müsste. Jeder, der hier Verantwortung hat, muss sich bewusst werden, dass das ganze Segment viel zu aufgebläht ist.“ 

Thomas Scheck, Director Productmanagement, Intersport Deutschland

 

„Das Geschäft läuft ganz normal weiter“, sagt Thomas Scheck, Director Productmanagement bei Intersport.
„Das Geschäft läuft ganz normal weiter“, sagt Thomas Scheck, Director Productmanagement bei Intersport.
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Intersport

„Unsere Kunden verbinden mit uns absolute Wintersportkompetenz. Das haben wir durch das breite Sortiments- und Serviceangebot unserer Händler über viele Jahre aufgebaut. Ein ganz wesentlicher Baustein ist dabei die erfolgreiche Partnerschaft mit so bekannten Ski-Marken wie K2 oder Völkl. Sie stehen stellvertretend für Produktqualität, Performance und Innovation im Wintersport. Deswegen ist es unglaublich wichtig, dass die Sichtbarkeit solch starker und glaubwürdiger Marken im Handel auch in Zukunft erhalten bleibt. Für uns läuft das Geschäft mit K2, Völkl und Co. ganz normal weiter. Wir haben im Sechs-Länder-Verbund einen gültigen Vertrag mit den jeweiligen Dachorganisationen und arbeiten in enger Abstimmung mit den Markenverantwortlichen bereits an den neuen Saisons.“

Bernd Geiling, Geschäftsführer des Onlineshops xspo.de

 

Für den Handel spielt der Besitzer kaum eine Rolle, findet Bernd Geiling, Geschäftsführer von xspo.de.
Für den Handel spielt der Besitzer kaum eine Rolle, findet Bernd Geiling, Geschäftsführer von xspo.de.
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xspo.de

„Ich war mir komplett sicher, dass Marken wie K2 und Völkl nicht verschwinden werden. Wenn man allerdings sieht, wie US-Unternehmen arbeiten, dann überrascht eine solche Nachricht auch nicht – es geht da nur um Gewinnmaximierung. Für den Handel spielt der Besitzer aber keine Rolle, solange die Produktion weiterläuft. Bevor man solche Traditionsunternehmen hops gehen lässt, findet sich immer ein Käufer. Für den Handel wäre der Wegfall einerseits sehr bedauerlich, andererseits würden genauso viele Ski verkauft werden, da die Leute ja nicht das Skifahren aufhören würden. Dann kaufen sie eben andere Skier. Es wäre aber trotzdem schade gewesen, da die Auswahl geringer geworden wäre.“

 



Gregor Röslmaier schreibt für ISPO.com. Autor: Gregor Röslmaier