Ressourcenschonung und Umweltverträglichkeit stehen für Marlen von Trailkitchen trendmäßig an erster Stelle. Die Münchner (Ultra)Trailrunnerin, die auf ihrem Blog über Training, Wettkämpfe und gesunde Ernährung schreibt, ist überzeugt, dass Kunden mittlerweile eine lückenlos nachhaltige Produktionskette erwarten. Sie sieht vor allem Potential in synthetischen Alternativen zu tierischen Materialien wie Daune.
Lifestyle-Profi Rebecca hat bei Instagram über 15.000 Follower und geht noch einen Schritt weiter: Sie hofft auf weitere Entwicklungen in puncto Recycling. Projekte von Adidas, Patagonia oder Vaude zur Aufbereitung von PET-Flaschen, Plastikmüll oder ihrer eigenen Produkte sind für sie der Weg in die Zukunft. Ein cleverer PR-Coup gepaart mit Umweltbewusstsein wird von den Endkonsumenten augenscheinlich belohnt und ein bisschen „fair & öko“ reicht schlicht nicht mehr.
Bloggerinnen aus dem Lifestyle- und Fitnessbereich fühlen sich von der Industrie und den dazugehörigen Werbebotschaften gut abgeholt – empfinden sich sogar überproportional gut vertreten. Ganz anders verhält es sich im Outdoorsegment.
Noch. Denn das wird und muss sich ändern, plädiert z.B. Cindy von runfurther, die regelmäßige Frauen-Lauftreffs als Trainerin begleitet und aus erster Hand weiß, wieviel Kaufpotential ungenutzt bleibt. Jules und Barbara, zwei vom elf-köpfigen Kern der Munich Mountain Girls tragen aktiv dazu bei. Ihr Wunsch ist es, dass die Industrie, aber ebenso der Tourismus das Potential (junger) Frauen erkennt und in Style, Funktionalität und Ansprache weiblicher und jünger wird.
Ein Trend, den Karoline Rettig, Marketingleiterin von Schöffel, bestätigt. Vor allem im Bereich Skitouring und Winterwandern erkennt man bei Schöffel das Potential und passt die Produktpalette an die weibliche Kundin an.
Während für Bergfexe und Technologieverliebte Membran vor Mode steht, entscheidet sich Caroline Kynast für beides. Die Fashion-Influencerin aus München sieht darin auch den größten Trend der Branche und beobachtet, dass ursprünglich funktionelle Outdoorstücke zu Status-Symbolen im urbanen Raum werden und beschreibt eine oversized Gore-Tex® Jacke, die mit einem Handgriff zur lässigen Umhängetasche wird.
Caroline zieht die Parallele zum Mini Cooper, der mittlerweile ganz selbstverständlich als Lifestyle Statement vor dem 4-Sterne-Hotel parkt. Auf derlei Salonfähigkeit setzt auch Eisbär. Seit Jahrzehnten sorgen die Mützen im professionellen Skisport verlässlich für warme Ohren, die Marke sieht ihr Wachstumspotential aber klar im Urban & Style Segment.
Dass sie dabei nicht auf gewohnte Funktionalität verzichten, beweist der konsequente Einsatz hochwertiger Materialien, wie beispielsweise verwebtes Reflektorgarn, das in Stadt und Land für Sichtbarkeit sorgt.
Für Vlogger Marius Quast liegt ein wichtiger Trend 2019 im Unsichtbaren. Er erwartet eine zunehmende digitale Vernetzung von Outdoorhardware untereinander. So sollten zum Beispiel Sensoren in Kleidung mit denen in Skiern gekoppelt sein und dadurch Gewichtsverlagerungen und Trainingseffekte messbar machen. Auch Fitnessbloggerin Linda sieht im Bereich Tracking und Künstliche Intelligenz noch lange kein Ende.
Sie selbst teilt ihre Erfolge regelmäßig mit ihren knapp 100.000 Fans auf Instagram und begründet dies mit dem Wunsch, sich zu vergleichen – mit anderen und mit sich selbst. Eine Entwicklung, auf die Wearable-Hersteller wie Garmin mit neuen Produkten antworten, dabei aber betonen, dass Kampagnen wie #beatyesterday nicht automatisch bedeuten, schneller, sondern vielleicht eine schönere Strecke zu laufen.
Bei aufstiegsorientierten Skiern, Tourenschuhen, Schlafsäcken oder Jacken ist ein annäherndes Minimum an Packmaß und Gewicht bereits erreicht, Youtuber und Skibergsteiger Tobias spekuliert dennoch auf noch leichteres Equipment. Seine Trendprognose für 2019 sind insbesondere Entwicklungen im Bereich alpiner Sicherheit, wie gewichtsreduzierte Lawinenrucksäcke.
Eine Innovation, die Kilian teilt. Der Ski-Enthusiast beobachtet, dass es immer mehr Leute ins freie Gelände zieht und es dafür immer mehr Equipment gibt. So zum Beispiel von der Skifirma Original+ aus Salzburg. In ihrem Startjahr 2018 haben sie den ISPO Award Gold im Bereich Snowsports gewonnen und maßschneidern Skier, die an Fahrkönnen, Größe und Gewicht angepasst sind und damit für ein sicher(er)es Fahrvergnügen sorgen. Für Kilian steht fest: „Sicherheit wird Trend.“