Freerider – egal, ob Freeskier oder Snowboarder – lieben ihn: den Flow. Der Zustand des schwerelosen Dahingleitens ist ein absolutes und unbedingtes Glücksgefühl. Der Flow im Schnee findet sich meist abseits präparierter Skipisten im freien Gelände. Die körperliche und alpine Herausforderung, das Erleben der eigenen Fähigkeiten, die unberührte Natur und auch ein Quäntchen Ungewissheit machen den besonderen Reiz des Freeridens aus.
Dabei gibt es einige Ski-Gebiete, die sich zum Powdern besonders eignen. ISPO.com präsentiert die besten Freeride Spots der Alpen:
Nicht umsonst gilt Andermatt als Mekka für Freerider. Bei Neuschnee verwandelt sich das abwechslungsreiche Gelände rund um den Gemsstock in eine perfekte Spielwiese für Powderfans. Neben weiten, offenen Hängen sorgen enge Couloirs und anspruchsvolle Steilwandabfahrten für actionreiches Abfahrtsvergnügen. Die meisten Runs sind schon nach einem kurzen Hike erreicht. Belohnt wird die Mühe mit endlosen Abfahrten, weit abseits vom Trubel des Skigebiets.
- Das macht Andermatt zum perfekten Spot: kurze Aufstiege und endlose Abfahrten; perfektes Gelände, weg vom Pistentrubel, Schneesicherheit
- Diese Runs keinesfalls verpassen: Felsental, Guspis, Gfallen, Giraffe
- Must-Do abseits vom Powder: Rodeln am Furkapass
- Treffpunkt für Freerider: Basecamp Andermatt
- Bergführer vor Ort: Andermatt Guides
- Tagesskikarte: ab 79,- CHF (flexibles Preissystem)
Die Skidestination Engelberg ist ein Paradies für Freerider. Kaum ein anderes Revier bietet so abwechslungsreiches Gelände wie der kleine Skiort in Obwalden. Treeruns, offene Hänge, Steilstücke, Gletscherabfahrten und rasante Abseilpisten lassen keine Wünsche offen. Besonders charmante Aufstiegshilfen sind die nostalgischen Buiräbähnli, mit denen man gemütlich auf den Berg gondelt.
- Das macht Engelberg zum perfekten Spot: leicht erreichbare Freerides, variables Gelände vom Treerun bis zur Gletschertour; schneesicher, internationales Flair
- Diese Runs keinesfalls verpassen: Laub, Steinberg, Galtiberg
- Must-Do abseits vom Powder: Drink in der Gletscherspalte
- Treffpunkt für Freerider: Ski Lodge Engelberg
- Bergführer vor Ort: Engelberg Mountain Guide
- Tagesskikarte: ab 57,- CHF (variiert je nach Datum)
Das Salzburger Sportgastein hat sich in den letzten Jahren vom Geheimtipp zum Freeride Hotspot entwickelt. Die Infrastruktur am Talschluss des Gasteiner Tals ist übersichtlich: eine Gondel und ein Schlepplift. Doch mehr braucht es nicht. Gerade diese Ursprünglichkeit macht den besonderen Reiz der Freeride-Destination aus.
Zum Einfahren eignen sich am Besten die weiten und sanften Hänge direkt neben der Piste. Dann geht es rüber in die „Nord“, wo auf dem Weg zur Mautstation 1.400 Tiefenmeter warten. Wer es abenteuerlicher mag, entscheidet sich für den kurzen Aufstieg zum Salesenkogel. Highlight des Reviers ist die anspruchsvolle Abfahrt vom Schareck, die mit der Tauernschleuse über das Skigebiet des Mölltaler Gletschers erreicht wird.
- Das macht Sportgastein zum perfekten Spot: Weite Hänge & Abgeschiedenheit = Alaska-Feeling pur, variantenreiche Hänge, internationales Freeride-Flair
- Diese Runs keinesfalls verpassen: Kreuzkogel-Nord, Salesen, Schareck
- Treffpunkt für Freerider: Haeggbloms Bar in Gastein
- Must-Do abseits vom Powder: Therme Gastein
- Bergführer vor Ort: Freeride Gastein
- Tagesskikarte: 58,50 EUR
Steil sind sie und imposant die mächtigen Dachsteinsüdwände. Nicht nur Langläufer und Tourengeher fühlen sich hier wohl. Auch für Freeskier gibt es Einiges zu entdecken. Die Abfahrt über das Edelgrieß gilt unter Powderfreunden als eine der schönsten Freerides der Alpen. Erfahrene Cracks bevorzugen die steilen Rinnen unterhalb der Südwand. Wer am Dachstein unterwegs ist, sollte alpine Erfahrung, perfekte Skitechnik und Trittsicherheit mitbringen. Erreicht werden die meisten Runs über den „Stairway to Heaven“, eine senkrechte Eisenleiter, welche circa 20 Meter hinauf zum Rosemarie-Stollen führt.
- Das macht den Dachstein zum perfekten Spot: sagenhafte Steilwandabfahrten und senkrechte Eisenleitern sorgen in Aufstieg und Abfahrt für mächtig Adrenalin.
- Diese Runs keinesfalls verpassen: Edelgrieß, Schwadering, Rote Rinn, Gruberkar
- Must-Do abseits vom Powder: Skywalk mit Hängebrücke und Eispalast
- Bergführer vor Ort: Bergführerbüro Ramsau am Dachstein
- Tagesskikarte: 50,50 EUR (variiert je nach Datum)
Obwohl das Vorarlberger Kleinwalsertal in Österreich liegt, wird es hauptsächlich von deutschen Freeridern frequentiert. Denn die einzige Zufahrt zu dem von Bergen umgebenen Tal erfolgt über das Allgäu. Die drei Skigebiete am Walmendinger Horn, Ifen und der Kanzelwand bieten unzählige Powderruns für jeden Geschmack: Steile Rinnen für Techniker, weite Pulverhänge für Speedliebhaber, Treeruns für Schlechtwetter, Grashänge bei wenig Schnee und schöne Cliffs für alle, die Airtime lieben.
- Das macht das Tal zum perfekten Spot: Geheimtipp mit 1.000 Möglichkeiten, gemütliches Flair, romantische Unterkünfte für jeden Geldbeutel, Familientauglich
- Diese Runs keinesfalls verpassen: Gehrenhänge, Hahnenköpfle, Giebelhaus
- Must-Do abseits vom Powder: Casino Kleinwalsertal in Riezlern
- Treffpunkt für Freerider: Alpinlodge Auenhütte
- Bergführer vor Ort: Bergschule Kleinwalsertal
- Tagesskikarte: 52,50 EUR
Imposante Felsformationen, steile Rinnen und das weltweit einzigartige Panorama machen den Sellastock zu Italiens Freeride-Destination Nummer Eins. Als Terrasse der Dolomiten wird der Sass Pordoi gerne bezeichnet. Zu Recht. Das sonnenverwöhnte Gipfelplateau mit Aussicht bietet unzählige Abfahrtsvarianten direkt in Liftnähe. Wer das Abenteuer liebt und über ausreichend alpine Kenntnisse verfügt, der sucht sich eine noch unberührte Rinne und steigt zu Fuß hinauf. Die Möglichkeiten sind endlos. Seil und Kletterausrüstung nicht vergessen. An einigen Stellen muss je nach Verhältnissen gesichert werden.
- Das macht den Sellastock zum perfekten Spot: Die perfekte Kombination aus idealem Skigelände, Panorama und Dolce Vita; Rinnenparadies, familientauglich
- Diese Runs keinesfalls verpassen: Mittagstal, Val Lasties, Canale Joel und Holzer
- Must-Do´s abseits vom Powder: Bombardino trinken in Canazei
- Treffpunkt für Freerider: Wein Bar „Oma“ in Canazei
- Bergführer vor Ort: Pro Guide Francesco Tremolada
- Tagesskikarte: ab 54,- EUR (variiert je nach Datum)
- Mehr Info: Buch „Freeride in Dolomiti“
Komplex und selektiv ist das Freeride-Gelände im charmanten Bergdorf La Grave. Das Revier in den Hautes Alpes Frankreichs gilt als eines der exotischsten Skigebiete der Welt. Präparierte Pisten, Absperrungen und Warnschilder sucht man hier vergeblich. Das ursprüngliche Bergdorf gehört voll und ganz den Freeridern und Tourengehern. Doch wer einfach nur unbeschwert Powdern gehen will, ist hier falsch. Das anspruchsvolle Gelände verlangt einen kompletten Alpinisten, der über ausreichend Power für lange Runs und perfekte Technik verfügt.
Ohne ortskundigen Bergführer sollte man sich besser nicht an die großen Steilabfahrten wagen. Zu groß ist die Gefahr sich zwischen engen Couloirs, Gletscherspalten, Felsabbrüchen und Eisrinnen zu verlieren. Leider ist die Zukunft des kleinen Freeride-Juwels ungewiss. Kurz vor dem endgültigen Aus wurde die legendäre „Téléphériques des Glaciers de la Meije“ mit ihren bunten Gondeln von einem neuen Pächter übernommen. Welche Veränderungen daraus resultieren, ist noch unklar.
- Das macht La Grave zum perfekten Spot: Extremes Freeridegelände der Extra-klasse, Wiege des Freesking, ursprüngliches, aber dennoch internationales Flair
- Diese Runs keinesfalls verpassen: La Voûte, Vallons de la Meije
- Treffpunkt für Freerider: Skiers Lodge La Grave
- Must-Do´s abseits vom Powder: Le K2 Pub
- Bergführer vor Ort: ProVallone Guiding
- Tagesskikarte: ab 45,- EUR (variiert je nach Datum)
Powderfelder, Cliffjumps, natürliche Pipes und die schneesichere Höhenlage machen das Kitzsteinhorn zum absoluten Highlight für Freerider. Die fünf ausgeschilderten Routen bieten Backcountry-Fun vom Feinsten:
An den Freeride Info Points gibt es auf einer topografischen Karte Wissenswertes über die Steilheit des Hanges, Gefahrenstellen und die schönste Line. Außerdem warten Workshops für Anfänger und Fortgeschrittene in Kooperation mit zwei Skischulen an den Freeride Mondays.
- Das macht das Kitzsteinhorn zum perfekten Spot: Schneesicherheit schon im Frühwinter und variantenreiches Terrain für alle Könnerstufen
- Diese Runs keinesfalls verpassen: Ice Age, Jump Run, Pipe Line
- Treffpunkt für Freerider: Freeride Info Base zentral beim Alpincenter
- Must-Do´s abseits vom Powder: Backflip Bar
- Bergführer vor Ort: Bergführer Zell am See/Kaprun
- Tagesskikarte: 58,- EUR
- Sports BusinessZwischen Powder und Prinzipien: Skitouren mit Mehrwert
- SportsTechStatus Quo: Snowboard Step-In-Bindungen