Das Bergsteigen umfasst viele Facetten: Da gibt es moderne Allrounder, die in Fels und Eis, mit Big Wall- und Free Solo-Projekten gleichsam brillieren, Höhenbergsteiger*innen, die in Rekordzeit oder als die Ersten die höchsten Gipfel der Welt bestiegen haben oder ihren eigenen Stil entwickelt haben. Zugleich ist die Grenze zwischen (Eis-)Kletterern, Bergsteigern und Skibergsteigern schmal. Ob Reinhold Messner oder Südtirolerin Tamara Lunger: Platz am Berg ist heute für jeden. Was die Bergfexe miteinander vereint, ist ihre Leidenschaft für die Berge. Und das Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit. Denn wer den Berg mühsam besteigt und die Schönheit der Natur bestaunt, will diese auch schützen. Nicht wenige sind mittlerweile wahre Klima-Botschafter*innen in der ganzen Welt. ISPO.com zeigt euch die Alpinist*innen, die man kennen und denen man folgen muss. Nervenkitzel und feuchte Hände, aber ebenso Gipfel-Euphorie inklusive.
Unmöglich? Das gibt es für Nirmal Purja, auch bekannt als Nims oder Nimsdai, nicht. Hinter die Winterbesteigung des K2, die lange unmöglich schien, setzte der ehemalige Elitesoldat 2021 einen Haken. Und unter dem Projektnamen „Mission Possible“ bestieg der in Nepal geborene Bergsteiger alle Achttausender in 6 Monaten und 6 Tagen, stellte dabei mehrfach Rekorde auf und lenkte gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf die
nepalesische Bergsteiger-Community. Zum Vergleich: die bis dato schnellste Zeit, um alle Gipfel in der Todeszone zu besteigen, lag bei über 7 Jahren. Als „14 Peaks“ ist Nims Rekord-Expedition auch auf Netflix verfügbar. Und welche scheinbar unmöglichen Projekte er in der Zukunft angeht, bekommt man als Erstes auf Social Media mit.
Er ist wohl der bekannteste Bergsteiger der Welt. Als Erste bestiegen Reinhold Messner und Partner Peter Habeler den Mount Everest ohne die Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff. Später erklomm er den höchsten Berg der Welt als Erster im Alleingang. Messner ist auch der erste Mensch, der am Gipfel aller vierzehn Achttausender oben anschlagen konnte - ganz ohne Flaschensauerstoff.
Auf Instagram gibt der Altmeister Einblicke in sein heutiges Leben: in Projekte als Speaker, Filmemacher oder Gründer des Messner Mountain Museums. Und er reflektiert über seine eigenen Leistungen und Erfolge und die der heutigen Weltspitze im Extrembergsteigen.
Gerlinde Kaltenbrunner kann quasi als das weibliche Pendant zu Reinhold Messner gesehen werden. Als erste Frau der Welt bestieg die Österreicherin alle Achttausender. Damit war sie zwar nicht die erste Frau, der die Besteigung aller Gipfel in der Todeszone gelang, aber die erste, der dies ohne Hilfe von Sauerstoff und Hochträgern gelang. Viele sehen dies als die wirklich alpinistische Herausforderung und bedeutendere sportliche Leistung an.
Auf ihrer eher kleinen und persönlichen Social Media Präsenz kann man mit der heute 51-Jährigen up to date bleiben und sie auf ihren Touren, Expeditionen und Reisen begleiten. Wer in ihre Fußstapfen treten will, bekommt hier auch mit, wenn es von ihr geführte Touren gibt oder sie bei Events als Ausnahmesportlerin und Rednerin auftritt.
Andrzej Bargiel besteigt nicht nur die gefährlichsten und schwierigsten Berge in einem Wahnsinnstempo, sondern hat meistens auch noch seine Ski dabei. Er bezwang nicht nur den berüchtigten K2, sondern fuhr 2018 als erster Mensch überhaupt den 8611 Meter hohen und damit zweithöchsten Gipfel der Welt auf Ski ab, ohne die Ski dabei abzuschnallen.
Bargiel gewann außerdem die „Snow Leopard“-Auszeichnung für die Besteigung der fünf höchsten Gipfel der ehemaligen Sowjetunion.
Auf seinen Socials zeigt sich der Pole aktuell solidarisch mit der Ukraine und setzt ein Statement gegen den Krieg.
Tamara Lunger bezeichnet sich selbst als „Soul Mountaineer“, ihre große Liebe gilt den Bergen. Das soll aber nicht über ihre großartigen Leistungen hinwegtäuschen, bei denen sie auf jeden Fall mit den Männern mithalten kann: Sie war auf Expedition in Sibirien, wo es bis zu minus 70 Grad kalt wird, mit dem Gleitschirm in Indien und stand bereits auf dem Gipfel des Nanga Parbat und K2, der auch als „Savage Mountain“ gilt.
Auf ihrem Instagram-Profil zeigt Lunger aber auch, was es heißt, als Frau am Berg unterwegs zu sein. Ebenso geht sie dort offen mit den Tragödien um, die sie bereits am Berg erlebt hat. Beim Versuch einer Winterbesteigung des K2 verlor sie zwei gute Freunde und Mitglieder ihrer Seilschaft. Auf Instagram verarbeitet sie ihre Trauer, aber zeigt auch persönliche Einblicke, wie es ist, als Frau auf den höchsten Gipfeln unterwegs zu sein.
David Göttler ist einer der besten Extrembergsteiger Deutschlands. Der Pro-Alpinist und ausgebildete Bergführer ist vor allem für seine Besteigungen mit leichtem Gewicht, in kleinen Teams und ohne Sauerstoff bekannt, denn vor allem in diesem Bereich sieht er die Weiterentwicklung des Höhenbergsteigens. So war Göttler unter anderem auf leichter, wenn auch technisch überaus herausfordernder Mission mit Kilian Jornet im Himalaya unterwegs.
Auf seinem Profil gibt der gebürtige Münchner Einblicke in sein Leben zwischen Chamonix und Spanien, in Trainingsroutinen und Gleitschirmflüge, genauso wie seine Expeditionen im Himalaya auf die höchsten Gipfel der Welt. Tipps zu Motivation und mit gescheiterten Projekten umzugehen, gibt Göttler auch im ISPO.com Interview.
Colin Hayley ist vor allem für seine Speed-Rekorde in extrem technischen Routen in Nord- und Südamerika bekannt. Er überquerte die Torres de Paine in Patagonien bereits zwei Mal, einmal davon in unter 24 Stunden mit Free Solo-Ass Alex Honnold.
Daneben hat der US-Amerikaner einige der spektakulärsten Routen in Alaska erstbegangen und dort Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Auf Social Media gibt er Einblicke in Eis- und Big Wall-Klettereien, bei denen man allein beim Durchscrollen schon mal feuchte Hände bekommen kann.
Die viermalige Weltmeisterin im Eisklettern und mehrfache Weltcup-Siegerin hat auch auf Instagram einige spannende Geschichten zu bieten. Die in Sachsen geborene Profi-Alpinistin lebt mittlerweile in Berchtesgaden, zeigt aber auf ihrem Profil Eindrücke von Klettereien und Expeditionen rund um den Globus, zusammen mit Bergsteiger-Ehemann Luka Lindič. Während Papert in ihrer Wettkampfzeit oft auch die männliche Konkurrenz hinter sich ließ, gibt die Ausnahme-Athletin auch heute noch den Ton an, was Erstbesteigungen in kniffligen und bis dato unbegangenen Routen angeht. Sie ist immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen, trainiert dafür hart und ist oft mit Freunden wie Caro North im Team unterwegs
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