Stoff aus Viskose
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Mariana Beltrán/Unsplash.com
LISTICLE/20.07.2023
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7 Dinge, die du über Viskose wissen musst

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Viscose fühlt sich an wie Seide, kostet aber deutlich weniger – und ist damit ein gefragter Stoff für Sport- und Outdoor-Bekleidung. Sie liegt angenehm auf der Haut, wirkt temperaturregulierend und ist biologisch abbaubar. In der Kommunikation setzen viele Marken auf diese „grüne“ Wirkung. Doch Vorsicht: Konventionelle Viscose ist nur auf den ersten Blick nachhaltig. Der Herstellungsprozess ist oft ressourcenintensiv – und damit kritisch zu betrachten.

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Zuletzt geupdated: 14.05.2025

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Was ist Viskose?

Viskose ist eine chemisch hergestellte Faser auf Basis von Zellulose – einem natürlichen Rohstoff. In der Mode ist sie auch unter dem Namen „Rayon“ bekannt und wird oft als künstliche Alternative zu Seide verwendet. Der Stoff ist vielseitig und eignet sich gut für Kleider, Blusen oder Röcke.

Viskose fühlt sich weich an, ist atmungsaktiv und fällt besonders schön. Sie lässt sich gut färben und wird häufig als Ersatz für Seide oder Baumwolle eingesetzt. Kleidung aus Viskose ist angenehm zu tragen und wirkt oft leicht glänzend. Wichtig zu wissen: Bei falscher Pflege kann der Stoff einlaufen oder die Form verlieren. Auch in Sachen Haltbarkeit ist er etwas empfindlicher als andere Materialien.

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Viskose ist ein halbsynthetischer Rohstoff

Viskose wird aus Zellulose hergestellt – einem natürlichen Rohstoff, der in Holz vorkommt. Sie stammt meist aus Buchen-, Fichten-, Eukalyptus- oder Bambusholz und wird in einem chemischen Verfahren zu Fasern verarbeitet. Dabei wird die Zellulose unter hohem Druck in Faserform gepresst. Deshalb spricht man von einem halbsynthetischen Material: Viskose ist weder eine rein natürliche Faser wie Baumwolle oder Seide, noch eine vollständig synthetische wie Polyester.

Der Markt für Viskose-Stapelfasern wächst rasant: von 27,37 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 auf voraussichtlich 40,26 Milliarden bis 2032 – ein jährliches Wachstum von 8,4 %. Nachhaltigkeit ist längst keine Option mehr, sondern Pflicht. Wer heute auf nachhaltige Viskose setzt – etwa recycelte Fasern – verschafft sich einen Vorsprung. 2022 bestand bereits 0,5 % der künstlichen Zellulosefasern aus recycelten Materialien. Das hilft nicht nur bei der Erreichung von Umweltzielen, sondern senkt Kosten und stärkt die Markenbindung bei einer umweltbewussten Zielgruppe.

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Darum ist die Kunstseide Viskose so pflegeleicht und vielseitig

Beim Viskoseverfahren lassen sich Zellulosefasern gezielt in Länge, Festigkeit und Stabilität anpassen. Diese Flexibilität macht Viskose nicht nur besonders vielseitig und ideal für Mischgewebe, sondern auch deutlich pflegeleichter als reine Naturfasern: Sie lässt sich einfach waschen, muss kaum gebügelt werden und nutzt sich langsamer ab. Zudem ist Viskose hautfreundlich und wirkt klimaregulierend.

Für Modemarken bietet Viskose 2025 eine smarte Lösung, um zentrale Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit zu meistern. Sie ist einfach zu verarbeiten, gut kombinierbar mit anderen Materialien und ermöglicht langlebige, pflegeleichte Kleidung. Das reduziert Retouren, erhöht die Kundenzufriedenheit – und steigert den Markenwert. Auch wirtschaftlich ist Viskose attraktiv: Sie hilft dabei, Qualitäts- und Preisziele gleichzeitig zu erreichen.

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Viskose absorbiert Feuchtigkeit

Da Viskose auf dem natürlichen Rohstoff Zellulose basiert, hat sie ähnlich gute klimaregulierende Eigenschaften wie Naturfasern – etwa Baumwolle oder Wolle. Sie ist stark saugfähig und kann bis zu 400 Prozent ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Gleichzeitig fühlt sich der Stoff nicht nass an, sondern wirkt angenehm kühlend. Ein klarer Vorteil gegenüber reinen Naturfasern: Viskose trocknet extrem schnell und ist deshalb beliebt für Reisehandtücher, vegane Sneaker oder Outdoor-Textilien.

Für Marken im Outdoor-, Reise- oder Athleisure-Bereich ist Viskose ideal für Produkte, die mit Schweiß in Kontakt kommen: Ihre Fähigkeit, große Mengen Feuchtigkeit aufzunehmen, ohne sich feucht anzufühlen, sorgt für hohen Tragekomfort. Ein Schuhlabel kann etwa mit Viskosefutter dafür sorgen, dass Sneaker auch nach langem Tragen frisch bleiben. Und da der Stoff schnell trocknet, verkürzt er auch die Produktionszeiten – was Energie spart und Prozesse effizienter macht. Wer Produkte entwickelt, bei denen Komfort und Funktion zählen, findet in Viskose eine atmungsaktive Lösung, die moderne Kund*innen überzeugt.

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Die Zellulose-Fasern sind hautverträglicher als Kunstfasern

Bei der Herstellung von Viskose wird kein Erdöl eingesetzt, und der Anbau von Zellulose kommt meist ohne den Einsatz von Pestiziden aus. Das wirkt sich positiv auf die Hautverträglichkeit der Fasern aus: Reine Viskose enthält kaum Schadstoffe und ist besonders geeignet für Allergiker*innen.

Genau deshalb entscheiden sich immer mehr Konsumentinnen für zellulosebasierte Materialien wie Viskose. Für Marken bedeutet das: Wer langfristig bestehen will, muss sich auf diesen Wandel einstellen. Kleidung, die weich ist und für empfindliche Haut geeignet, bietet einen klaren Wettbewerbsvorteil. Und: Der Einsatz von pestizidfreien Fasern stärkt die Glaubwürdigkeit im Bereich Nachhaltigkeit. Wer heute auf verantwortungsvolle Materialien setzt, zeigt Kundinnen, dass Gesundheit und Umwelt keine Gegensätze sind – sondern zusammengehören. Dieses Engagement schafft Vertrauen und sorgt für echte Markentreue.

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Viskose ist biologisch abbaubar

Für die Herstellung von Viskose wird der nachwachsende Rohstoff Zellulose verwendet. Er ist in verschiedenen Holzarten enthalten und bleibt auch nach dem Viskoseverfahren biologisch abbaubar. Damit schneidet Viskose ökologisch besser ab als vollständig synthetische Materialien.

Für Mode- und Textilmarken bietet Viskose viele Vorteile: nicht nur aufgrund ihres geringen CO₂-Fußabdrucks, sondern auch wegen ihrer Vielseitigkeit und einfachen Verarbeitung. Ob Basics, Activewear oder Alltagsmode – Viskose überzeugt durch weichen Griff und hochwertigen Fall. Der Stoff lässt sich problemlos in bestehende Produktionsprozesse integrieren. So können neue Kollektionen effizient skaliert werden, ohne ständig neue Materialien beschaffen zu müssen.

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Trotzdem ist konventionelle Viskose nicht nachhaltig

Das Viskoseverfahren ist extrem energieintensiv. Zudem sind aufwendige chemische Umwandlungsprozesse nötig, um die Zellulose zu gewinnen. In flüssiger Form oder als giftige Dämpfe verursachen diese Chemikalien erhebliche Umweltbelastungen in den Produktionsregionen. Die Folgen sind nicht nur ökologisch problematisch – sie gefährden nachweislich auch die Gesundheit der Menschen in und um die Fabriken.

Deshalb sollten Marken in umweltfreundlichere Viskose-Alternativen investieren oder mit nachhaltigen Lieferanten zusammenarbeiten. So lassen sich die Erwartungen an grünere Produkte erfüllen – und gleichzeitig ein verantwortungsbewusstes, zukunftsfähiges Geschäftsmodell aufbauen

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So erkennst du nachhaltigere Viskose

Beim Kauf von Viskose spielen mehrere Faktoren eine Rolle: der Ausgangsrohstoff, die Herstellung und die Weiterverarbeitung. Bei der Viskose-Art „Modal“ stammt die Zellulose überwiegend aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Bezeichnungen „Lyocell“ oder „Tencel“ stehen für eine umweltfreundlichere Produktion aus Eukalyptus – bei der kein schadstoffhaltiges Abwasser in die Umwelt gelangt. Auch „Lenpur“-Viskose kommt ohne chemische Zusätze aus. Das Besondere: Für dieses Material wird kein einziger Baum gefällt, da die Zellulose ausschließlich aus dem Rückschnitt von Bäumen gewonnen wird.

Für Unternehmen, die auf nachhaltige Materialien setzen, sind Alternativen wie Modal, Lyocell oder Lenpur ein starkes Zeichen. Diese Fasern erfüllen ökologische Standards und stärken das Markenprofil. Wer Verantwortung übernimmt und auf umweltschonende Stoffe setzt, zeigt Kund*innen, dass Natur und Qualität zusammengehören – und schafft damit Vertrauen, das langfristig bindet.

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Fazit: Ist Viskose gut?

Obwohl die Viskosefaser nicht so nachhaltig ist wie es scheint, hat es in Puncto Umweltfreundlichkeit Vorteile gegenüber anderen chemischen Fasern wie zum Beispiel Polyester. Die Vorteile von Viskose sind also:

  • Nachhaltiger als die meisten Chemiestoffe
  • Verschafft Komfort beim Tragen von mit Viskose hergestellter Kleidung
  • Sorgt für Glanz bei der Kleidung (optischer Effekt)
  • Atmungsaktiv und kühlend
  • Feuchtigkeitsregulierend

Hinsichtlich dieser Vorteile kann die Frage, ob Viskose gut ist, durchaus mit einem "ja" beantwortet werden.

FAQ

Zum Schluss haben wir die häufigsten Fragen rund um das Thema Viskose für dich zusammengefasst.

Ist Viskose nachhaltig?

Viskose gilt im Vergleich zu vielen anderen Stoffen als nachhaltiger, da sie aus pflanzlichen Reststoffen hergestellt wird. Allerdings ist der Herstellungsprozess problematisch für die Umwelt: Er erfordert viel Energie und setzt Chemikalien wie Schwefelsäure ein, die schädlich für Mensch und Natur sind.

Unternehmen, die Viskose in ihre Lieferkette integrieren wollen, sollten darauf achten, Nachhaltigkeit und Produktionsbelastung in Einklang zu bringen. Im Vergleich zu synthetischen Fasern wie Polyester ist Viskose umweltfreundlicher – doch noch besser sind Produktionsmethoden mit geschlossenen Kreisläufen oder die Verwendung von Zellulose aus zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft. So lassen sich Umweltauswirkungen reduzieren und gleichzeitig das Markenimage stärken.

Was sind die Nachteile von Viskose?

Viskose darf nicht in den Trockner, da sie einlaufen kann. Außerdem ist der Stoff anfällig für Knötchenbildung und hat eine geringe Reißfestigkeit. Marken können diese Schwächen ausgleichen, indem sie Viskose mit robusteren Fasern mischen oder durch moderne Veredelungsverfahren ihre Stabilität und Haltbarkeit verbessern. So lässt sich die Performance des Materials steigern – und auch das Nutzungserlebnis für die Kund*innen optimieren.

Ist Viskose atmungsaktiv?

Viskose ist feuchtigkeitsregulierend und atmungsaktiv. Zudem ist die halbsynthetische Faser allergikerfreundlich – ideal also für Bekleidungstextilien.

Aus Unternehmenssicht lohnt es sich, diese Eigenschaften gezielt zu kommunizieren: Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsmanagement sprechen Kundinnen an, die Komfort und Funktionalität schätzen. Wer Viskose in Activewear- oder Sommerkollektionen integriert, bietet eine moderne Mischung aus Tragekomfort und Stil – und positioniert sich nah an den Bedürfnissen der heutigen Konsumentinnen.

Ist Viskose gut oder schlecht?

Ob Viskose gut oder schlecht ist, hängt davon ab, welche Kriterien für dich im Vordergrund stehen. Es gibt verschiedene Aspekte, die berücksichtigt werden sollten.

Vorteile von Viskose:

  • Nachhaltiger als viele andere chemisch hergestellte Fasern
  • Hoher Tragekomfort
  • Verleiht Kleidung einen edlen Glanz
  • Atmungsaktiv und kühlend
  • Reguliert Feuchtigkeit gut

Aber es gibt auch Nachteile:

  • Die Herstellung kann umweltschädlich sein
  • Weniger strapazierfähig als andere Stoffe – neigt zu Pilling und Abnutzung
  • Kann beim Waschen einlaufen, besonders bei heißem Wasser oder Trocknern
  • Der Produktionsprozess ist oft energie- und chemieintensiv

Für Textilmarken gilt: Wer mit nachhaltigen Viskose-Anbietern zusammenarbeitet oder transparente, umweltschonende Prozesse zeigt, gewinnt das Vertrauen umweltbewusster Kund*innen, stärkt das Markenimage und sichert sich Marktanteile im Textilsektor.

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