Snowboarden/19.01.2018

Die wichtigsten Entwicklungen in der Snowboardbranche 2018

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Wer davon spricht, dass der „Trend“ Snowboarden (lange) vorbei ist, hat von der Snowboardszene nicht viel verstanden. Beim Snowboarden geht es schon lange nicht mehr um einen „Trend“ oder gar einen „Hype“.  Vielmehr geht es um eine Sportart, die sich weiter entwickelt hat. Das sagt Kim Scholze, sie kennt die Snowboardbranche schon seit Jahrzehnten und leitet bei der ISPO Munich die Bereiche Snowboard, Ski und Outdoor.

Beim Snowboarden immer wichtig: Mit Freunden cruisen gehen
Beim Snowboarden immer wichtig: Mit Freunden cruisen gehen

Snowboarden legt im Vergleich zu vielen anderen Sportarten mehr Wert auf Individualität. Das ist der Charme des Snowboardens, es verleiht der Sportart ihre Authentizität und ist Teil ihrer DNA. Die Snowboardbranche hat sich aber in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt.

Drei Punkte sind dabei ganz entscheidend:

1. Die wirtschaftliche Konsolidierung und steigende Absatzzahlen

Vor einigen Jahren gingen die Absatzzahlen im Bereich Snowboarden zurück, das ist sicherlich richtig. Doch für den Winter 2016/17 und die ersten Monate der Saison 2017/18 haben sich die Abverkaufszahlen im Bereich Snowboard erholt und steigen wieder. Parallel dazu wurde – durch die schwierigen letzten Jahre – der Markt bereinigt. Es werden weniger Vorjahres-Auslaufmodelle angeboten.

Lager mit Altware sind so gut wie leer. Zudem werden qualitativ-hochwertige Verleihangebote, auch durch sogenannte Season Rentals, immer wichtiger. Beispielsweise können Eltern für rund 150 Euro für ihren Nachwuchs Board, Boots und Bindung für eine komplette Saison, inkl. hochwertiger Beratung und Pflege, leihen.

2. Snowboarder als Teil einer großen Snowsports-Gemeinde

Der Einstieg in den Snowboardsport fällt durch solche Angebote viel leichter. Zudem sind die Snowboarder der ersten und zweiten Generation längst erwachsen geworden und wollen ihren eigenen Kindern (und Enkeln!) den Spaß und die Leidenschaft am Snowboarden vermitteln. Der ganze Sport stellt sich dadurch breiter auf. Es geht um schneebegeisterte Sportliebhaber – egal ob 5, 15 oder 75 Jahre. Hier spielt der Dogmatismus von einst und die Abgrenzung zum Skifahren überhaupt keine Rolle mehr. 

Denn der Nachwuchs selbst unterscheidet sowieso nicht, ob er sich zum Boarden oder zum Skifahren trifft. Das zeigt sich teilweise auch schon in den Skiclubs. Hier gehen die Freeskier und die Snowboarder oft gemeinsame Wege.

Diese Entwicklung ist auch bei einigen Snowboard-Marken zu beobachten, auch diese haben ihr Kundenspektrum erweitert. Oberstes Ziel ist es, gutes Equipment herzustellen, egal ob es dann von einem Freeskier oder einem Snowboarder genutzt wird.

Deutlich wird das im Snowsports Segment auf der ISPO Munich 2018: Dort zeigen in den Hallen B2 bis B6 viele Freeride-, Snowboard- und Freeski-Brands ihr Portfolio. Sie alle stellen hier gemeinsam aus und profitieren davon. Viele Produktangebote richten sich sowohl an Snowboarder, als auch an Freeskier.

3. Öffnung der Branche in Richtung Outdoor

Eine weitere Veränderung, die auf den ersten Blick vielleicht überrascht: Snowboarden ist auch Teil einer ganz neuen, größeren Outdoor-Bewegung. Denn auch diese Branche hat sich verändert und ihr knorriges Bergsport-Image abgelegt. Viel eher geht es um die „Lust am Draußensein“.

Einige Boardsport-Brands haben dies erkannt, entwickeln sich hier weiter und bieten schon länger entsprechendes Equipment (Bekleidung, Schlafsäcke, Rucksäcke etc.) an.

Diese „Neu-Definition“ des Outdoor-Marktes bildete die ISPO Munich 2018, in einer komplett neu geschaffenen Outdoor-Halle (A4) ab.

Das Fazit für die Snowboardbranche 2018 fällt somit positiv aus. Nach einigen schwierigen Jahren geht es für die Snowboard-Branche wieder aufwärts: Mit gesundem Wachstum, ohne Dogmatismus und mit neuen Ideen für die Zukunft.