Einfach ausgedrückt: Es ist nichts anderes, als das Boxen ohne Gegner. Statt im Ring oder beim sogenannten Sparring gegeneinander anzutreten, beschränkt sich Fitnessboxen hauptsächlich auf das Training der erlernten Techniken.
Langweilig? Weit gefehlt. Wer einmal auf den Sandsack eingedroschen hat, wird feststellen, dass es zum Dampf-Ablassen kaum ein besseres Mittel gibt. Und bei der Partnerarbeit mit den Handpolstern, den sogenannten Pratzen, kann im Anschluss noch ein Gang höher geschaltet werden. Die ideale Methode, um Stress abzubauen und gleichzeitig richtig in Form zu kommen.
Ob Grundlagenausdauer, Schnellkraft oder Beweglichkeit – der gesamte Körper wird auf vielfältige Weise trainiert. Dass nebenbei auch noch ordentlich Kalorien verbrannt werden – bis zu 800 pro Stunde – und die überschüssigen Pfunde nur so purzeln, ist ein willkommener Nebeneffekt. Doch was macht das Fäuste schwingen zu so einem effektiven Workout?
Es ist vor allem die Kombination aus Grundlagenausdauer und explosiven Bewegungen, die Muskeln und Nervensystem fordern, sodass ein hoher Trainingsreiz gesetzt wird. Gleichzeitig werden bei fortgeschrittener Technik auch vermehrt Koordination und Gleichgewichtssinn angesprochen, was ein Höchstmaß an Konzentration erfordert und der Effektivität zusätzlich zugutekommt.
Nicht zuletzt spielt beim Fitnessboxen der Spaßfaktor eine große Rolle. Wer verlässliche Rezepte sucht, beim Sport dauerhaft am Ball zu bleiben, der wird beim Boxsport fündig. Spätestens nach drei bis vier Trainingswochen am Sandsack solltest du den körperlichen Effekt spüren: an deiner Figur, der Kraft, Explosivität und Kondition. Du fühlst dich rundum fit.
Grundsätzlich ist die Sportart für jeden geeignet. Wie bei allen Sportarten sollte man als Anfänger allerdings einen kurzen Gesundheitscheck vornehmen lassen, bevor man mit dem Training loslegt.
Obwohl klassisches Boxen seit jeher als Männerdomäne gilt, scheint die Fitness-Variante auch bei der Damenwelt auf großes Interesse zu stoßen. Experten sehen neben den schnellen Trainingsergebnissen vor allem psychische Aspekte als Ursache. Der Hamburger Box-Trainer Christian Görisch erklärt bei Men's Health: „Diese Kurse beanspruchen praktisch jede Muskelgruppe, verbessern Ausdauer, Schnellkraft sowie Kraftausdauer und trainieren auch die Psyche". Gestärkt wird also nicht nur der Körper, sondern auch das Selbstbewusstsein.
Wurde Fitnessboxen bis vor einigen Jahren vor allem in den Boxvereinen angeboten, steht der Trend inzwischen auch in den meisten Fitnessstudios auf dem Trainingsplan. Hier hat man nun die Qual der Wahl, denn häufig unterscheiden sich die Kurse hinsichtlich der Auswahl der Übungen. Hier die wichtigsten Varianten im Überblick:
- Box-Conditioning: Kommt dem klassischen Boxen am nächsten: Training mit Sandsack und Pratzen.
- Box-Aerobic: Box-Techniken werden synchron zur Musik ausgeübt, hoher Aerobic-Anteil.
- Tae Bo: Hier wird ebenfalls zur Musik trainiert. Enthalten sind Aerobic und Kickbox-Übungen.
- Body Combat: Vereint Elemente aus verschiedenen Kampfsportarten.
- Thaiboxen: Klassische Boxtechniken werden mit Tritten, Kniestößen und Haltetechniken kombiniert.
Fitnessboxen macht Spaß und ist effektiv. Die Sportart bringt viel Abwechslung und die Trainingseffekte können sich sehen lassen: Mehr Muskeln, bessere Ausdauer und vor allem Kraftausbau.
Du hast noch Fragen? In unserem nachfolgenden FAQ beantworten wir sie.
Boxen ist das ideale Ganzkörpertraining. Du beanspruchst mit jedem Schlag deine Arme, Brust, Schulter und Rücken.
Zuhause Boxen lernen ist kaum möglich. Du hast weder Boxsack noch einen Trainer, der dir alles zeigt. Du kannst zwar Schattenboxen, aber damit bleibst du in deinen Möglichkeiten was Trainingserfolge angeht eingeschränkt.
Beim klassischen Boxen kämpfst du gegen jemanden. Bei der Fitness-Variante schlägst du gegen einen Boxsack. Beide Methoden haben Vorteile: Beim klassischen Boxen trainierst du deine Reflexe und durch die Ausweichbewegungen werden Bauch- und Rückenmuskeln zusätzlich beansprucht. Beim Fitnessboxen bist du jedoch nicht von einer anderen Person abhängig und kannst komplett alleine trainieren.
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