
Jean Vuarnet (r.) war einer der großen Wegbereiter des Alpin-Sports auf dem Weg in die Moderne. Bei den Olympischen Winterspielen 1960 in Squaw Valley veränderte er seinen Sport gleich auf zwei Arten nachhaltig: Er war der erste, der bei den Olympischen Spielen auf Metallskiern fuhr und gewann. Es war der Anfang vom Ende der Holzskier in der Disziplin. Und: Vuarnet gilt als Erfinder der „Ei-Hocke“, der gehockten Position mit angewinkelten Armen und zusammengelegten Fäusten, die noch heute gefahren wird.

Für Simone Biles musste eigens ein neuer Buchstabe auf der Schwierigkeitsskala erfunden werden: Gleich vier inzwischen nach ihr benannte Elemente hat die US-Turnerin erfunden. Bei der WM 2019 in Stuttgart zeigte sie erstmals international den gehockten Doppelsalto rückwärts mit dreifacher Schraube am Boden. Ein Element, für das die Höchstschwierigkeit „I“ nicht mehr ausreichte. Es wurde daher mit dem Schwierigkeitsgrad „J“ klassifiziert. Außerdem wurde ein weiteres Bodenelement sowie Elemente am Sprung und am Schwebebalken nach Biles benannt.

Lange dominierten im Hochsprung der Schersprung und der Straddle, also ein Sprung bäuchlings über die Latte. Doch dann kam Dick Fosbury und die Olympischen Spiele 1968 in Mexiko. Der US-Amerikaner drehte sich beim Anlauf mit dem Rücken zur Latte und überquerte sie rücklings mit dem Hinterkopf zuerst – und gewann so Gold. Möglich machte diese Technik die Einführung von weichen Matten hinter der Latte. Der heute als „Fosbury Flop“ bekannte Sprungtechnik setzte sich durch und ist seit den 1980ern die Technik der Wahl in der Weltelite.

Lange war Jan Böklov im Skispringen nur ein Hinterbänkler. Der Schwede spielte in der Weltspitze keine Rolle, bis er im Winter 1986/87 eine neue Technik ausprobierte – und mit ihr den Sport revolutionierte. Böklov sprang nicht im üblichen Parallelstil, in dem die Springer weit nach vorn gebeugt und mit nach oben ausgestreckten Armen über die eng zusammengehaltenen Skier sprangen. Er spreizte hingegen die Skier zu einem V und hielt die Arme vom Körper abgespreizt und ließ sich vom Auftrieb tragen. Vor allem zu Beginn wurde seine Technik von den Punktrichtern mit schlechten Noten bestraft, die oft nicht durch die größeren Weiten ausgeglichen werden konnten. In der Saison 1988 dominierte Böklov mit seiner Technik den Weltcup und wurde Gesamtsieger. Anfang der 1990er Jahre setzte sich sein V-Stil dann flächendeckend durch – und Böklov fiel wieder ins Mittelmaß zurück.

Wer genau den „Belgischen Kreisel“ erfunden hat, ist nicht überliefert. Bekannt ist nur, dass das taktische Windschattenfahren im Rotationsprinzip seinen Ursprung in Belgien mit den häufig starken und wechselnden Winden fand. Auch heute noch ist der „Belgische Kreisel“, bei dem etwa alle zwei bis fünf Sekunden der Führende einer Formation rotierend wechselt angewandte Praxis. So können Ausreißergruppen durch abwechselnde Fahrt im Windschatten Kraft sparen und Führungsarbeit aufteilen. Das Problem: Im Verfolgerfeld ist der Belgische Kreisel wegen oft koordinierter Teamarbeit häufig noch effizienter.