Diese gute Nachricht müsst ihr euch wie eine goldene Trophäe für eine mutige Mutter vorstellen – nicht wirklich als gute Nachricht in der Sache. Aber in einem ausführlichen, sehr persönlichen Video hat Profi-Surferin Alana Blanchard ihre Geschichte erzählt. Es ist eine Geschichte, die die Sorgen erfolgreicher junger Frauen vor einer Schwangerschaft befeuern könnte. Denn die 31 Jahre alte „Lana“ war lange das Gesicht ihres Sponsors Rip Curl. Coole Surferin, sexy Frau mit Ausstrahlung, die Idealbesetzung für ein hippes Unternehmen. Blanchard stand nicht nur als Model bereit, sie designte auch die Schwimmkleidung.
Fast 15 Jahre lang ging das gut – doch dann war Anfang vergangenen Jahres Schluss. Blanchard nennt als Grund ihre Schwangerschaft und die Geburt. In ihrem Video erzählt die Sportlerin, wie sehr sie die Trennung vom Sponsor noch beschäftigt. Sie habe Sachen gehört, die keine Mutter hören sollte, sagt sie. Heute denke sie aber, dass das Ende des Sponsorings der größte Segen gewesen sei, der ihr passieren konnte – „denn kein Job, kein Sponsor ist es wert, wenn man zerrissen wird, weil man einfach man selbst ist.“ Wie sehr sie sie selbst ist, zeigt Blanchard beim Paddeln mit ihrem Sohn – eine stolze, starke Mama, ein Vorbild für junge Frauen, unsere beste Nachricht der Woche.
Menschen, die Produkte anfassen konnten. Experten, die an Ort und Stelle Rede und Antwort gaben. Was für ein Hochgefühl auf der ISPO Shanghai, die vergangenen Sonntag nach drei Tagen zu Ende ging. Und was für ein starkes Zeichen: Über 350 Marken waren vor Ort. Mehr als 19.000 Besucher kamen – ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und die bekamen genau das, was eine Messe wie die ISPO bieten will. Die aktuellen Trends, innovative Produkte, alles Wichtige rund um Outdoor, Camping, Lifestyle, Sportmode, Running, Health & Fitness und vieles mehr. Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München GmbH brachte die Bedeutung der ISPO Shanghai in diesem Jahr knackig auf den Punkt. „Wenn die ISPO Shanghai letztes Jahr ein Schub für die Branche war, dann ist sie in diesem Jahr ein Impfstoff gegen die Epidemie.“ Es habe einen neuen Besucheransturm und leidenschaftliche Diskussionen gegeben – welch gute Nachricht für den weiteren Muskelaufbau unserer vitalen Branche.
Nachhaltigkeit ist längst kein hohles Gerede mehr, sondern konkret und Realität – zumindest bei den Sport- und Outdoorunternehmen. Der neue „Material Change Insight Report“ zeigt, dass der sogenannte Circularity Score der Unternehmen im vergangenen Jahr um satte 57 Prozent gestiegen ist. Damit liegen die Sport- und Outdoor-Unternehmen weit über dem Schnitt aller Unternehmen, wo es einen Anstieg um 37 Prozent gab. Inzwischen ist Nachhaltigkeit ein festes Thema in den Unternehmen, praktisch jedes hat inzwischen dazu eine Strategie entwickelt. Die Studie zeigt auch, dass das Bewusstsein für Umwelt- oder Sozialrisiken stark zugenommen hat. Aktuell hat der Verlust der biologischen Vielfalt nach der Bewertung der Unternehmen den Klimawandel als Hauptproblem abgelöst.
Peter, du bleibst der Große – auch wenn du selbst schon länger keinen großen Trainerjob mehr hast: Peter Neururer, bei vielen Bundesligaclubs durch seine guten Sprüche zu einem der beliebtesten Trainer geworden, trainiert auch diesen Sommer wieder vereinslose Fußballprofis. Das Camp der Spielergewerkschaft VDV ist so ein bisschen was wie das Camp der guten Hoffnung. Fußballer, die keinen Club mehr haben, können sich hier körperlich fit halten und Mannschaftstraining betreiben. Und wenn dann ein Verein aus der 1. oder 2. Bundesliga oder aus der dritten Liga dringend noch einen Profi braucht, hat der keinen Trainingsrückstand mehr. „Wir haben profimäßige Bedingungen. Jeder hat hier die Möglichkeit, mindestens so fit wie bei einem normalen Bundesligisten zu werden“, sagt Neururer. Er hat das Sommercamp schon in den Jahren 2017, 2018 und 2020 geleitet. Für die Spieler ist das Camp ein echtes Sprungbrett – laut VDV und Neururer finden 80 Prozent der Spieler danach wieder einen Verein.
Üblicherweise würden wir die Straßenseite wechseln, wenn uns im Dunkeln die Muskelberge von Robert Harting entgegen kommen. Aber jetzt können wir ihm mal so richtig eine kleben: Der Deutsche Olympische Sportbund hat dem Diskus-Olympiasieger von 2012 eine eigene Doppelseite gewidmet in einem Panini-Sammelalbum, das jetzt zu den Olympischen Spielen erscheint. Anders als in den bekannteren Fußball-Stickeralben geht es in dieser Ausgabe nicht nur um die aktuellen Sportler, sondern auch um glorreiche Olympia-Episoden. Angefangen zu der 1896 per Schiff zu den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen gereisten deutschen Mannschaft bis zum Gold von Turner Fabian Hambüchen am Reck in Rio 2016. Was uns allerdings am meisten freut: 10 Cent pro Tüte mit Stickern geht an die Deutsche Sporthilfe und damit auf Umwegen zurück an die deutschen Athleten.
Wo der in unserer anderen guten Nachricht gelobte Peter Neururer oft auch ein bisschen Pech am Fußballstiefel hatte, ist es bei Lukas Podolski das pure Glück. Der 36-Jährige Fußball-Weltmeister aus dem Jahr 2014 kickt immer noch weiter. Und dass zum Ende seiner Karriere beim Traumclub seiner Kindheit: Der in Polen geborene Podolski wird noch ein Jahr bei Gornik Zabrze dranhängen und dort vermutlich seine Laufbahn ausklingen lassen. In Polen löst das Begeisterung aus. In der Liga spielen nicht so oft wahrhafte Weltmeister, schwärmen die Fans. Ganz nebenbei leitete Podolski auch schon seine nächste Karriere ein, als Fernsehstar bei RTL in seiner deutschen Heimatstadt Köln. Denn der Sender will Podolski nicht nur in der Jury von „Das Supertalent“ zeigen, sondern auch noch in anderen Fernsehproduktionen. Dann wollen wir mal hoffen, dass es mit Gornik Zabrze nicht allzu oft in die Verlängerung geht – nicht, dass Lucky Lukas schneller als sein Schatten von Fußballplatz ins Fernsehstudio hetzen muss.
Zugegeben, uns gefallen schon wegen der Hüte und der Queen die Pferderennen in England viel besser. Aber das Blaue Band in Hamburg ist natürlich schon eine Nummer für sich – und das Deutsche Derby hat nun auch endlich mal wieder ein historisches Ereignis zu bieten gehabt. Jockey Andrasch Starke gewann zum achten Mal das bedeutendste Galopprennen des Jahres in Deutschland und egalisierte damit den 50 Jahre alten Rekord des legendären Jockeys Gerhard Streit. Auch für seinen Hengst Sisfahan war das ein besonderes Ding: Der ging als Außenseiter ins Rennen, was einigen Pferdewettern sicher gutes Geld gebracht hat. Vor allem aber machte es Sisfahan seinem Vater Isfahan nach, der 2016 ebenfalls gewonnen hatte. Bevor unsere Rubrik jetzt zu fah(an)rig wird, schließen wir die News der Woche…