Running/28.01.2020

Läufer geben deutlich mehr Geld für ihre Kleidung aus

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Beim 7. Laufsymposium auf der ISPO Munich 2020 stellt die Runner’s World die neuen Zahlen der Branche vor. Die Freizeit- und Hobbyläufer dominieren, neue Marken und weitere Innovationen drängen auf den Markt.

Laufexperte Urs Weber auf dem Runner's Worls Laufsymposium.
Laufexperte Urs Weber auf dem Runner's Worls Laufsymposium.

Urs Weber, Laufexperte von der Runner's World, startet seine Präsentation im Jahr 1968. Das mag auf den ersten Blick vielleicht verwundern – und doch begründete er schnell, wieso er das ansonsten ja vor allem gegenwarts- und zukunftsgewandte 7. Runner’s World Laufsymposium auf der ISPO Munich mit einem Bild des Handelsschiffes American Liberty im Hamburger Hafen und dem ersten Personal Computer einleitete. 1968 war das Jahr, in dem Laufen zum Gesundheitssport wurde. Die breite Masse begann mit dem Laufen. 

„Aber lange war das Running-Segment im Dornröschenschlaf. Es hat sich erst in den letzten fünf Jahren richtig entwickelt“, sagt Weber. Den Wandel hat er aus nächster Nähe miterlebt, er ist Redakteur bei der Runner’s World, der größten Zeitschrift der Lauf-Community. Etwa 250.000 Leser erreicht das Magazin pro Ausgabe. „Es ist gerade eine unglaublich spannende Zeit mit vielen Innovationen aus ganz neuen Richtungen wie etwa der Biomechanik.“

Der Markt wird größer – sieben neue Laufschuhmarken

ISPO Award 2020 Gold Winner wurde dazu passenderweise der Veja-Schuh, bei dessen Produktion so wenig fossile Brennstoffe wie möglich verbraucht werden. Stattdessen kommen Rohstoffe wie Naturkautschuk, Reisabfälle, Bananenöl, Zuckerrohr, Rizinusöl und Naturlatex zum Einsatz. Und die großen Player wie Under Armour verbinden via Computer-Chips im Laufschuh inzwischen Smartphone, Smartwatch und Schuhwerk. Um den Laufstil zu analysieren, aber auch um Läufer via Tracking und App gezielt besser zu machen.

Zudem hat Weber dieses Jahr bereits sieben neue Laufschuhmarken gezählt. Zwölf Hersteller bringen bereits Karbonplatten in der Mittelsohle auf den Markt. Einen Markt im Übrigen, der immer größer wird und von Hobby- und Freizeitläufern lebt.

37 Kilometer pro Woche, höchstes Interesse bis zum Halbmarathon

Durchschnittlich 37 Kilometer pro Woche laufen die Runner’s-World-Leser laut einer Umfrage. Der deutlich überwiegende Teil davon läuft allerdings unter 40 Kilometer. 82 Prozent der etwa 8000 Nutzer haben im vergangenen Jahr an einem Laufwettbewerb teilgenommen. Das Hauptinteresse der Läufer gilt dabei den Strecken bis zum Halbmarathon. Das Marathon-Interesse geht dagegen in der Hauptzielgruppe leicht zurück (von 2017, 38 Prozent auf 35 Prozent).

Bildcredit:
Runner's World

Unverändert ist dafür die Begeisterung für den Straßenlauf, der unter den Wettkampf-Strecken bei den Läufern deutlich (85 Prozent) dominiert. Trail-Runs (34 Prozent) und Firmenläufe (28 Prozent) folgen dahinter. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Interesse an den Wettkämpfen jeweils gesteigert.

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Runner's World

Knapp 330 Euro geben Läufer pro Jahr aus

Gestiegen sind auch die durchschnittlichen Ausgaben für Laufbekleidung – um fast zehn Prozent auf 324 Euro pro Person pro Jahr. Nach einem rückläufigen Vorjahr geben die Läufer jetzt also wieder deutlich mehr Geld für ihre Klamotten aus. „Die gute Nachricht für die Hersteller ist auch“, sagt Weber, „dass die User durchschnittlich sechs Paar Schuhe haben.“

Und wo werden diese von der Running-Zielgruppe gekauft?

  1. Laufsportfachgeschäft (85 Prozent)
  2. Internet (68 Prozent)
  3. Sportfachgeschäft (67 Prozent)
  4. Warenhaus/Sportabteilung (22 Prozent)
  5. Katalog (5 Prozent)
  6. Supermarkt/Discounter (2 Prozent)

Die Einzelhändler sind also weiterhin die Nummer eins bei den Laufsportlern. Das zeigt vor allem, dass sich eigene, kleine Teststrecken in den Läden und die Beratung vor Ort richtig lohnen können.

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Runner's World

Auch die Gesundheit spielt beim Laufen eine übergeordnete Rolle und der Geist von 1968 lebt. Denn 57 Prozent der Leser der Runner’s World sind laut einer Umfrage an einer gesunden Ernährung und Lebensweise besonders interessiert. Der Dornröschenschlaf im Running ist beendet.