Die Dolomiten sind ein Zentrum des Bergsports. Beim Bergsteigen, auf mehrtägigen Trekking-Touren oder bei zahllosen Tageswanderungen treffen sich Gleichgesinnte, um in der freien Natur den Kopf wieder frei zu bekommen und die grandiose Bergwelt mit ihren sanft-hügeligen Almen und schroffen Felsformationen zu genießen. Touren gibt es für alle Ansprüche, ein Mindestmaß an Fitness vorausgesetzt. Wer etwas Zeit mitbringt, kann tagelang von Hütte zu Hütte wandern. Für Trekkingfans ist die Region daher eines der beliebtesten Ziele weltweit.
- Trekking auf dem Stabeler Höhenweg
- Trekking und Wandern bei den Drei Zinnen
- Trekking auf dem Dolomiten-Höhenweg
Dieser Höhenweg verdient seinen Namen, denn gewandert wird immer wieder deutlich über der 2.500-Meter-Marke. Start ist das Örtchen St. Johann im Tauferer Ahrntal, mit einer sehenswerten Kirche und einem Mineralienmuseum. Von hier aus in rund 1.000 Metern Höhe geht es in einem weit geschwungenen Bogen nach Weißenbach. Drei Tage und rund 15 Stunden Gehzeit sollte man dafür einplanen, übernachtet wird auf über 2.900 Höhenmetern in der Schwarzensteinhütte und, nach Durchquerung des Schwarzenbach-, Mitterbach- und Trattenbachtals in der Nevesjochhütte (Chemnitzer Hütte). Die Tour verlangt eine ausgezeichnete Konstitution, Trittsicherheit und – je nach Wetterbedingungen – auch den sicheren Umgang mit Pickel und Steigeisen.
Für Bergfreunde in aller Welt symbolisieren die „Drei Zinnen“ die Bergwelt der Dolomiten, denn die markante Silhouette der Gipfel wird vielfach als Motiv für die Region verwendet. Rund um die Bergspitzen, Weltnaturerbe der UNESCO, führt ein Rundwanderweg mit schönen Hütten, der selbst für Familien geeignet ist. Auf der Strecke, die über den Paternsattel mit grandiosem Blick auf die Nordwände der Zinnen führt, sind kaum 400 Höhenmeter zu überwinden. Die Strecke wäre in rund drei Stunden zu bewältigen. Dennoch nutzen sie viele Bergsportler für ein Hütten-Trekking-Abenteuer, um die Kulisse etwas länger zu genießen und zumindest eine Nacht in einer der berühmten Berghütten – der Auronzohütte, Lavaredo Hütte und Dreizinnenhütte – zu verbringen. Reservierungen sind hier unbedingt erforderlich.
Der „Alta Via delle Dolomiti n. 1“ gilt als einer der schönsten Fernwanderwege der Dolomiten. Er führt über rund 150 Kilometer vom Pragser Wildsee nach Belluno auf einer Höhe zwischen knapp 1.500 und 2.800 Metern. Je nach Konstitution und Laune benötigt man zwischen gut einer und knapp zwei Wochen für die Distanz. Die Länge der Tagesetappen kann aufgrund der Hüttendichte relativ frei gewählt werden, natürlich sind auch Teilstrecken jederzeit möglich. Da – mit Ausnahme des Màrmol-Klettersteigs zwischen dem Rifugio Pian de Fontana und Rifugio 7° Alpini – keine Kletterkenntnisse verlangt werden, ist die Tour für alle passionierten Bergwanderer zu empfehlen. Dank der guten Ausschilderung – ein Dreieck mit einer 1 – sind auch bei der Orientierung keine Schwierigkeiten zu erwarten. Je nach Jahreszeit können Nebel oder Neuschnee aber vorkommen, dann ist Vorsicht geboten.
Los geht es am Pragser Wildsee, wo sich der Sage nach einst das Tor zur Unterwelt befand, und der heute als Naturdenkmal ausgewiesen ist. Von hier führt der Weg über die Seekofel- und Seneshütte zur Pederühütte, die für die meisten Trekking-Fans den spätesten Abschluss des ersten Bergtages bildet. Zwischen sechs und acht Stunden Gehzeit sollte man einplanen, was auch für die folgenden Tagesetappen gilt, wenn man folgende Hütten zur Übernachtung wählt: Rifugio Monte Lagazuoi, Rifugio Monte da Lago, Rifugio A. Sonino al Coldai, Rifugio Vazzoler, Rifugio Pramperet, Rifugio Settimo Alpini. Wer es weniger sportlich angehen will, kann fast jede Tagesetappe in zwei aufteilen. Zudem ist es möglich und empfehlenswert, Abstecher einzuplanen – zum Beispiel gleich zu Beginn auf den Seekofel, was mit einer Übernachtung in der Seekofelhütte verbunden werden sollte.
Die Wegstrecke führt teils über Geröll und steiniges Terrain, befestigte Wege und ausgedehnte Almwiesen. Zum Teil geht es steil aufwärts. Die Landschaft wird von schroffen Felsen und kargen Plateaus geprägt, immer wieder durchbrochen von Bergwäldern, Gestrüpp oder Wiesen. An natürlicher Vielfalt ist diese Trekking-Tour nur schwer zu überbieten – nicht von ungefähr gilt sie als ganz großer Klassiker.
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