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Jürgen Mindel
INTERVIEW/01.09.2023

„Die IAA MOBILITY macht die Zukunft der Mobilität greifbar“

Jürgen Mindel
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Wie werden wir uns in Zukunft fortbewegen? Wie sehen Verkehrskonzepte aus, in denen alle Verkehrsteilnehmer*innen Platz haben und die außerdem Ressourcen schonen? Und was sind die heißesten Trends im Bereich Mikromobilität? Genau diese Fragen beantwortet die IAA MOBILITY 2023, auf der internationale Entscheider*innen der Mobilitätsbranche zusammenkommen.

Jürgen Mindel, Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie (VDA), verrät, worauf sich Besucher*innen auf der IAA MOBILITY 2023 freuen können, was unter „Connected Mobility“ zu verstehen ist und wie die Zukunft der Mobilität aussehen könnte.

IAA MOBILITY
Die IAA MOBILITY findet vom 05. bis zum 10. September 2023 zum zweiten Mal in München statt. Die größte Mobilitäts-Messe der Welt wird von der Messe München und dem Verband der Automobilindustrie (VDA) ausgerichtet und ist Treffpunkt für Hersteller, Tech-Firmen, Dienstleister und Zulieferer aus aller Welt. Während die IAA früher eine reine Automobilmesse war, nimmt die IAA MOBILITY alle möglichen Mobilitätsformen in den Fokus, so auch Fahrräder und E-Bikes.

Die IAA MOBILITY in München vom 5. bis 10. September 2023 steht unter dem Motto „Experience Connected Mobility“. Was ist darunter genau zu verstehen? 

Für uns hat vernetzte Mobilität drei Dimensionen: Die vernetzte digitale Ebene, mit ihren Fahrzeugen, ihrer Hardware, Software und Datenkonnektivität. Zweitens die Verbindungen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern, Autos, Fahrrädern, Bussen, Straßenbahnen und Zügen, und der Infrastruktur, die sie versorgt. Und schließlich das vernetzte Ökosystem unserer Branche, das alle zusammenbringt. Das ist es, was wir unter "Connected Mobility" verstehen – die IAA MOBILITY wird alle zusammenbringen.

Das Rad wird auch bei Reisen oder bei kleineren Transportaufgaben immer mehr zum Konkurrenten des Autos. Wie sehen Sie diese Entwicklung und wie wird diesem Trend bei der IAA MOBILITY Rechnung getragen?

Wir dürfen bei der zweiten Auflage der IAA MOBILITY eine ganze Reihe neuer Aussteller begrüßen: Specialized, Bosch eBike Systems, Brose eBike, CaGo Bike, Riese & Müller, Mubea U-Mobility, Schwalbe, Mahle, myStromer, Black Tea Motorbikes und RKS Motor stellen ihre neuesten Modelle und Technologien vor. Hinter dem Überbegriff „IAA Experience“ verbirgt sich das Erlebnisformat der IAA MOBILITY: Viele der Aussteller aus dem Zweirad-Bereich nutzen die Möglichkeit, ihre neuen Produkte in der Münchner Innenstadt einem breiten Publikum vorzustellen und bieten sie den Besucher*innen des IAA Open Space zum Testen an. Zum ersten Mal kann man die neuesten Fahrräder und E-Bikes der Aussteller sogar direkt im Englischen Garten testen. Wir sind auch eine wichtige Plattform für die Innovationen der jungen, aber boomenden Cargobike-Industrie. Zum vierten Mal zeichnet der HUSS-VERLAG mit seiner Zeitschrift „LOGISTRA” das „International Cargobike of the Year“ aus. Denn laut Experten haben E-Lastenräder insbesondere für gewerblichen Anwendungen ein großes Potenzial.

In Europa gelten Städte wie Kopenhagen, Paris oder Amsterdam als Vorreiter der Mobilitätswende. Wieso gibt es innovative Verkehrskonzepte vorrangig im urbanen Raum?

Die Mobilität der Zukunft beginnt in Städten. Hier findet nicht nur ein erheblicher Teil der Verkehrsleistung statt, sondern es existiert in der Regel auch ein relativ gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr mit Bussen, Straßen- und teilweise U-Bahnen sowie Regional- und Fernzügen, der als Grundlage für einen weiteren Ausbau dienen kann. Auch der Fuß- und Radverkehr spielt in Städten eine größere Rolle. Deshalb haben wir Persönlichkeiten eingeladen, die uns solche Themen und Ausblicke näherbringen. Zum Beispiel wird Meredith Glast, Geschäftsführende Direktorin des Urban Cycling Institute in Amsterdam, spannende Einblicke geben.  Ihre Forschungsschwerpunkte sind politische Innovation, Wissenstransfer und die beschleunigte Umsetzung nachhaltiger Verkehrsziele. Aber auch Sandra Wolf, CEO des hessischen Fahrradherstellers Riese & Müller, ist mit dabei.



Wie kann die Mobilitätswende auf dem Land gestaltet werden?

Das ist eine wichtige Frage, die wir auf der IAA MOBILITY diskutieren. So sind wir beispielsweise auch Austragungsort des ÖPNV-Gipfels, organisiert vom Tourismus Oberbayern München (TOM) e.V., der anlässlich der IAA MOBILITY 2023 auf dem Messegelände in München stattfindet. 18 Institutionen aus Bayern kommen beim ÖPNV-Gipfel zusammen und beraten sich über die Vernetzung von Stadt und Land und darüber, wie der öffentliche Nahverkehr zukunftsgerecht weiterentwickelt werden kann.

Zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Wie werden wir in 10, 20 Jahren von A nach B kommen? Welche Trends sind absehbar? 

Das ist eine sehr spannende Frage, 20 Jahre sind eine lange Zeit. Es gibt Trends, die wir jetzt schon sehen, zum Beispiel, dass der Fokus der Kund*innen sich immer mehr auf Connectivity, autonomes Fahren und E-Autos richtet. Connected Mobility ist die thematische Klammer, die die IAA MOBILITY 2023 branchenübergreifend zusammenhält. Nach dem Motto „Experience connected mobility” rückt die IAA MOBILITY das Zusammenspiel verschiedener Verkehrsträger, Unternehmen und Technologien in den Fokus. Das Ziel: neue Mobilitätslösungen zu entwickeln, bestehende zu verbessern und Mobilität insgesamt sicherer, bequemer und effizienter zu machen. Ob autonom fahrende Fahrzeuge, moderne Robotik, elektrifizierte und mit der Infrastruktur kommunizierende Lieferdienste, Cloud- und Softwarelösungen oder Highlights aus dem In-Car-Entertainment – die IAA MOBILITY macht die Mobilität der Zukunft erfahrbar.

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