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Messe München GmbH
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Sportbusiness/29.09.2023

Unlocking Success: Schlüsselfaktoren für Erfolg im Sportbusiness

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Was braucht es, um im Sport erfolgreich zu sein? Welche Faktoren entscheiden über Win oder Fail? Und was machen Siegertypen anders als der Durchschnitt? Wir waren für dich auf der Bits & Pretzels 2023 und teilen unsere Key Learnings für Erfolg mit dir.

Mischa Zverev, der den Sprung vom Sportler zum Investor geschafft hat, Coaches Tobias Bosch und Faris Al-Sultan, die einigen der bekanntesten Athlet*innen zum Sieg verholfen haben, sowie die erfolgreichen Start-ups und ISPO Brandnew-Gewinner Maloja und Micro – sie alle wissen, was es braucht, um im Sportbusiness an die Spitze zu kommen. Auf der ISPO Brandnew Convention im Rahmen der Bits & Pretzels 2023 teilten sie ihre Insights und Erfolgsgeheimnisse mit den Besucher*innen. Und wir teilen sie nun hier mit dir!

Hier sind ihre Learnings:

1. Denk wie ein Gewinner

Ob Athlet*in, Founder oder Investor*in, alle waren sich einig: Erfolg fängt im Kopf an und das richtige Mindset entscheidet darüber, wer im harten Business überlebt und wer nicht. Dazu gehört auch, selbst nach Niederlagen immer weiterzumachen – auch wenn’s weh tut. 

Wer an die Spitze kommen möchte, so Ironman-Champion und Coach Faris Al-Sultan, der muss extreme Anstrengung auf sich nehmen – und den Willen, das auf Dauer durchzuhalten, haben nur wenige. Seine Zeit als Leistungssportler hat ihn gelehrt, dass es trotz der besten Vorbereitung nicht immer so läuft, wie man es sich vorstellt – die wichtigste Business-Lektion überhaupt für ihn. 

„If it were easy, it wouldn't be that rewarding and that satisfying.”

Welchen Impact das richtige Mindset hat, zeigte auch Mental Coach Tobias Bosch beim „Think like a Champ”-Workshop – hier konnte das Publikum direkt sehen, welchen Einfluss unsere Gedanken auf unsere physischen Fähigkeiten haben und dass herausfordernde Aufgaben durch die Macht der Gedanken und eine „Neuprogrammierung” gelöst werden können. 

Dazu setzte er einen physiologischen Muskeltest ein. Das Ergebnis: Negative Gedanken und Selbstzweifel schwächen uns – auch körperlich. Wer Niederlagen eher neugierig als negativ begegnet, steht schneller wieder auf.

„Thoughts are pretty pretty powerful.”

2. Know who you are – und lieber langsam wachsen

ISPO Brandnew-Gewinner Maloja macht vor, was es bedeutet, als Brand eine starke Identität und ein Alleinstellungsmerkmal zu haben. Für Maloja ist Outdoor pures Lebensgefühl – das erkennt man bereits an ihrem Firmensitz. Auf einem Bauernhof im Chiemgau, umgeben von Wäldern und Schafen und mit der Kampenwand am Horizont, eroberte die Outdoor-Brand das Sportbusiness.

Jedes Jahr stellt die Bekleidungs-Marke eine neue Kollektion vor, jeweils inspiriert von der Welt, verschiedenen Kulturen und Menschen. Ebenfalls typisch für die Brand ist auch die Kombination aus Funktion und Style, so Founder Klaus Haas.

Zur Identität der Brand gehört auch die Philosophie: Ein ehrlicher und respektvoller Umgang mit Mensch und Natur sei das A und O. Und: „Whoever comes to us, comes for life” – das gilt sowohl für die loyalen Kund*innen als auch einen Großteil der Händler*innen, die schon von Beginn an mit Maloja arbeiten und über die Jahre mitgewachsen sind.

Diese Werte geben auch die Wachstumsstrategie von Maloja vor: Slow and steady. Klaus Haas dazu: Um erfolgreich wachsen zu können, darf man den Fokus auf die Werte des Unternehmens nicht verlieren und muss zuerst interne Prozesse und Strukturen optimieren. 

3. Vertrauen ist gut, Verträge sind besser

Das im Mobilitätsbereich erfolgreiche Start-up Micro ist ebenfalls ein ehemaliger ISPO Brandnew Winner. 

„Der ISPO Brandnew Award hat uns sehr geholfen, als mein Vater 1999 das Unternehmen gründete. Wir hatten einen Stand auf der ISPO Munich und das hat es extrem erleichtert, das Produkt auf dem Markt einzuführen”, so Merlin Ouboter.

Micro musste über die Jahre hinweg immer wieder zwei Lektionen auf die harte Tour lernen: 

  • erstens, dass man damit rechnen muss, dass alles Erdenklich schiefgehen kann
  • zweitens, dass es auch mit dem loyalsten Partner rechtliche Absicherung braucht. 

Schon der Beginn des Unternehmens war holprig. Ein Prototyp des Microlino, eines Leichtelektromobils, sollte auf einer Messe präsentiert werden. Kurz zuvor dann der Worst Case: Beim Transport von China in die Schweiz fiel der Microlino vom LKW. Die Show abzusagen, kam nicht infrage – der demolierte Wagen wurde schließlich mit einem „Shit happens”-Schild vorgestellt. Und hatte großen Erfolg!

Als es an die Produktion gehen sollte, sprang der Joint-Venture-Partner ab. Danach neues Chaos: Der neue Partner entschloss sich plötzlich dazu, das Produkt alleine unter anderem Branding auf den Markt zu bringen. Später gelang es Micro dann, die Innovation zurückzuholen und in Produktion zu gehen. Mittlerweile werden die Produkte in 80 Länder verkauft  – und mit jedem neuen Partner Verträge geschlossen.

Wenn Micro also eines gelernt hat, dann, dass Papierkram - so nervig er auch sein mag - einigen Stress sparen kann.

4. Keine Angst vor Neuanfängen

Erfolg bedeutet auch, sich anzupassen – und wenn es nötig ist, sich komplett neu zu erfinden. Das machte zum Beispiel Tennis-Pro Mischa Zverev vor und wurde zum Blueprint für Athlet*innen, die spätestens nach Ende ihrer aktiven Karriere einen neuen Weg gehen müssen. Er hat sich als Unternehmer und Investor ein weiteres Standbein aufgebaut. 

2020, als durch die Coronapandemie Turniere und Coachings auf Eis gelegt waren, wurde er kreativ und gründete seine Firma Tiebreak Ventures, um sein Vermögen smart einzusetzen und anzulegen. Zuvor investierte er europaweit in Immobilien. 

„I didn't wake up one day thinking tennis is boring. I woke up thinking I need money."

Warum (Ex-)Sportler*innen gute Investor*innen im Sportbusiness abgeben? Weil sie das Business von innen heraus kennen und auch von ihren Erfahrungen als Athlet*innen profitieren. Business und Sport haben einiges gemeinsam, so Zverev. Zum Beispiel lernt man im Sport, auch in angespannten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und konstruktiv mit Niederlagen umzugehen.

Mischa ist ein Paradebeispiel dafür, dass es sich lohnt, in einem anderen Bereich nochmal komplett neu anzufangen und sich zu rebranden. 

„Irgendwann hören wir alle mit dem Profisport auf, aber dann können wir daran arbeiten, coole Investor*innen für das nächste Unicorn zu werden.”

5. Sehen und gesehen werden: Community ist alles

Du bist nur so gut wie dein Netzwerk – denn die beste Produktidee bringt nichts, wenn sie niemand kennt. Gerade am Anfang zahlt es sich aus, Präsenz zu zeigen und die richtigen Kontakte zu knüpfen, ob bei Networking- und Community-Events, Branchenveranstaltungen oder Wettbewerben. Man weiß nie, wo man den/die nächste*n Geschäftspartner*in oder Investor*in trifft. Zudem kann das Präsentieren der eigenen Produktidee und das Feedback immens hilfreich für die weitere Produktentwicklung sein. 

Wie wichtig Community und Sichtbarkeit ist, weiß auch Maloja-Gründer Klaus Haas, dessen Start-up durch ISPO einen zusätzlichen Erfolgsbooster erhielt:

„2005 haben wir den ISPO Brandnew Award in der Kategorie Sportswear gewonnen und das war eine große Chance für uns. Es war ein wichtiger Anstoß für eine junge und neue Marke und dafür sind wir sehr dankbar.”

Beim „Healthy Future”-Pitch auf der ISPO Brandnew Convention hatten nun acht Start-ups die Gelegenheit, ihre Ideen zu pitchen, wertvolles Feedback von der Expert*innen-Jury zu erhalten und ihren Namen bekannt zu machen.

Diese 4 Start-ups machten vor, wie es geht:

EndoGene.Bio gewann den Pitch. Kein Wunder bei diesem Statement: „We are here to build a legacy in female health!” Das Start-up entwickelt einen Test, der schnell und nicht-invasiv Endometriose erkennen kann, und nutzt die Daten der Patientinnen außerdem, um die Vorsorgemedizin zu verbessern. Way to go!

Die Rettung für alle, denen Ärtz*innen bei sportbedingten Schmerzen nicht weiterhelfen können. Exakt Health stellte eine medizinisch zertifizierte App auf die Beine, die in Sekunden einen maßgeschneiderten Reha- und Präventionsplan erstellt. Die Zahlen sprechen für sich: 92 % der App-Nutzer*innen konnte geholfen werden.

„We are at the beginning of the greatest revolution of the food system since the beginning of agriculture”, so Founder Jonathan Roberz. Und MicroHarvest möchte die Revolution anführen – durch ein nachhaltiges Protein aus Mikroorganismen. Vielleicht die Antwort auf die Massentierhaltung?

Die Herstellung von Kakao bringt einige nachhaltige und ethische Probleme mit sich. WNWN Food Labs hat die Alternative: eine Schokolade ganz ohne Kakao. Um sie herzustellen, werden vollwertige pflanzliche Zutaten verwendet – keine gentechnisch veränderten Organismen, keine synthetische Biologie, keine Abholzung.

Next Stop: ISPO Munich 2023

Noch mehr Business Opportunities gibt’s auf der ISPO Munich: Vom 28. - 30. November trifft sich das Who-is-Who wieder in München. Das Sportbusiness-Festival ist die ideale Gelegenheit zum Networken und der Treffpunkt für die Shaker und Maker der Sportbranche.

Sei dabei, wenn wir gemeinsam neue Perspektiven gewinnen und die Zukunft gestalten!

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