Zugegeben, Ed Sheeran, bei der Fußball-Europameisterschaft haben wir dich ein bisschen gehasst. Erst machst du die Jungs aus England mit einem Privatkonzert für das Duell gegen Deutschland heiß. Und dann guckst du dir auch noch fröhlich lächelnd im Stadion den englischen Sieg an. Denk auch an deine deutschen Fans! Aber okay, wir hätten es nicht anders gemacht. Und Ed Sheerans neue Fußballnummer ist richtig cool. Ab sofort gehört der 30-Jährige zum Kader des britischen Drittligisten Ipswich Town. Eine Idee des Clubs, den der Popstar schon länger sponsert. „Als Ipswich mir das erzählt hat, dachte ich, sie machen Witze. Aber ich liebe die Idee“, sagte Sheeran. Nun hofft er darauf, dass er nicht tatsächlich irgendwann mitspielen muss. „Weil ich sehen möchte, dass wir aufsteigen. Und das wird nicht passieren, wenn ich spiele!“
„Dass es so etwas noch gibt“, werden die Alten unter uns Olympiaguckern gedacht haben und manche Junge „hä, ein Brief, was ist das denn?“ Ja, Anna Kristin Fischer hat für die romantischste Episode der Olympischen Spiele gesorgt. Ihrem Freund, dem späteren deutschen Silber-Medaillengewinner im 50 Kilometer Gehen, Jonathan Hilbert, gab die nicht an Olympia teilnehmende Leichtathletin handgeschriebene Liebesbriefe mit ins Gepäck nach Japan. „Es ist einfach besonders, wenn man ein paar handgeschriebene Worte von seiner Freundin mitbekommt“, sagte der 26-Jährige erkennbar gerührt – und widmete die sensationell erreichte Medaille auch Anna Kristin Fischer. Wir wünschen uns, dass die beiden zum Vorbild für andere junge Paare werden und das Schreiben von Liebesbriefen eine Renaissance erfährt – den neumodischen Schnickschnack beherrschen sie auch, via Facetime hielten sie zwischen Japan und Deutschland Kontakt.
Heute schon an morgen denken – das ist Sebastian Coe mit Blick auf Olympia 2024 in Paris gelungen. Der britische Leichtathletik-Spitzenfunktionär, der auch Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee ist, fordert Konsequenzen aus dem Klimawandel für den Sportkalender. „Die Realität ist, dass wir in Zukunft alle mit dieser Herausforderung konfrontiert sind“, sagte Coe nach den Erfahrungen mit großen Hitzeproblemen bei verschiedenen Sportarten in Tokio. „Wir könnten mit den gleichen Temperaturen schon in Paris 2024 konfrontiert werden“, warnte Coe. Hoffentlich werden seine Worte gehört. Denn bisher machten die Sportverbände nur wenige Anstalten, den Athleten quälende Hitzeschlachten zu ersparen. Paris könnte da tatsächlich zum großen Praxistest werden. Vielleicht präsentiert Coe bis dahin ja auch konkrete Vorschläge, was er ändern würde – will er die Wettbewerbe in anderen Jahreszeiten veranstalten oder einfach früher oder später am Tag?
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – und manchmal auch einem Abschied. Dass Audi sich aus der Formel E verabschiedet klingt zunächst mal wie ein Rückschlag für den Motorsport mit E-Mobilität. Aber der Ingolstädter Hersteller hat andere Motive. Audi will nun mit seinen elektrisch betriebenen Rennwagen an der legendären Rallye Dakar teilnehmen. „Die Rallye Dakar bietet uns die Möglichkeit, als Pionier neue Wege zu beschreiten und unsere Kompetenz im Bereich Elektromobilität unter Extrembedingungen zu präsentieren und weiterzuentwickeln,“ sagt Julius Seebach, Geschäftsführer der Audi Sport GmbH. Bisher stand ja der E-Rennsport klar im Schatten der weiter auf das Verbrennen von fossilen Treibstoffen setzenden Formel 1, vielleicht bringt die Entscheidung von Audi zum Konkurrenzkampf mit Verbrennern in einem weltweit bekannten Rennformat nun den elektrisch betriebenen Rennwagen mehr Schwung.
Ihre Geschichte verfolgten während Olympia die Menschen weltweit – nach ihrer geglückten Flucht nach Polen zeigt die weißrussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja nun, dass sie ein Herz für die Sportler ihrer Heimat hat. Die 24-Jährige lässt die Silbermedaille versteigern, die sie 2019 bei sogenannten Europaspielen in Weißrussland gewonnen hat. Mit dem Erlös will sie andere Sportler aus Belarus unterstützen, die von den Truppen um Machthaber Alexander Lukaschenko unterdrückt werden. Möge dabei möglichst viel Geld rauskommen – es wird aber leider nicht annähernd das Leid lindern, das nach freier Meinungsäußerung dürstenden Menschen in Minsk von ihrem autoritären Staat angetan wird.
Wer musikalisch näher bei Helene Fischer ist muss jetzt ganz tapfer sein: Rammstein unterstützt das deutsche Team bei den Paralympics. „Ich will“ heißt der 20 Jahre alte Song, der zu den vielen Erfolgen der Hardrockband zählt. Im Zuge der Öffentlichkeitskampagne des Paralympics-Teams sind nun Tischtennis-Spielerin Sandra Mikolaschek, Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé oder Leichtathlet-Star Markus Rehm zu sehen. Das Lied passt zu den ambitionierten Zielen der deutschen Paralympics-Starter – „Wir wollen in Beifall untergehen“ heißt eine der Zeilen des Hits.
Platz sieben im Medaillenspiegel und damit stärker als Deutschland: Das natürlich nur inoffizielle Team LGBTQ hat nach einer Zählung der Seite Outsports reichlich abgeräumt in Tokio. Elf Goldmedaillen, zwölf Silbermedaillen und neun Mal Bronze errechnete Outsports für die am Ende 180 Sportler, die sich geoutet haben. Aus Deutschland zählt Judokämpferin Jasmin Grabowski dazu, die mit dem deutschen Team Bronze holte. Outsports rechnete auch vor, dass das Team LGBTQ mehr Medaillen gewann als jedes einzelne Land, das Homosexualität kriminalisiert. Dazu zählte die Seite Kenia, Jamaika und Iran. Die Autoren der Seite mussten allerdings auch eine gewisse Schönschreiberei zumindest dieser Zählung einräumen. So sei es in Russland, dessen zugelassenen Sportler auf Platz fünf landeten, schwierig für Menschen aus der Community. Und auch in den USA als Sieger des Medaillenspiegels litten zumindest transsexuelle Athleten bis heute unter schweren Angriffen.